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gebrauchtes Bild zu wiederholen, zur End fläche.
Das ist kolonialpolitischer, ist auch — und
zwar in hohem Maße — berriebstechnischer
Gewinn. Im allgemeinen nimmt auf jeder vor-
nehmlich dem Überseeverkehr dienenden Bahn
die Belastung vom Anfangs= zum Endbahnhof
hin allmählich ab. Die erste Strecke wird noch
von allen Gütern durchfahren, auf der zweiten
Strecke fehlen schon die Bersand= und Empfangs-
güter der ersten Binnenstation, auf der dritten
Strecke die der beiden ersten Binnenstationen uff.
Auf dem letzten Abschnitt mangelt es der Bahn
oft genug an Gütern zur vollen Ausnutzung der
aus andern Rücksichten in gewisser Häufigkeit ab-
zulassenden Züge. Wenn hier die Vergrößerung
des Einflußgebietes der Endstation zu einer Ver-
vielfältigung ihres Verkehrs verhilft, so wird das
in der Betriebsrechnung recht hübsch zu Buche
schlagen. Das ist neben der Bedeutung für die
allgemeine Kolonialwirtschaft der große Wert des
Durchstoßens der deutschen Tanganjikabahn bis
nach Kigoma, das der Anreiz, wenn einmal eine
Bahn nach Ruanda gebaut wird, sie am Kagera-
knie enden zu lassen.
Die Bahnen sollen unmittelbaren oder mittel-
baren Ausgang zum Meere haben. Wir sahen
schon, daß ihn in unsern Kolonien die Unter-
läufe der Flüsse wenigstens für große Linien
und außerhalb des Mündungsgebietes nicht
vermitteln können. Die Schiene muß bis zur
Meeresküste oder — um genau zu sein — minde-
stens, wie bei Duala, bis an den Mündungsschlauch
eines großen Stromes reichen; sie muß dort einen
Platz sinden, wo zwischen Bahn und Schiff gut
umgeschlagen werden kann. Nicht jede Bahn
wird freilich einen besonderen Strang zur Küste
erhalten, einer wird in der Regel mehreren Linien
dienen können. Das ist rein äußerlich manchmal
ein Umweg für die eine oder die andere Strecke,
braucht es aber, wie wir uns erinnern, verkehrs-
technisch nicht zu sein, weil sich ein Frachtstück
auf gemeinsamer, dementsprechend verkehrs-
reicherer Strecke billiger befördern läßt als auf
einer spärlicher ansgenutzten Sonderlinie von
gleicher Länge. Aber auch die bis zur Küste
n Struͤnge wird man hier zur besseren
Am#n# g der Hafenanlagen und zur Berein-
heitlichung und Vereinfachung des Verkehrs mög-
lichst zusammenführen. Vor einem Zuviel und vor
Künstlichkeiten ist zu warnen. Das gilt namentlich
für die Anziehungskraft, welche die Hauptstadt des
Landes ausübt, wenn sie an der Küste liegt; man
prüfe, ob das ihre natürliche und deswegen voraus-
sichtlich dauernde oder mur ihre zufüllige, vielleicht
mur einstweilige Lage ist und ob fle in den
späteren größeren Verhältnissen für das ganze
Land so viel bedeuten wird wie heute. Die Ge-
stalt der Kolonie, namentlich ihre Küstenbillung,
wird das Maß der Zusammenführung der Linien
wesentlich beeinflussen. Das auf schmaler Küste
nach dem Innern breit ausladende Kamerun wird
sie straffer zusammenziehen als das mit der Lang-
seite ans Meer grenzende Südwestafrika. Dieses
wieder wird durch die Ungegliedertheit seiner Küste
zu stärkerer Vereinigung gezwungen als das
zwar mit verhältnismäßig kürzerer Küste, aber
mit mehreren guten Meerhäfen ausgestattete On-
afrika. «
Sonderfälle verlangen natürlich auch hier
Sonderregelung. Nehmen wir wieder die Kagera-
bahn. Ein selbständiger Strang zur Küste wird
nicht in Frage kommen; dafür ist der Weg zu
weit und die Einmündung in andere Verkehrs-
straßen zu leicht: in die Tanganjikabahn bei Ta-
bora oder an den — mit dem Meere genügend
verbundenen — Biktoriasee. Die zweite Lösung ist
in der Anlage weit billiger als die erste, aber
sie führt nicht nur den Ruandaverkehr einstweilen
ganz der Ugandabahn zu — an sch, wie
wir fanden, noch kein Unglück —, sondern macht
ihn auch für später, wenn eine deutsche Bahn
zum Biktoriasee führt, zum Gegenstande des Wen-
bewerbs zwischen der englischen und der deutschen
Linie. Der Bau der Bahn Tabora—Kagera aber
sichert uns den gesamten Ruandaverkehr, auch zur
Nährung der Strecke von Tabora bis zur Küste,
entwickelt das Gebiet zwischen Tabora und dem
Kogeraknie, verbindet die Nordwestecke der Kolonie
politisch und strategisch straff mit den Kernlanden,
gibt Gelegenheit, zu gegebener Zeit mit kurzem
Stcharm, also mit geringen Opfern, den Biktorio-
see zu erreichen, erfordert aber erhebliches Geld.
Nur genauere Bergleichsentwürfe werden zur
Entscheidung führen kännen; hier wird der all-
hemeine Plan schon mehr ins einzelne gehen oder
die Frage einstweilen offen lassen müssen.
Allgemeine Vorarbeiten.
Der Gesamtplan für die Kolonie sei in großen
Umrissen entworfen. Es handle sich nun um die
Borbereltung zum Bau einer bestimmten Linie.
schaffung der Gelder beschlossen werden kunn.
Es gab eine Zeit, wo die Kolonialverwaltung s
wenig Bewegungsfreiheit haue, daß sie das Geld
zu Vorarbeiten von Fall zu Fall von den geset-
hgebenden Körperschoften erbitten mußte. Damt