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Werte entsprechend, oder, wenn das nicht möglich ist,
trete er von dem Kaufe zurück. Der Farmer soll vor-
sichtig sein bei der Aufnahme von Darlehen für Melio-
rationen und nur dann Geld borgen, wenn er mit
Sicherheit erwarten kann, es wieder zurückzahlen zu
können. Schließlich soll man nicht allzusehr den Farm-
betrieb spezialisieren und nicht die Herstellung von
Stapelprodukten ganz aufgeben, welche in kritischen
Zeiten ihren Preis Hepalin und dafür sorgen, daß
der Former existenzfähig bleibt. Man vergesse nicht,
daß Fleisch, Wolle, Faserpflanzen und Getreide auch
eld bringen und nicht nur Straußenfedern. Es ist
durchaus richtig, die hohen Erträgnisse der Strautzen-
zucht sich nicht- bhecbeh. zu lassen, besonders zum
Zwecke der Hypothelemälgung und der Schaffung von
Reservefonds. Aber man soll es nicht aufgeben, andere
Waren zu produzieren, welche einen dauernden Welt-
markt besitzen und zwar einen geringen, aber auch einen
zuverlässigen Reinertrag bringen. Wenn man Land
kauft oder Kapital für kostspielige Meliorationsprojekte
anlegt, sollte man in allen Fällen in Vorausberech-
nung auf die Produktion von Wolle oder Fleisch und
nicht auf die von Straußenfedern basieren.
Deutsche Rfrihd-Bonh A. G.*)
ne Reihe von widrigen Umständen — wenn auch
zum Suss vorausgesehen — ließ während des Berichts-
jahres 1912 in den hauptsächlichen Betätigungszweigen
des südwestafrikanischen Schutzgebiets keine rechte Ar-
beitsfreudigkeit aufkommen.
Daß auf den Handel die Beendigung der Bahn-
bauten merklich eindämmend zurückwirken mußte, war
unvermeidlich. Eine Anzahl lleinerer kaufmännischer
Existenzen erlag den Verhältnissen, womit mehr oder
weniger emn enpindliche Verluste für die Importeure ver-
up
Anhalende. Geldknappheit verschärfte die Schwie-
rigkeiten. Die Farm wirtschaft war betroffen von dem
Rückgang der Preise des Schlachtviehs. Gleichzeitig
sind nach unsern Beobachtungen die Kapitalien, welche
den Farmern aus Deutschland überwiesen wurden,
gegen 1911 zurückgeblieben, was seinen Grund auch
darin hat, daß die Besiedlung keine wesentlichen Fort-
schritte gemacht hat.
ie Diamanten-Industrie wurde erst am 31. De-
inführung der neuen Verord-
nung über di si i
bekeit. zunter der sie seit längerer Zeit zu leiden ge-
habt
a der vorstehend geschilderten Umstände ist ein
gelegentlich in die Erscheinung getretener Pessimismus
nicht gerechtfertigt, denn alles in allem genommen hat
die Farmwirtschaft, der Grundpfeiler der Kolonie,
sich auch im Jahre 1912 regulär weiterentwickelt.
Die Bestockung der Rinder= und Wollschafzucht-
Farmen machte weitere Fortschritte
Einen erfreulichen esschtumg- hat dem Ackerbau
das Trockenfarm-System gebracht.
Eine Ermäßigung der Bahntarife für einzelne
Produkte sowie für wichtige Bedarfsartikel kommt der
Farmwirtichat zZugute.
Während ein besonders zu dem Zwecke gegründetes
Institut die Pflege des städtischen Bodenkredits über-
nommen hat, ist die viel ventilierte, wichtigere, aber
sehr viel schwierigere Frage des ländlichen Boden-
kredits inzwischen soweit gediehen, daß dem Reichs-
tage eine Vorlage zugegangen ist, nach welcher eine
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1912.
Landwirtschaftsbank gegründet werden soll, deren
Kapital aus Reichsmitteln hergegeben wird. Auch nach
unserer Ansicht ist das Problem, ohne den Staat in
dewissem Umfange heranzuziehen, nicht 16
dem Gebiete der Diamanten- Puee⅜ ist die
gufnahme des Abbaus auf den bedeutenden Pomona-=
Feldern zu verzeichnen
Die Prospektiertätigkeit — wenngleich in ziemlich
reger Weise fortgesetzt — m*“n“mk im Jahre 1912 keine
besonders versprechenden E
Die Diamantenausfuhr lt sich auf 200 579,372 gr.
gegen 160 995,076 gr im Vorja
r Export von Erzen — in der Hauptsache
lrehe — betrug rund 47 000 Tonnen gegen
0 000 Tonnen im Vorjahr.
m Sommer 1912 fand der mit Spannung er-
wartete Besuch des Staatssekretärs Dr. Solf in der
Kolonie statt. Es knüpft sich daran die begründete
Hoffnung, daß die gepflogene Aussprache nach mehr
als einer Richtung klärend gewirkt hat.
Entsprechend den in verstärktem Maße an uns
#e##rtende aaoerun schlagen wir vor, das
Kapital um AM 00 AM zue nrhöhen.
Auf unsere Sn.loste lev wir diesmal 22
r—m sie stehen demnach mit 15 l *
Bu 2 Reingewinn beläuft sich auf 145 273,27.4.
Wir — vor, ihn wie folgt zu verwenden:
20 000 4 als Rücklage in den gesetzlichen Reservefonds,
20 000 /KF als Rücklage in die Spezialreserve, 80 000./4
als Dividende von 8 v. H. auf das eingezahlte Kapital
von 1.000 000 #&¾. 3478 /4 als Tantieme des Aufsichts-
rats gemäß § 31, 4 der Statuten, 21 795 M als
Vortrag.
r *
Nach der Bilanz per 41. Dezember 1912 verfügte
die Baut über Kasse und Bankguthaben in Höhe von
47 “2. Ferner waren 752 997 A BWechsel,
51 "ö55 * Wertpapiere und 1 559 474 .4 Debitoren
vorhanden. Dagegen hatten diverse Kreditoren
4 095 082 /¾ und Depositäre, deren Einlagen auf Ter-
mine gegeben sind, 1 940 234 & zu fordern.
Westdeutsche Handels- und Dlantagen-Gesellschaft.“)
Unsere Hauptbetriebe haben sich gut weiterentwickelt.
Dem Ergebnis der Sisalhanf-Anlagen kam die in
der zweiten Hälfte des Jahres einsetzende Preisbesse-
rung zustatten, während die Faktoreibetriebe von der
fortschreitenden Entwicklung der ostafrikanischen Kolonien
profitierten. Die Witterungsverhältnisse ließen insofern
zu wünschen übrig, als das Jahr 1912 außergewöhnlich
trocken war, worunter auch unsere Kulturen teilweise
gelitten haben. Die schwierigen Arbeiterverhältnisse
nahmen nach wie vor die allgemeine Aufmerksamkeit in
Anspruch. An einer sowohl für die Arbeiter als auch
für die Arbeitgeber befriedigenden Lösung dieser für
die Kolonie wichtigsten Frage wirkt Hand in Hand mit
allen interessierten Kreisen das Gouvernement in an-
erkennenswerter Weise. Auf unseren Pflanzungs-
betrieben waren durchschnittlich täglich 1108 Arbeiter
beschäftigt.
Plantage Schoeller. Der Ertrag an Kant-
schuk ist von 26¼ Zentner im Vorjahr auf 35 Zentner
gestiegen; der dafür erzielte Durchschnittserlös dagegen
von 3.86 . auf 8.,65 .k für ½ kg zurückgegangen. Die
Preise für Hausschur waren einer anhaltenden rück-
gängigen Konjunktur unterworfen, sie bewegten sich für
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1912.