Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Aus fremden Kolonien und Droduktionsgebieten. 
Die Baumwollernte Rußlands im Jahre 1913.“) 
Nach den Nachrichten der Korrespondenten der- Torg. 
Prom. Gazelun“ übersteigt die diesjährige Baumwoll= 
ernte in den aassüchen mittelasiatischen Provinzen die 
des Vorjahres. Die diesjährige Ernte an roher Baum- 
wolle ist nicht nur eine gute Mittelernte dem Ertrage 
nach pro Dessätine, sondern auch die Faser der Baum- 
wolle ist eine sehr befriedigende. Das Ergebnis in 
den einzelnen Gebieten ist etwa folgendes: 
Im Ferghana-Gebiet, im Andishaner Kreise 
ist die Ernte an den verschiedenen Orten ungleich aus- 
gefallen, aber das Gesamtergebnis ist um 10 v. H. 
höher als in, vergangenen Jahre. In Kokand ist es 
um 10 bis 15 v. H. höher, im Skobelewsker Kreise bis 
20 v. H. *7•n In den Kreisen Namangan und Osch 
ist die Ernte infolge Wassermangels nicht ganz befriedi- 
gend;: im Margelansker Rayon erreichte die bisherige 
Ernte nicht ganz die des Vorjahres. 
Im Taschkenter Rayon übersteigt die diesjährige 
Ernte die vorjährige um 20 bis 25 bis 30 v. H. Im 
Tschimkenter Kreise und im Syr-Darja-Gebiet 
haben die Baumwollplantagen gelitten, sowoh 
Dürre im Frühjahr als auch durch frühe Fröste im 
Oktober und durch Schädlinge. 
Gut ist die Ernte an Baumwolle in Samarkand: 
in einigen Gebieten, so im Kreise Katta-Kurgan, folse 
dem heißen Sommerwetter ein vortrefflicher Herbst 
bei dem die Baumwolle sehr gut gedieh und einen 
Ertrag von 20 bis 25 v.H. mehr ergab als im Jahre 
In den Kreisen Chodshent, Samarkand und 
at ist das Ergebnis gleich dem des Jahres 1912. 
Befriedigend über den Ernteertrag lauten auch die 
Nachrichten aus Buchara und Chiwa. In Buchara 
wird die diesjährige Ernte die des Vorjahres etwas 
übersteigen, und in Chiwa wird sie gleich der vor- 
jährigen sein. 
Schlechter ist das Ergebnis in Transkankasien, 
wo die Plantagen im Sommer und im frühen Herbste 
unter Wassermangel empfindlich gelitten haben. Im 
Marghaber Kreise, wo man eine vorbildliche Baum- 
wellhohht betrekbe- wird infolge der Dürre der Ertrag 
hinter dem vorjährigen zurückbleiben. Auch im Kreise 
Merw wird eine um 10 v. H. geringere Ernte erwartet, 
in Aschabad eine um 15 bis 20 v. H. und in Tedshent 
eine um 12 bis 15 v. H. geringere Ernte. Im Trans- 
Kaukasus und in seinen Nachbargebieten wird die Ernte 
befriedigen? sein; in Jelissawetpol und Eriwan sowie 
euäin Kars gibt es eine gute Mittelernte, in allen anderen 
Gebteten wird sie im Durchschnitt eher kleiner sein als 
im Vorjahr, wenn auch an einigen Orten eine gute 
Ernte zu konstatieren ist. 
An reiner Baumwollfaser ist das Ergebnis nicht 
ganz zufriedenstellend; das Ergebnis scheint gegen die 
letzten Jahre etwas kleiner zu sein. Außerdem waren 
an manchen Orten im Herbste Regengüsse und Kälte 
eingetreten, und die Qualität der Baumwolle hat 
darunter gelitten, so daß wenig erstklassige Qualität 
vorhanden sein dürfte. an erwartet jedoch, daß. man 
im Durchschnitt 1 Pud Baumwolle aus 3 Pud 12 bis 
20 Pfund Rohmaterial erhalten wird. Im allgemeinen 
gut ist die Qualität der Baumwolle in diesem Jahre 
in Turkestan und in Transkaukasien; die Baum- 
wolle ist dort weisß, fest, elastisch und dabei doch weich 
und schmiegsam.) In einigen Gebieten klagt man über 
kurze Faser der Baumwolle, im Namanganstker 
Kreile, und sauch im Transkaspigebiet hört man davon, 
2. Vgl., D. Kol. Bl.“ 1913. S. 1002f. 
  
  
  
  
und zwar infolge Mangels an Feuchtigkeit während 
des Wachstums der Pflanzen. An einigen Orten 
die Faser vergilbt, teils vom Regen, teils durch dul 
und Staub im Sommer. 
(Nach dem St. Petersburger Herold.) 
kK#kuao-Rusfuhr aus der Dominikanischen Republik 
im Kugust und September 1913.,) 
  
  
VBestimmung August FJanuar bis Augun 
Ver. St. von 
Amerika 1052 433 231 385 1 098 108 2390 932 
Deutschland 339 658 67 935 198 298 655 699 
Frankreich 25069 796 55 167 92 985 545 611 188 
Großbritannien — — 8 424 2 482 
Andere Länder 2678 615 2673 615 
Im ganzen. 1664 555 355 102 17 293 043 3 660 816 
Im Vorjahr 1543 020 318 027 18 363 201 3 731 457 
. September Jannar bis September 
Bestimmung k# 3 
Ver. St. von 
Amerika 229 258 51 382 11 327 366 2442 314, 
Deutschland 68 034 13 672 3266 327 669 371 
Frankreich 137782 28 885 3123 327 635 028 
Großbritannien — — 8 424 2 482 
Andere Länder — — 2678 615 
Im gangen. 435 074 88 939 17 728 117 4749 755 
Im Vorjahr 474 180 109 262 18 837 381 3 840 719 
(Nach Berichten des Kaiserl. Konsulats in 
San Domingo.) 
Gummimarkt auf Ceylon.“) 
Der Kaiserliche Konsul in Colombo berichtet 
über die Gummiausfuhr aus Ceylon während der 
Monate Jannar bis September 1918 folgendes: 
ie Gesamtausfuhr vom 1. Januar bis 30. Sep- 
tember 61 betrug 17 655 916 *lPl degen 9 039 919 Ibs 
in der gleichen Zeit des Vorj 
Die Ausfuhr nach den beSribefeflaer sseelt 
sich in diesen Zeuarümnen 1913 (und 1912), wie folgt: 
Großbritannien 9 569 664 lbs 
6 0n 030 Vereinigte 
Staaten von Amerika 4 590 106 lbs (2 833 208), Bel- 
ien 2 618 026 lbs (772 464), “m — 789 lbs 
giena 727). Deutschland 181 106 lbs (182 757)= Japan 
175 349 lbs (27 591), Italien 38 828 lbs (5900), Oster- 
reich 29 335 lbs (51 442 
Seit dem eetien 4 haben die Preise eine 
stetige Bewegung nach unten gezeigt. Für das Order- 
geschäft lagen die Verhältnisse insofern ungünsriger, 
als umfangreiche Verkäufe auf Lieferung stattfanden, 
die im fallenden Markt wieder eingedeckt werden 
mußten. Die Differenz war aber genügend, um den 
Verkäufern noch einen Nutzen zu lassen, obwohl der 
lokale Markt durch diese Deckungsgeschäfte sehr oft 
über den in den Konsumländern quotierten Werten ge- 
halten wurde. Die Nachfrage richtete sich in erster 
inie auf die besten Sorten geräucherter „Biscuits und 
Sheets“ (Felle), die kumeen böber bewertet sind als 
die besten Sorten „Pale Cre 
*) Val. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 865. 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“= 1913, S. 827
	        
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