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produkten. Die von Zimmermann als wünschens-
wert erklärten exakten Untersuchungen nach dieser
Richtung hin sind in unserem Institute bereits
vor Jahren begonnen worden und werden ständig
vervollständigt. Für Distrikte, aus denen spyste-
matisch Proben eingesandt wurden, ist bereits
einwandfreie Aufklärung erfolgt. Prof. Zimmer-
mann stellt sich jetzt übrigens vollkommen auf
den Standpunkt unseres Dr. Marckwald, denn er
sagt in seinem Gutachten, das er mit Genehmi-
gung des Kaiserlichen Gouvernements von Deutsch-
Ostafrika über die Pflanzungen der Muhesa
Rubber Plantations Ltd. erstattete: „Verschiedene
Beobachtungen schienen mir unzweifelhaft dafür
zu sprechen, daß auf den meisten deutsch-ostafri-
kanischen Plantagen und auch auf denen der
Muhesa Rubber Plantations zu früh mit dem
Anzapfen der Bäume begonnen wird. Es dürfte
hierauf zurückzuführen sein, daß die Bäume auf
den meisten Pflanzungen auch dann, wenn sie
ein Alter von 5 bis 10 Jahren erreicht haben,
keine wesentlich höheren Erträgnisse liefern, als
2-bis 4jährige. Es erscheint mir auf alle Fälle
rationeller, die Bäume in der Jugend möglichst
zu schonen, damit sie dann später auch wirklich
große Erträge liefern können. Bäume, die nicht
mindestens einen Stammumfang von 40 cm be-
sitzen, würden wohl am zweckmäßigsten überhaupt
nicht angezapft und auch dann noch einigermaßen
geschont.“
2. Zapfzeit. Auch in diesem Punkte teilt
Zimmermann jetzt vollkommen die Ansichten
unseres Dr. Marckwald, denn er sagt in dem ge-
nannten Gutachten über die Muhesa Rubber
Plantations: „Ich möchte aus diesem Grunde
dringend anraten, die Bäume in den trockensten
Monaten, soweit irgend möglich, zu schonen. Zu-
gunsten dieser Maßregeln möchte ich noch an-
führen, daß auf derjenigen Pflanzung, die zur
Zeit wohl in Deutsch-Ostafrika die größten Er-
träge geliefert hat (Kwandoro), die Bäume in
diesem Jahre nur 7 Monate angezapft wurden.“
3. Schlechte Zapfmesser. Hier tritt
Zimmermann der Ansicht entgegen, die Dr. Marck-
wald (Reiseeindrücke S. 15) über ein neues Zapf-
instrument geäußert hat. Dr. Marckwald schreibt
hier ausdrücklich: „Die Benutzung scheint ein
leichtes und einfaches Arbeiten zu gestatten. Ein
endgültiges Urteil über den Wert des Zapf-
messers kann heute noch nicht gegeben werden.“
Er gibt damit die Erfahrungen wieder, die er
selbst während eines kurzen Aufenthaltes auf der
betreffenden Pflanzung sammeln konnte und emp-
siehlt auf Grund seiner Eindrücke weitere Ver-
suche. — Was den von Zimmermann gerügten
Konstruktionsfehler angeht, so ist die von dem-
selben ausgesprochene Ansicht nicht zutreffend, da
die betreffenden Messerchen an dem Rade soweit
voneinander entfernt stehen, daß keine Drehung
in der Wunde erfolgt. Die Vernarbung ist, so-
weit an bereits gezapften Bäumen festgestellt
wurde, nicht erschwert, sondern erleichtert.
4. Koagulationsmittel. Zu diesem Punkte
äußert Prof. Zimmermann gewisse Zweifel daran,
ob die behauptete Schädlichkeit der Essigsäure den
Tatsachen entspräche. Er begründet diese Zweifel
zunächst damit, daß „nach dem Mitte 1911 er-
schienenen Buch von Schidrowitz (Rubber S. 66)
noch in jener Zeit etwa 99⅜¾ v. H. des ostafiati-
schen Plantagenkautschuks mit Essigsäure koaguliert
wurden,“ und weiter damit, daß die Unter-
zeichneten selbst einen von Prof. Zimmermann
mit Essigsäure koagulierten Kautschuk als hervor-
ragende Qualität bezeichnet hätten. Was zunächst
die Angabe in dem Buche von Schidrowitz an-
belangt, so ist es ja gerade dieser von Professor
Zimmermann zitierte Verfasser, der an derselben
von Zimmermann angeführten Stelle seine Be-
denken gegen die Verwendung der Essigsäure zum
Ausdruck bringt, und seine Überzeugung,
daß die Essigsäurekoagulation falsch sei
und daß eine vollständige Beseitigung
dieser Methode eintreten müsse. Schidrowitz
schreibt wörtlich: = Athough numerous other
methods have been suggested and tried, it is
the fact that at the present time probably
99¾ per cent of all plantations rubber is
coagulated with acetie acid. It is Fet too
early to Say definetly that this is the most
suitable method from every point of view on
the contrary I am inclined to believe, that
ultimately some possibly radical modifi-
cation on the present system will have
to be introduce, but for all practical pur-
poses a description of the plantations coagu-
lation method at it is begins and ends with
acetic acid.=
Es ist nicht gut verständlich, wie Professor
Zimmermann in seinem Gutachten gerade diese
Stelle als Beweis für die Vorzüge der Essig-
säurekoagulation anführen konnte. Die Koagu-
lation der Essigsäure hat in ihren Folgen auch
dazu geführt, daß der ostasiatische Plantagen-
kautschuk, der noch vor kurzer Zeit über Wild-
para bezahlt wurde, jetzt ständig unter demselben
wertet. Bei gleichzeitiger Berücksichtigung des
Umstandes, daß Wildpara rund 15 v. H. Wasch-
verlust hat, ergibt sich eine durchschnittliche Unter-
bewertung des Plantagenkautschuks um nicht
weniger als 20 v. H. Auch Wallace"“) sagt,
daß der Kautschuk aus den Malay States nicht
so gut sei, wie er sein müßte und könnte, weil
*) India Rubber Journal 1910, 31. Oktober.