Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Die Zufuhr von afrikanischem Mahagoniholz 
betru 
1912: 69 015 Blöcke = 1/9100 ehm 9 586 418 
gegen 1911: 70 116 = 100 9639 ern- 
Ebenhols war während des ganzen Jahres 
Die Preise bewegten sich in steigen u 
ut und sind heute auf einem Niveau angelangt, 
das bicher unbelannt t war 
Kakao: Die Einfuhren von Sestafrila-Kalao in 
Deusschlonde betrugen im Jahre 191 
aus Britisch-Westafrika 15 5%1 Tons 
Portug.-Westafrika 14601 = 
Kamerun und Togo 128382 
Mais: Auch im Jahre 1912 blieben die Zufuhren 
minimal. 
Piassava: Die, irelten Ankünfte per 1912 be- 
trugen 217 653 Bünd 
An das zedelnnan wurden im Berichts- 
jahre Eingaben über folgende Angelegenheiten ge emacht: 
Süd-Kamerun-Bahn; Anordnung der #rhörde 
Kamerunn, bei der Verzollung Original-Fa aren vor- 
zulegen; Ausfuhrzoll in Kamerun auf Kolanüsse: Durch- 
angsgüterverkehr nach Togo; Wegebauordnung in 
mer#n. Ferner wurde bei den Iieichstagefraltionen 
eine Eingabe eingereicht betreffend Scha ganen 
Kommissarstellen in den. Kolonien für dee Kolonial= 
beratungen im Reichsta 
Wir lassen im na gehenden. die Berichte über die 
Entwicklung des Geschäfts im Jahre 1912 in den 
einzelnen Kolonien folgen: 
Portugiesisch-Guinea. 
Dank der Vtroffenen Vorsichtsweßregeln. blieb 
die Kolonie im Jahre 1 gelben Fieber ver- 
schont; der allgemeine L#% wbede durch Breis- 
treibereien unter den europãischen Firmen sehr erschwert. 
Erdnüss e: Qualitativ blieb dieses Produkt hinter 
demjenigen des Vorjahres zurück; es wurden dennoch 
recht hübsche Verdeuinh gezeitigt. 
Der Gummihandel geht leider infolge der 
niedrigen Preise immer weiter zurück; die Eingeborenen 
iehen den Handel in anderen besser lohnenden Pro- 
en vor. 
Palmkerne. Der Markt profitierte unter den 
anziehenden Preisen, es wurden recht bedeutende 
Oanten exportiert. 
Wachs und Häute. Luch sieain vergröherte sich 
der Export bei anziehenden Preise 
Der Warenverkauf bemrege sich in normalen 
Sarensenn unglische Baumwollwaren wurden vielfach 
ossche Fabrikanten verdrängt; der Gesamt- 
#urch- belss befriedigend. 
Französisch-Guinea. 
In Guinea war das Geschäft im Jahre 1912 
wieder sehr schwierig, und es kann immer nur wieder 
darauf hingewiesen werden, wie schwierig die Lage 
einer Kolonie ist, deren Handel nahezu nur auf einem 
Produkt, hier dem Gummi, basiert. 
Der Preis des Gummis war im ganzen Jahre 
ziemlich gleichmäßig, so daß dieses Mal ein Konjunktur- 
gewinn, ohne den bei der enormen onkurrenz Giichts 
an dem Geschäft verdient werden kann, a 
Die nie gesehenen hohen Preise für es 
konnten da keinen Ausgleich schaffen 
Das Warengeschäft war sehr chlecht: da die Kopf- 
steuer von 8 auf 4 Francs erhöht wo rden ist, so ver- 
blieb dem Eingeborenen noch weniger Geld als sonst 
für Einkäufe. 
befunden werden könnten, schwerlich 
  
Das Geschäft an der Gabniiue war feh verlust- 
bringend und mehrere Firmen stehen vor der Liaui- 
ation. Aber die Geschäftslo wird nicht eher 
günstiger, als bis noch mehr Hrmen das Feld ge- 
räumt haben oder eine ——“““äz: unter dense en 
erzielt wird. 
Ein neues Gummigesetz, das zu Ende des Jahres 
erschienen ist und verbietet, anderen Gummi als vie 
in Strings oder Platten zu exportieren, hat für den 
Moment etwas störend gewirkt, läßt aber erhoffen, 
daß in Zutunft nur guter reiner Gummi aus- 
geführt wird. 
Liberia. 
Die Republik stand 1912 im Zeichen der gegen 
Ende des Jahres nach langwierigen Verhandlungen 
umd allerlei Schwierigkeiten zustande gekommenen 
internationalen Zollanleihe. 
französische und amerikanische 8 
denen letzterer den Vorsitz 
Stelle eines finanziellen Beraters der liberianischen 
Regierung bekleidet, traten ihr Amt an, und es wurde 
hinsichtlich der alten englischen Mrleihen eine end- 
gültige Einigung mit den Inhabern der betreffenden 
Schuldverschreibungen erzielt. e #en sonstigen 
Bläubigern, zu denen in erster Linie die deutschen 
Kaufleute zu rechnen sind, wurde ebenfalls eine Eini- 
9 angestrebt und auch insofern gesördert, als die 
von den liberianischen Unterhändlern bisher anerkannten 
Guthaben der Firmen mit 90 v. H. zuzüglich insen 
b 1. Juli 1912 endgültig geregelt wurden. 
rorderungen deutscher Firmen indes, deren besehc 
berechtigung sich ebensowenig bestreiten lassen dürfte, 
ind bis jetzt noch unbeglichen, doch sind diejenigen 
mersonen, welche in dieser Beziehung eventuell schu ig 
in Aiberia. Berlin 
oder Hamburg zu suchen, vielmehr haben die liberia- 
nischen ntersc dier Anetzilamsscher Nationalität augen- 
scheinlich für Aberia möglichst viel Geld sparen wollen. 
Die : egierung hat die Irtereen der Firmen 
mit Nachdruck und Erfolg vert Auf Seiten der 
deutf en Glãubiger herrscht die P vor, daß die 
Anleihe einerseits zu arg beschnitten und anderseits 
vielleicht durch allerlei widrige Umstände veranlaßt. 
viel zu lange, verzögert worden ist. Hierdurch hat 
außert. den Kaufleuten auch Liberia selbst zu leiden 
gehabt. 
Bahnprojekte in Liberia, von denen kürzlich in 
den Zeitungen die Rede war, sind leider noch 632 so 
  
  
  
  
  
  
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weit gediehen, wie es im Interesse e einer dadur 
möglichten Erweiterung der so beschränften Absatz 
gebiete wünschenswert wäre. zeigt sich der 
deutsche Geldmarkt reichlich zurtähellen was wohl 
auch in allgemeinen politischen Befürchtungen seine 
Ursache hat. 
Die Marktlage der liberianischen Produkte in 
Europa war durchweg befriedigend; bleibt sie auch 
weiterhin gut, ist am Ende zu hoffen, daß unter den 
neuen Verhältnissen und nach *— Stagnation die 
Geschäftslage sich wieder bessern w 
Die Unruhen an der 1*5 Küste, welche 
im Herbst von dort gemeldet wurden, haben, wie es 
scheint, größere Ausdehnung angenommen, als nach 
dem durch englische Zeitungen verbreiteten Bericht an- 
knelen war. Unker dem Einsluß der Anwesenheit 
eutscher Krie geschisfe wird die Ruhe hoffentlich bald 
wieder bergessur werden. 
Goldküste. 
Die wirtschaftliche Entwicklung der Goldküste 
während des Jahres 1912 muß im ganzen als günstig 
bezeichnet 1ben Tar wenngleich auch auf diesem Gebiete
	        
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