323 20
Westafrikas in der zweiten Hälfte des Jahres sich
nicht die Erwartungen erfüllten, die man nach dem
Verlauf des ersten Halbjahres allgemein stellen
können geglaubt hat. ie Ernte von Kakao,
wichtigsten Ausfuhrer zeugnisses der Goweriste, se #„n
in Entejahr 10 18 f ater als sonst ein, und die
m sich Umfang anbelangt. bis
urr — den gehegten Erwartungen
Immerhin wurden aber auch in diesem 2
7 E Mengen geerntet und verschifft.
kaoausfuhr von der Goldküste belief sich im —
* 1911/12 auf rund 41.000 Tons; gegen rund
31u000 Tons im Erntejahr 1910/1 Dank der Be-
(chung, welche den eingeborenen a d durch die
engüschen Regierungsbeamten in bezug auf Kakao-
au und Kakaofermentierung zuteil wurde, hat sich
die Qualität des von der Goldküste abgelaodenen
Kakaos auch im letzten Jahre wiederum verbessert.
Die Ausfuhr von Palmkernen und Palmöl bewegte
sich zaesu aauf der gleichen Höhe des Vorjahres.
Die Einfuhr europäis * Erzeuguisie in die Gold-
küste war besonders im erst albjahr infolge der
großen Kakaoernte während bieser Beiel und der dadurch
Festeige erten Kaufkraft der Eingeborenenbevölkerung
sehr bedeutend, und sie war auch in der Folge in
Erwartung, daß diese günstige Gestaltung der Ver-
hältaise anhalten würde, weiter sehr beträchtlich, was
eider dazu führte, daß die meisten Firmen sich am
Ende des Fes 1012 vor unerwünscht großen Waren-
beständen befanden
über die wirtschaftlichen Lrussichten der Goldküsten-
kolonie im laufenden Jhre # 101 18 läßt sich heute
schwer etwas voraussagen. Ernte scheint, wie
bereits erwähnt, kleiner za nen als erwartet
wurde, demgegenüber sind die Warenlager der meisten
iä sehr bedeutend und dürften auch in nächster
Seitl znoch ziemlich groß bleiben, denn ein großer Teil
ü Jahres 1912 bestellten
61 Es steht
daher i t befürchten, daß im laufenden Jahre die Ver-
sich nicht r* günstig gestalten werden, es
sei denn, daß eine bedeutende Kakaozwischenernte
einseyzt, wofür bis jetzt 8 jeglicher Anhalt fehlt.
Die günstige Preisgestaltung an den heimischen Kakao-
märkten i# den Importeuren gerade unter diesen ob-
waltenden Zuständen im Jahre 1912 von besonderem
Vorteil gewesen.
S
S
2
Togo.
Das Kalenderjahr 1912 war in Togo erheblich
trockener als das Vor jahr zd bleiet auch gegen den
gisbeie ruderia egenfall um etwa
rück; chats vie — Jahreshälfte
HIsd 4 recht niederschlagsarm, was sich voraus-
sichtlich im laufenden Jahre noch mehr als bisher
fühlbar machen wird.
Diesen Witterung gsverhältnissen ist es auuschreiben.
wenn die beiden wichtigsten Ausfuhrprodukte
erne und Palmöl, einen beträchtlichen Rü älhang ge en
as Vorjahr aufweisen; die Ausfuhr über die See-
Renze ist an Palmkernen von 13247 Lons —d
11 578 Tons, die an Palmöl von 8 965 Tons auf
dn Tons zurückgegangen. Der Rückgang der
uktion an Olpalmenfrüchten wirkte auch ungünstig
auf dee Beschäftigung der beiden vorhandenen Palm-
a die nur zu einem Beuchteill idren Leistungs-
fähi lo, ausgenutzt waren. Denselben Witterungs-
#r ist es zuzuschreiben, wenn 2 23
w#n 186 Tons auf 159 Tons zurückgegangen ist, ob-
vohl die Ernte der Plantage Kpeme sich gegen das
orjahr noch ein wenig vergrößerte.
3zurückblieb,
kurzer Dauer war,
Einen gänzlichen Ausfall weist wie im Vorjahr
die Maisausfuhr auf. Zeitweise wurde sogar Mais
nach Togo eingeführt. um eine vorübergehende Lebens-
mittel geerung mildern
Dagegen hen die zrnwolsvetur ich gerencher
weise 009t egh Ballen gehoben
Qualität wieder allsein benn erpoll
uch die Kakaoausfuhr sowohl bei den Ein-
geborenenbetrieben wie im Plantagenbau gestiegen.
Ebenso weist die Kautschukausfuhr eine Steigerung
auf, wohl wegen vermehrter Zufuhr aus den Hinter-
ländern der „Nachborkolonien.
r den Handel waren im Vergleich zu Durch-
z#niscanen die Ausfuhrziffern im ganzen immer noch
recht befriedigend, zumal einige der wichtigsten Pro-
dukte sich # t Hündt ger Weltmarktpreise erfreuten.
Einfuhrhandel entwickelte sich anfangs auch
günstige ließ aber gegen Ende des Jahres sichtlich nach.
Erfreulich sind die Wieddreröffnung der dungs
brücke in Le#en der Ausbau der Atakpamebahn nach
Atakpame selbst und die Aufhebung der Sperre der
Nordbezirke, doch konnten die daraus zu erwartenden
Vorteile in der Berichtseit nur wenig oder noch gar
nicht zur Geltung kom
Ins lanende: . fän die Eröffnung des deutschen
Kabels nach Lome und Duala und die bevorstehende
Fertigstellung der goben Telefunkenstation in Kamina
bei Atakpame, die Togo in direkten Verkehr mit Nauen
bringen soll.
*#
Dahomey.
Das Jahr 1912 war für Dahomey kein Lünstiges
m nennen. Wenn auch die Menge der ausgeführte
Prodartts nur um etwa 10 v. hinter dem Vorlahr
o hatte das WVarengeschäft doch sehr unter
einer Hungersnot zu leiden. Allerdings wurde infolge
der großen Hungersnot ein starker Import von Lebens-
mitteln notwendig, aber für alle anderen Waren hatten
die Eingeborenen kein Geld. Im Herbst ileste infolge
der Geldknappheit und trotz der gerade überwundenen
Lungersnot ein Maisexport ein, der aber nur von
weil die Preise in Europa das
Erschäft verlustbringend gestalteten. Große Waren-
lager und eine infolge ungenügender Regen in Aussicht
stehende kleine Ernte eröffnen einen schlechten Ausblick
in die Zukunft.
im vergangenen Jahr ist die neue Landungs-
brücke in Cotonon fertiggestellt, während die Lager-
schuppen noch teilweise im Bau sind. Negelmäßige
Dampferverbindungen zwischen Cotonou und
Novo sowie zwischen Porto Novo und Lagos sind ein-
gerichtet und haben damit alte Wünsche der Kauf-
eute erfüllt.
Von der Kolonialregierung sind große neue Pro-
jekte für Dahomey in Aussicht genommen, u. a. eine
Dandungsbrücke in Grand Popo, eine Eisenbahn von
Grand Popo nach Athiémé, eine Decauville Erldhahy)
von Whydah Stadt nach dem Strand und Über-
brückung der La Chune# die erlangecung der Bahn von
orto Novo ü hinaus, der Bau einer
weigbahn im Norden der Kolonie nach Djougou.
alles Pläne, die hoffentlich zur Belebung des Geschäftes
beitragen werden.
Kigeria.
Die für den Handel ausschlaggebenden Produkte,
Palmöl und Palmkerne, wurden in ungefähr derselben
Menge ausgeführt, wie in den beiden Jahren vorher.
Im Olbandel zeigte sich aber die bemerkenswerte
Tatsache, daß die Hauptplätze, wie Lagos, Calabar
und Opobo, eine teilweise beträchtliche Abnahme der
Ausfuhr aufweisen, während in Plätzen von geringerer