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Neuerdings hat das Komitee auch für den Be-
zirk Bismarckburg, wo der Baumwollbau festen
Fuß zu fassen beginnt, eine Preisgarantie, und
zwar von 4 bis 5 Heller pro ½ kg. unentkörnte
#Wassaunland Bamulwolle, übernommen.
Gewährung von Geldprämien für besondere Lei-
stungen im Baumwollbau auf Antrag des Gou-
roeen in Höhe von 7000 .
e Saatfrage. Aus Pflansertreifen wurde die
Ver lätn von Baumwollsaat inge-
borenen durch das Komitee einer“ Kritik unter-
zogen, worauf das Komitee wie folgt erwidert:
das staatliche
Komitee das
5
an
Wegen Mangel an Mitteln im Etat des Schutz-
gebiets mußte das Komitee in die Saatorganisation
ginspringen: Das Komitee bringt die für den Aufkauf
der Saat erforderlichen Mittel auf und betreibt den
Auftaufk. die erforderliche Reinigung und die Ablieferung
der Saat an die Regierungsstellen. Diese Mitwirkung
soll so znn. bestehen bleiben, bis dem Gouvernement
die erforderlichen Reichsmittel ohne Rückerstattungs-
pflicht zu diesem Zweck sichergestellt sind. So wird sich
die Saatorganisation z. B. im Baumwolljahr 1913/14
wie folgt vollziehen:
Die Bezirksämter und Baumwollstationen der
beuptföchlichsten in Betracht kommenden Baumwoll-
gebiete haben bereits Saatbestellungen beim Komitee
eingereicht im Gesamtumfange von rund 11000 Zentner.
Die in bezug auf ihre Zuverlässigkeit stets sehr
schwierige Beschaffung von ausländischer Saat erfolgt
von den anerkannt besten Bezugsquellen in den besten
vorhandenen Qualitäten, der Ankauf an einheimischer
Saat aus den von den Regierungsorganen nach vorher-
gegangener Kontrolle als zuverlässig erklärten Pflan-
zungen.
Die Reinigung und Sortierung der einheimischen
Saat erfolgt im Saatwerk des Komitees in Dares-
salam, soweit sie nicht bereits in den Ginnereien
vorgenommen und von den Regierungssochverständigen
als ausreichend begutachtet ist. Außerd
Komitee zur exakten Aufbereitung der n a
Baumwollsorten und zur Saatreinigung an die Baum-
wollstationen Mpanganya und Myombe Ginanlagen
mit Lokomobil= und Motorbetrieb geliefert. Weitere
Ginanlagen sind für die Stationen Maqbama
Kibongoto in Aussicht genommen.
Nach sorgfältiger Verpackung und Markierung
liefert das Komitee die Saat an die Bezirksämter ab.
Die Bezirksämter bewirken dann die kostenlose Ver-
teilung der Saat an die Eingeborenen. Der Ver-
wendungsnachweis erfolgt durch die Bezirksämter an
das Komitee.
Zur Organisation in Deutschland. Wie die Baum-
wollbau-Organisation draußen in den Kolonien mit
Unterstützung aller in Betracht kommenden Faktoren
durchzuführen gesucht wird, ist die heimische Organisation
forkgesetzt bemüht, die erforderlichen Mittel für die
Unternehmungen aufzubringen. Die beim Deutschen
und
Reichstag im Frühjahr d. Is. auf fünf Jahre be-
antragten je 200 000 ¾ sind bis heute nicht bewilligt.
Dagegen sind dem Komitee aus dem Etat des Reichs-
Kolonialamts für Saat pro 1913 90 000 und aus
den der Deutschen Kolonialgesellschaft zur Verfügung
stehenden Mitteln 50 000 .¾ bereitgestellt worden. Die
Werbung bei der deutschen Textilindustrie und ver-
wandten Industriezweigen ist noch im Gange. Erfreu-
licherweise sind unter den Zeichnungen pro 1913/15 auch
40 000 .#¾ enthalten von neuen Firmen, die bisher der
Baumwollbaubewegung ferngestanden haben, ein neues
Zeichen dafür, daß die deutsche Industrie die Entwick-
lung unserer Kolonien zu Rohstoff= und Absatzgebieten
immer mehr als eine ihrer großen nationalen Auf-
gaben erkennt. Anderseits sind leider auch Rückstände
an Beiträgen aus der Textilindustrie zu verzeichnen:
eine finanzielle Beteiligung des Baumwollhandels ist
bisher nur in sehr geringem Maße erfolgt.
Das Komitee appelliert daher dringend
an die bewährte Opferwilligkeit von In-
dustrie und Handel, nicht nur die bisherige, sondern
eine dem Fortschritte des Unternehmens entsprechende
größere finanzielle Unterstützung zu leisten.
Die kommende Generation wird uns Dank wissen für
die rechtzeitige Erkenntnis und zeitgemäße Inangriff-
nahme des aussichtsreichen Kulturwerkes.
Forfayth Gesellschaft m. b. 5.)
Die Bilanz der Rabaul-Niederlassung schließt
nach einer Dotierung des Delkrederekontos mit 3000./
und nach Abschreibung von 78 200 # mit einem Rein-
hewinn von 404 230 .rK. Hierbei ist zu bemerken, daß
ei Ermittlung des Reingewinns die durch das Wachs-
tum der Bäume herbeigeführte Wertsteigerung der
Palmenpflanzungen nicht in Ansatz gebracht ist. Die
Hamburger Handlungsunkosten, Zinsen und Steuern
erforderten 38 581 , so daß zuzüglich des Vortrages
aus 1911 von 14675.4 ein Reingewinn von 380 374./
zu folgender Verwendmg verbleibt: Dividende von
13 v. H. = 260 000 ., Rücklage 38 087., Tantidme
an den Aufsichtsrat 20 766 K, Tantidme an die Ge-
schäftsführer 27 688 A. und Vortrag 83 883 A. Die
Kopra= Verlchiffunge n d Geschäftsjahres —#
sich von 2 065 475 kg auf 7 kg, die infolge des
günstigen Kopra-Marktes *8 —. Preisen verkauft
wurden; dagegen litt auch in diesem Jahre das Waren-
geschäft unter starkem Wettbewerb. Die Bank-Ab-
teilung entwickelte sich Fünstig weiter; die Depositen
stiegen von 94 000 ./# auf 287 000 . Die ungünstigen
Arbeiterverhältnisse beeinträchtigen die Aus-
dehnung unseres Pflanzungsbetriebes, um so mehr, als.
die Anwerbung eingeborener Arbeiter durch Verord-
nungen des Gouvernements sehr erschwert wird. Auch
für das laufende Geschäftsjahr können wir ein
günstiges Ergebnis in Lussicht stellen.
1## r
2
In der Bilanz der Forsahth G.m. b. H. steht
die Rabauler Niederlassung mit 3 899 115 . per
31. Dezember 1912 zu Buch. Die Bilanz der letzteren
*) Aus dem Jahresbericht für 1912.