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Bedeutung die Ausfuhr zugenommen hat. Im Hinter-
ande von Lagos wird über geringe Regenfälle im
Jahre 1912 geklagt, und die Folgen haben sich schon
bemerkbar gemacht. Das letzte Viertel 6 zeigte eine
bedeutende Abnahme der Zufuhren, und wenn wirkllich
die geringere Regenmenge die Ursache davon ist, so
darf man für das Jahr 1913 kaum Erwartungen auf
eine normale Ernte der Produkte der Olpalme hegen,
sondern muß mit geringeren Zufuhren der Haupt-
krodute der Kolonie rechnen. Das ohnehin wegen
des üblichen Acdussystem mit übergroßem Risiko und
wegen der scharfen Konkurrenz nur mit kleinem Nutzen
betriebene Warengeschäft wird gewiß noch mehr
darunker leiden.
e Zun — der Kakaoausfuhr in den Jahren
1910 un 1911 ließ Hoffnungen auf eine weitere
ünstige Lnl Soicen wichtigen und wertvollen
Pronüchtes zu. Das ist aber leider nicht eingetroffen.
Die Menge der #uusfahrm. hat nachgelassen. Der Haupt-
platz, Lagos, führte allein ein Viertel weniger aus
als im Sare 1911. Hierfür fehlt eigentlich jeder
sichtbare Grund.
ais war zwar wieder einmal etwas reichlicher
angeboten, die husunren haben aber noch lange ##
die früherer Jahre wieder brreicht Eine sehr gou-
Nachfrage im eigenen Lande bei andauernd kleine
Ernten, die Verderblichkeit des Kornes infolge un
genügender Erntemethoden und mangelbafter Lager-
räume bei den Produzenten stehen der Ausfuhr dieses
Produktes nicht viel mehr entgegen als die hohe
Fracht, die esst kürzlich noch wieder eine Erhöhung
erfahren hat
Die Zusfuhr von Gummi war um 30 v. H. kleiner
als im Jahre 1911. Die Qualität ist leider ebenso
schlecht geblieben wie sie früher war
as Nord-Nigeria im lesonberen anbetrifft, so
haben sich vorläufig die Hoffnungen auf große Aus-
fuhren über Lagos von Produkten des Sheabaumes
nach Vollendung der Bahn nach Kano noch nicht ver-
wirklicht. Es ist nur die Kleinigkeit von 780 Tons
durch die Eisenbahn nach Lagos gebracht und von
mehr wird den
eg Niger abwärts genommen haben
roze Erwartungen hegt das Gouvernement
immer noch von der Zukunft e Baumwollkultur, be-
sonders in den von der Eisenbahn durchzogenen
* Nord-Nigeriens. Aber trotz des hohen
eeises, den die Teger erhalten, und der dem Käufer,
7e ritish Cotton Growing Asscciation Limited, Jahr
für gor bedeutenden Verlust bringt, will der Baum-
wollbau doch nicht so rasch vorangehen, wie man sich
zuerst gedacht hatte, wenn auch im Jahre 1912 das
Doppelte der Menge des Jahres 1911 ausgeführt
worden ist.
Andere Produkte Nord-Nigeriens, wie Erdnüsse,
Rindshäute, Ziegen= und Schafsfelle usw., sind vor-
läufig noch in zu geringen Mengen vorhanden, um
irgendwelche Bedeutung zu haben.
Die Vereinigung von Süd= und Nord-Nigerien
ist leider immer noch nicht verwirklicht; beide haben
aber doch wenigstens schon in einem gemeinsamen
Gouverneur an ihrer Spitze den Mann, der ausersehen
ist, die Verwaltung der beiden vereinigten Kolonien
leiten. Man erwartet durch die Vereinigung eine
erminderung der ungeheuren Verwaltmgskosten zu
erzielen, was um so wünschenswerter ist, als die
Kolonie Süd-Nigerien durch kostspielige Hafenbauten
und andere große Pläne, die noch auf viele Jahre
Hnaus nichts einbringen werden, ja deren Verwirk-
üng, steilweise sehr ijch ist, sich in eine so große
hineingewirtschaftet hat, daß allen Ernstes
eine direkte Besteuerung, nicht bloß der Eingeborenen,
ondern auch der Niederlassungen europäischer Firmen,
giskutiert wird. Vorläufig wird man mit einer Ge-
bäudesteuer den Anfang machen. Es werden so dem
Handel zu den schon vorhandenen noch immer weitere
Lasten auferlegt, trotzdem er durch scharfe Konkurrenz,
riskantes r— ystem, große Verzettelung der Arbeits-
kräfte giisgn über zahllose kleine Plätze im
Innern und * rch hervorgerufene ungeheure Unlosten
auch so schon genug belastet ist.
Nord-Kamerun.
Wenn man von dem Handel in dem närdlichen
Teil unseres Schutzgebietes Kamerun sprechen will, so
müßte man in (Oeocrophischer Hinsicht das Gebiet mit
der Hauptstadt Duala von dem südlicher gelegenen
Distrikt, welcher von dem Sanaga durchströmt wird,
trennen, wenngleich für die beiden brregten Gebiete
ziemlich die gleichen Handelsverhältnisse gelten.
Diese waren zu Beginn des Jahres 1912 gerade
nicht. vielversprechend, und ganz besonders wurde das
äft im Sanaga-Distrikt durch Trägeranwerbungen
66 Regierung für Ne merun breinträch igt. Mit
der vorschreitenden Saison machte si
nicht unerhebliche Verbesserung bemerkbar, so d
das Gesamtergebnis des Wirtschaftsjahres geitens
der Handelswelt wohl als befriedigend angesehen
werden darf.
Einzeln ist hervorzuheben, daß die Manenguba-
bahn in ihrer Durch chauerung des nördlichen Gebiets
eine erhebliche Zufuhr von Landesprodukten aus dem
Innern in die Wege geleitet und dadurch zu einer
wesentlichen Steigerung des Exports über Duala bei-
getragen hat; wenn erst die sogenannte Mittellandbahn
dem Verkehr übergeben sein wird, ist auf eine weitere
Zunahne des Waren= und “*“7 im Ge-
iete Rord-Kamerun mit Sicherheit u e
Die Strecke Duala—Edea der asr chuen. ist
erst vor kurzem dem Jeren freigegeben worden:
kt zurar chad die Terrainschwierigkeiten des Baues
ätzt w
er die m mnz der Trace über Edea hinaus
ist wohl auch erst kürzlich eine Einigung erzielt; wie
nunmehr verlautet, wrs die Bahn zunächst nach dem
Niong und später über Jaunde nach Nordosten weiter-
geführt werden.
Dagegen ist über den Weiterbau der Nordbahn
über Atongsamba hinaus vor der Hand Endgültiges
noch nicht be bekannt.
Die nunmehr für das Jahr 1911 vorliegenden
gesie Aufgeichnungen ergeben eemäß nachstehender
übersicht gegen 1910 eine Zunahme des Gesamt thandels
des Schutzgebiets Kamerun von 4374228
1911 1910 i
-i 4
Einfuhr. 28 527 514 25 480 507 3047 007
Ausfuhr. 21 250 839 19 929 607 1 327218
—...-...--....—
Gesamthandel 49 778 397 45 404 174 4374223
Daß der Gesamtumsatz des Berichtsjahres 1912 gegen
den des Vorjahres 1911 eine weitere beträchtliche Ver-
mehrung erfahren haben wird, erhellt gus x Tatsache,
za nach völliger Inbetriebsetz t ne «
bahn aus den von ihr erschlossenen Gebieten Ae
Mengen Landesprodukte # fie Ausfuhr gelangten.
Der zurhlshe, Hande Anu in fast sämtlichen in Be-
tracht kommenden Ausnahme von Gummi-
hn — — End= belligen
richtsjahres recht u a nze
geringfügig eh Rückschlägen abgesehen