geeignet, auf die Erhaltung der Gummibestände
hinzuwirken. Ein an einem Stock befestigtes
Hohleisen dient zum Rillenmachen. Mit Steig-
stricken wird der Baum bis zu einer ziemlichen
Höhe, wo die ersten Aste abzweigen, erstiegen,
wobei mit dem Eisen von unten nach oben an-
gezapft wird. Die Schnitte werden mit diesem
Messer zu tief und breit, so daß der Baum dar-
unter leidet und bei Wiederholung schließlich
eingeht. Die Milch wird in einem Kessel oder
einer Kalebasse aufgefangen; eine Speerspitze dient
als Bindemittel zwischen Baum und Kalebasse.
Nun wird die Milch in dem Kessel über Feuer
gestellt. Nach Verdunstung des Wassers bleibt
der koagulierte Kautschuk zurück, welcher in Stücke
zerhauen in den Handel gebracht wird.
Auch die Kickxia africana kommt hier vor.
Ihre Milch wird als guter Kautschuk bezeichnet.
Es werden Fälschungen versucht, wie Beimengung
von Erde und Frufru (zu Mehl geriebener Mais),
so daß die Kaufleute große Vorsicht beim Ankauf
beobachten müssen. Die Haussas sollen sich hierbei
besonders hervortun.
Der Bestand von Gummibäumen wird sich
wohl voraussichtlich noch längere Zeit halten, da
durch Herunterfallen von Samen älterer Bäume
immer wieder junger Nachwuchs vorhanden ist;
allerdings wird sich wohl die jetzige starke Ausfuhr
in vier bis fünf Jahren nach Ansicht der Kauf-
leute vermindern.
Zum Zwecke der Aufzucht von Gummipflanzen
ist innerhalb des Regierungsgeländes in der Nähe
eines Wasserlaufes Urwald niedergeschlagen. Ob
sich der Boden dort zum Aussäen von Samen
und zur Aufzucht eignet, muß die Zeit lehren.
Es ist erst mit dem Aussäen begonnen worden.
Die Pflanzen sollen später an die Häuptlinge
der Dorsschaften verteilt werden.
Die Hauptanzapfzeit ist November, Dezember,
Januar. Der Gummi wird kesselweise angezapft
und angekauft. Die Kessel fassen 5 kg. Das
Kilogramm wird je nach Güte, im Mittel mit
ungefähr 2 .7“ bezahlt oder gegen Waren ein-
getauscht.
Um dem Unwesen des Abhauens der Gummi-
bäume zu steuern, werden Patrouillen ausgesandt.
Etwa drei Stunden von Dengdeng entfernt
auf der anderen Seite des Sanaga kommt Ro-
tang in guter Qualität und größeren Mengen
vor. Von den Haussas sind einzelne Stauden
Baumwolle hier in Dengdeng angepflanzt, welche
sich gut entwickelt haben.
Neu-Guinea-Compagnie.)
Die Entwicklung der Pflanzungen hat einen
normalen und im ganzen sehr befriedigenden
Verlauf genommen. Die Pflanzungen treten eine
nach der anderen in dem für langfristige Kulturen
vorgesehenen Alter in Ertrag, und die Erträge
sind derart, daß der Zeitpunkt der Rentabilität
des Unternehmens in normaler Weise herannaht.
Neupflanzungen waren nur an einzelnen Stellen
in bescheidenem Umfange zum Zwecke des Ab-
rundens geboten. Anderseits fand eine Ver-
ringerung des gesamten bepflanzten Areals, und
zwar durch den Verkauf der Kokosplantage in
Finschhafen, statt. Die Veräußerung dieser
Pflanzung erwies sich wegen ihrer entfernten, die
Bewirtschaftung erschwerenden Lage als vorteilhaft.
Die Vermessung der Pflanzungen ergab am
31. März 1908 folgenden Flächeninhalt:
Kokospalmen (einschließlich 200 ha
wilder Bestände)d 5963 ha
Kautschukbäume (758 ha Fikus, 270 ha
Castilloa, 66 ha Hevea, 5 ha Kickxia,
1 ha Manihot . 1100 =
Kakao. . 191
Sisalagoaoen 11 R
zusammen 7265 ha
gegen 7462 ha im Vorjahre.
In diesem Flächenraum sind außer den ge-
nannten geschlossenen Beständen folgende Zwischen-
kulturen und nutzbringenden Schattenbäume in-
begriffen:
. 12 762 Bäume
326 -
Hevea brasiliensis.
Kickxia elastica
in Mischpflanzung mit Kakao;
74 500 Liberiakaffeebäume in Mischpflanzung
mit Kautschuk;
165 000 Sisalagaven, 257 000 Büschel Lemon-
gras, 6000 Büschel Zitronellgras, als Zwischen-
kulturen zwischen jungen Kokospalmen.
Die Anzahl der Kokospalmen betrug rund
636 700. Hierin sind die wilden Bestände auf
den Frenchinseln mit inbegriffen, welche sich durch
Einbeziehen in die Pflanzungen allmählich ver-
ringern und zur Zeit nur noch etwa 29 000
Palmen umfassen. Von den ganzen Beständen
sind fast drei Viertel, nämlich 472900 Bäume,
noch nicht tragend. Von diesen treten im Jahre
1908/09 rund 70 000 und im Jahre 1909/10
über 105 000 in das tragfähige Alter ein. Der
Ertrag an Pflanzungskopra betrug 798t (489 t
im Vorjahre), an Handelskopra 553 t (486 t).
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1907/08.