Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXII. Jahrgang, 1911. (22)

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bicher noch weniger erschlossene Gebiete aufgusuchen, 
von deren Bearbeitung wir uns gute Erfolge ver- 
sprechen. 
Bahn-Abteilung. 
Das Gleisnetz der Pflanzungsbahn umfaßt ins- 
Rkeant, 5 km. Neugelegt wurden davon im Berichts- 
e m. 
Personalverhältnisse. 
ü Beschäftigt wurden in allen Betrieben durchschnitt- 
ich 25 Europäer und 1812 Schwarze. Der Gesund- 
heitszustand war gut. 
Neuland. 
Für die Abtretung großer Teile unseres Pflan- 
zungegebietes. die bei der Gründung der Gesellschaft 
ben Eingeborenen als Reservate durch den Fiskus vor- 
ehalten blieben, wurden uns als Ersatz 3000 ha neuen 
dandes endgültig am Möwensee zugewiesen, so daß 
ve Gesellschaft nunmehr über einen freien Landbesitz 
on 16 000 ha als Eigentum verfigt. 
. Die Mittel, welche zur Erschließung des Neulandes 
erforderlich werden, gedenken wir vorerst den Betriebs- 
solgend, in Duala eine Faktorei zu eröffnen sowie 
für die Unkosten 
  
überschüssen zu entnehmen und haben zu diesem Zwecke 
fü · des ersten Jahres eine besondere 
Rückstellung von 180 000 ./¼ gemacht. 
1# 4 
* 
Das Jahr 1910 erbrachte der Gesellschaft ein- 
schließlich 217 366 ./#Z Vortrag sowie inklusive 100000,/ 
Zuzahlung auf die Stammaktien, die dadurch den bis- 
herigen Vorzugsaktien gleichgestellt wurden, einen 
Bruttoüberschuß von 1 093 217.4, der, wie folgt, ver- 
teilt werden soll: Abschreibungen 174 904 , Dotierung 
des Reservefonds 100 000 ., Bereitstellung für Er- 
schließung des Neulandes 180000 /XK, 15 v. H. Dividende 
auf das jetzt gleichberechtigte Kapital von 3 Millionen 
Mark — 450 000 J& antieme des Aufsichtsrats 
35 095 4& und Vortrag 208 217 J&. Aus der Bilanz 
per 31. Dezember 1910 ist zu ersehen, daß der Land- 
besitz mit 806 865 ./¾# und die Pflanzung mit 2000000 / 
zu Buch stehen. Gebäude figurieren mit 100 000.¾, 
Bahnanlagen mit 900 000 ./4, Waren mit 180 485 At, 
Pflanzungsprodukte mit 235 456 “, Kasse, Bank- 
guthaben, Effekten und Debitoren mit zusammen 
1 141 563 -x, während die Obligationen und sonstigen 
Verpflichtungen nur 1 121 361 ausmachen. 
  
  
Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Boaumwollernte 1910 in MOittelasien. 
Das zentralstatistische Komitee hat kürzlich die 
Ergebnisse des Baumwollertrages in den ver- 
schiedenen Rayons Rußlands im Jahre 1910 im 
Vergleich zu denen der beiden Vorjahre ver- 
öffentlich. Die Baumwollanbaufläche betrug 
hiernach: 
1908 1900 1910 
Dessätinen 
Ferahana-Gebiet 168 725 201 501 299 392 
Syr-Darja-Gebiet 23770 20 435 29 -335 
Samarkand 2185 18 577 22 143 
Transtkaspi-Gebiet. 20 270 26 168 28343 
Der Ertrag an Rohbaumwolle erreichte die 
nachstehende Höhe: 
1908 1909 
* . Menge in Pud 
Ferghaua-Gebiet 9 284 204 11 421 608 20 673 143 
1910 
Sor-Darja-Gebiet. 1 634 008 1218420 1 901226 
Samarkond 341527 2235466 003 305 
Cranskaspi-Gebiet. 4 499 735 1 8390 268 2580 884 
Im Ferghana-Gebiet hat sich das Anbau- 
areal fast um die Hälfte der Fläche von 1909 
vermehrt, während der Ertrag 1910 dort beinahe 
auf das Doppelte des vorhergegangenen Jahres 
gestiegen ist. Auch im Transkaspi-Gebiet hat 
ich der Ertrag gegenüber 1909 beinahe verdoppelt. 
(Nach der Torg. Prom. Gazeta.) 
  
Buumwollausfuhr aus Schantung. 
Infolge einer außergewöhnlich guten Ernte 
hat in diesem Winter zum ersten Male eine 
größere Ausfuhr von Baumwolle aus Schan- 
tung über Tsingtau stattgefunden. 
Die Zollstatistik gibt dafür folgende Zahlen: 
1910: 1. QOuartal 1445 Pikuls, 2. Quartal 
83356, 3. Quartal 248, 4. Quartal 10 503; 
1911: 1. Januar bis 1. März 15 881 Pikuls. 
Von der in Tsinanfu auf den Markt 
kommenden Baumwolle sind etwa 30 bis 40 v. H. 
aus importiertem amerikanischen Saatgut gezogen. 
Im Handel wird die amerikanische Baumwolle 
aber nicht als besondere Qualität unterschieden. 
Bei der in den Schantunger Baumwolldistrikten 
gewonnenen Baumwolle von ursprünglich ameri- 
kanischer Herkunft zeigt sich bisher immer noch 
im Laufe der ersten 2 bis 3 Jahre eine allmäh- 
liche Abschwächung ihrer charakteristischen Eigen- 
schaften. Die im Handel vorkommende Ware hat 
infolgedessen, wenngleich sich nicht verkennen läßt, 
daß ihre durchschnittliche Qualität sich in den 
letzten Jahren allgemein gehoben hat, zahlreiche 
Abstufungen in der Länge und Feinheit des 
Stapels aufzuweisen. Diese Unterschiede sind 
aber nicht so erheblich und so ausgesprochen, daß 
sie eine Klassiszierung der Ware im Handel, 
wenigstens soweit die Preisberechnung davon ab- 
hängt, bisher zur Folge gehabt hätten. Eine 
besonders gute Qualität wird der Linchinchou-
	        
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