Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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tag, der Centralverband Deutscher Industrieller und der 
Zunde der r Indssteiellen fördern die Bewegung. Über 
für 1913/1915 sind heute bereits sicher- 
Dr n0 viele Zeichnungen hängen noch von dem Votum 
der Vorstände und Aufsichtsräte ab; auch der Zentral- 
verband christlicher Textilarbeiter Deutschlands hat 
eulicherweise eine erhöhte Beitragsleistung in Aus- 
sicht genommen. Erwartungsvoll sehen nunmehr die 
an unserer heimischen Volks= und Kolonialwirtschaft 
interessierten Kreise der endgültigen Hutscheibung des 
Reichstags über die Einstellung der 200 Reichs- 
mittel in den Etat 1913 zur ids dn großen 
Kulturwerkes 8 
  
Tindi-Kllnd--Gesellschaft.“) 
Entwicklung unserer Pflanzungen Pemba 
und A#en war auch im Jahre 1912 eine verhältnis- 
mäßig günstige 
Pilanzung= Pemba. 
Agaven. Der Erntevoranschlag von 600 Tonnen 
Hanf konnte leider nicht ganz erreicht werden, und 
zwar infolge wenn auch nur vorübergehender Abeiter- 
schwierigkeiten, die uns zwangen, zeitweise den Fabrik- 
berrieb einzuschränken. Geerntet wurden 538¾ Tonnen 
· Sekunda- und Abfallhanf, die einen Reinerlös 
von W5 225,2 6 .&¾ brachten. Erfreulicherweise erfuhren 
die Sisalhamfpreise in der zweiten Hälfte des Berichts- 
jahres eine beträchtliche Steigerung, indem sie von 
etwa 450 .“ in kurzer Zeit auf etwa 760 . für die 
Tonne anzogen. Leider hielt sich der Preis auf dieser 
Höhe nicht lange, sondern ging gegen Ende des Jahres 
auf etwa 650 4 für die Tonne zurück. Die Oualität 
unseres Hanfes ist immer noch nicht ganz befriedigend. 
Unsere Hanffabrik arbeitete zur Zafriednheit. 
Im Berichtejahre standen 000 Agaven zum 
Schnitt zur Verfütung' Anfang 1918 treten die in der 
Pflanzzeit 1909/10 gepflanzten 200 000 Agaven in sben 
Ertrag, so daß für das Johru 1918 eine ena 
  
orderlich. 
1 vorausgesetzt, daß keine unvorhergesehenen Be- 
tiebs engen eintreten, auf 800 Tonnen Hanf rechnen 
u dür 
o Die Ende 1911 vorgenommene Extrabepflanzung 
von 50 ha haben wir Ende 1912 nicht wiederhell 
da wir erst abwarten wollen, ob wir nicht schon bei 
dem gegenwärtigen Umtrieb auf eine jährliche Pro- 
duktion von etwa 1000 Tonnen Hanf kommen können. 
Dies dürfte sich im Laufe des Hohres 1913 heraus- 
Ist die Frage zu verneinen, so werden wir 
von Ende 1918 ab die regelmäßige jährliche Neu- 
pflan zung entsprechend erhöhen müssen, um stets für 
die Normalleistung unserer Fabrikanla e ausketchendes 
SchnittntatenalzurVerfagungzuh 
wischen kultur. Infolge her auigetretenen 
Arbeiterschwierigkeiten konnte der Baumwollzwischen- 
kultur im Berichtsjahre nicht diejenige Aufmerksamkeit 
eschenkt werden, die man ihr in früheren Jahren, wo 
drbeiterüberfluß herrschte, hat zuteil werden lassen. 
Auch ungünstige Regenverhältnisse sowie ein starkes 
Auftreten von Schädlingen beeinträchtigten diese Kultur 
außerordentlich, so daß die Erträ Srträge kaum ausreichten, 
die Selbstkosten zu decken. ücksicht auf die auch 
jetzt noch unsicheren — 3 wollen wir 
*) Aus dem Geschäftsbericht über das Jahr 1912. 
  
  
  
daher vorläufig von einer Fortführung der Baumwoll- 
zwischenkultur Abstand nehmen. 
Arbeiterverhältnisse. Wie schon erwähnt, 
waren bieß im Berichtsjahre zeitweise außerordentlich 
fäbl lecht. Währen wir früher stets behr Angebot 
tten, als wir beschäftigen #ikennter, aben sich diese 
kercbkirn 1 Gh lößlch sehr zu hren“ ungunsten 
mdert. für liegt einmal darin, daß 
er Hüben e Sad dar, von Deutsch-Ostafrika 
weitere Pflanzungen entstanden sind, die ihre Arbeiter 
zum Teil aus unseren früheren Arbeitergegenden be- 
ziehen, und dann besonders in dem Umstande, daß die 
Baumwoll-Eingeborenenkultur, die dort im letzten Jahre 
einen großen Aufschwung genommen hat, den Mlan- 
zungen eine Menge Arbeiter entzieht. Wenn sich in- 
zwischen die Verhältnisse auch etwas gebessert haben, 
und wir zur Zeit über ausreichende Arbeitskräfte ver- 
fügen, so dürfen wir uns doch nicht darüber hinweg- 
täuschen, daß auch für Vnsere Pilanzungen die Arbeiter- 
rage brennend geworden ist ist dringend zu 
vünschen, daß die Adeite derbinih in Deutsch- 
Sstalre endlich einer Regelung kommen, die den 
PEflanzungen die Beschaffung der n#nwenbigen Arbeits- 
wräfte erleichtert. Da, wie erwähnt, in unseren 
rüheren Anwerbebezirken die für unsere Betriebe er- 
forderliche Anzahl von Arbeitern sich nicht mehr be- 
chaffen läßt, saben wir uns gezwungen gesehen, unsere 
Arbeiteranwerber ins Hinterland bis an den Nyassa- 
und Tanganika-See u senden. Wir werden daher in 
Zukunft mit beträchtlichen Arbeiteranwerbegebühren 
rechnen müssen. Auch die Arbeitslöhne haben infolge 
des Wettbewerbs der Pflanzungen eine weitere Stei- 
gerung erfahren. 
Pflanzung Kilindi. 
Kokospalmen. Die Zahl der tragenden Palmen 
bet nicht in dem Maße zugenommen, wie wir bisher 
angenommen. hatten. Wie aus der nachfolgenden L#o, 
ste ung ersichtlich, kommen die in den Jahren 
ausgepflanzten Palmen nur sehr langsam 6 
d m 
# 
  
  
  
ium. was woh 
verunkrautete, wodurch die Pflanzen naturgemäß in 
ihrer Entwicklung zurückgehalten wurden. Im na 
stehenden geben wir eine Ubersicht über die Pflanzung, 
aus der das Pflanzjahr, die Zahl der vorhandenen 
Palmen und die Zahl der im Ertrag stehenden Palmen 
ersichtlich ist: 
Jahr v 
  
davon tragend 
Ende 
  
1911 Ende 1912 
1903 108837 5370 5552 
1905 J100 288 722 
1907 4468 508 701 
1911 . 21.000 — — 
verschiedene 488 228 278 
43 843 6389 7253 
Es befanden sich also am Ende des berichtsfahres 
7253 Palmen im Ertragsstadium. Anfang 1913 sind 
weitere rund 8000 Palmen aus den Saatbeeten ins 
Feld verpflanzt worden, so daß die Gesamtpflanzung 
rund 52 000 Palmen trägt. Einen weitere Vergrößerung 
ist zunächst nicht in Aussicht g 
Die Ernte belief sich auf 45“ 523 Krsnüfse. gegen- 
über 54 186 im Vorjahre. Von den unserer Pflanzung 
benachbarten Eingeborenen-Pflanzungen konnten 25 
Kokosnüsse angelauft werden gegenüber 16 777 im 
Vorjahre. Nach Abzug der für unfere eigene . lanzung 
benötigten Saatnüsse und einer Anzahl #e 
nüssen, die zu Saatzwecken verkauft wurden, verblieben
	        
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