Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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unsere Qualitäten zwischen 4,60 4 und 8.15 und 
sind inzwischen bis auf 2,25.4 für ½ kg zurückge- 
gangen. Die 1911 angelegte Kapot. -Anlage ist um 
70 ha erweitert worden. Diese Neupflanzung hat je- 
doch unter der lang anhaltenden Trockenheit so stark 
gelitten, daß ein großer Teil während der diesjährigen 
Regenzeit ergänzt werden muß. 
Plantage Magrotto lieferte 22 Zentner (1911 
16¼ Zentner) Kautschuk, für welchen wir durchschnitt- 
ich 3,64 Ac gegen 3.72 -#4 im Vorjahr erzielten. Neu 
bepflanzt wurden 17¾% ha mit 3090 Olpalmen und 
versuchsweise 2 ha mit 1250 Hevea-Kautschukbäumen. 
Plantage Masumbai. Abgesehen von kleineren 
zur Abrundung neu bepflanzten Gärten sind die Be- 
stände unverändert geblieben. Die Kaffeeernte ist 
infolge der ungünstigen Witterungsverhältnisse gegen 
die vorjährige (148 Zentner) zurückgeblieben, sie ergab 
nur 360 Zentner Hafiee in der Hornschale im Werte 
von rund 18 800 A. Die Pflanzung steht im übrigen 
gut, hat einen reichlichen Blütenansatz gehabt und 
grfte bei besseren Witterungsverhältnissen im laufen- 
den Jahr wieder einen größeren Ertrag bringen. 
Plantage Kiomoni. Der Ertrag für 1912 war 
größer als in Zukunft regelmäßig erwartet werden 
darf. In Ernte befanden sich 2 462 700 Sisal- 
Agaven, aus welchen 1878¼ Tonnen (1911 1293¼, 
1910 812 Tonnen) Sisalhanf gewonnen wurden. Der 
Durchschnittserlös für 1000 kg stellte sich auf 517,19.66 
gegen 497,28 /4 bzw. 549,79 in den Vorjahren 
alten Feldern wurden 585.000 Eisal.Ageven 
neu ausgepflanzt, dagegen 770 400 Sisal-Agaven, weil 
abgeerntet, von den Beständen abgesetzt, so daß am 
Jahresschlusse 3222 900 Sisal-Agaven vorhanden 
waren, die sich, wie folgt, auf die verschiedenen Jahr- 
gänge verteilen: 
Alter der Pflanzen 
jährige 
  
2 
E 
  
Anzahl der Pflanzen 
110 700 
249 000 
628 000 
42 900 
———ill——.——— 
" Ab na nes§ . s 
8 
8 
zusammen 3222 900 Silsor noven. 
Aus der Kokosnußernte wurden 42388,50 / 
löst (1911 3842,20 ¼/¼). Da die Kokospalmen verpacktet 
- ließ sich die Anzahl der geernteten Nüsse nicht 
feststellen- 
Faktorei-Betrieb. Bei erhöhten Umsätzen weist 
im Berichtsjahr auch der erzielte Gewinn eine Stei- 
gerung auf .„ 
Nach Vornahme der erdentlichen Abschreibungen 
in Höhe von 62 809 # und nach berweisung von 
22 035.#& an den Feservefonds verbleibt für 1912 ein 
Gewinn von 418 667 .&, der, wie folgt, verwendet 
werden soll: 8 v. iwvidende auf 1 800 000 #voll- 
eingezahltes Kapital- 14 X, Tantieme behes Al, 
Talonsteuer-Reserve 1800 zur Spezial-Reserve 
50 144, zur ordentlichen Reserve zur Aufrundung 
auf 50000.x 15695.4% zum Dispositionsfonds 15000., 
zu Sonderabschreibungen 100 000 +K, zu Beamten- 
belohnungen 15 000 Kx. Der * dient zur 
Erhöhung des Vortrags auf 25 'i-i 
In der Bilanz per a1. Dezember 1912 erscheinen 
Grundstück und Plantagen mit 1 451 118.#4, Gebäude 
  
in Tanga mit 156 891 , Faktortien in Tanga und 
kasse mit * K. Wechsel 
währen 
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Allgemeine ". 
Im Berichtsjahr vollzog sich die offizielle Ubergabe 
des neuen Landesteiles an die Behörden des 
Schutzgebiets, die e an Einrichtung der Ver- 
waltung wurde unmittelbar darauf in Angriff ge- 
nommen. Die Verbindung des Schutzgebiets mit dem 
Heimatlande wird eine wesentliche Förderung erfahren 
durch die Fertigstellung des deutsch-amerikanischen 
dTabels Monrovia—Lome —Duala, welches mit 
Beginn des Jahres 1918 dem Betrieb übergeben wer- 
n soll. Die Verkehrsverhältnisse wurden ferner ver- 
* durch die Fertigstellung der Mittellandbahn 
bis Edea; mit Jahresschluß war der Oberbau der 
Linie über diesen Platz hinaus bis Kilometer 120 
gefördert. 
Die Plantagenbetriebe Kameruns wurden 
durch Vergrößerung einiger Pflanzungen und durch 
Anlage mehrerer Tabakpflanzungen erweitert, die ver- 
mehrten Anfragen nach Landkontrakten sind ein Beweis 
für das zunehmende Interesse an der Plantagenkultur. 
Leider vermehrte sich hiermit aber auch die Schwierig- 
keit der Arbeiterbeschaffung, die für manche Be- 
triebe direkt zur Kalamität zu werden drohte. Sofern 
hier nicht bald eine wirksame Hilfe gewährleistet wird, 
kann an eine weitere Ausdehnung der Plantagenkultur 
in Kamernun nicht gedacht werden, und es werden die 
bereits bestehenden Pflanzungen außerstande sein, den 
Anbauverpflichtungen ihrer Landverträge nachzukommen. 
akadoernte auf allen Pflanzungen des 
Schutzgebiets hernerd ansceballn. Die Ern 
betrug etwa die zu befriedig enden en 
aroßenteils im aen Koi“ fanden; in Deutschland 
wurden von Kamerun-Kakao nur 900t eingeführt und 
verzollt. 
Ebenso ist eine Zunahme des Plantagen-Kaut- 
schuks zu verzeichnen, von dem etwa 15 000 kg ver- 
schifft wurden. Die Weltproduktion von Kautschuk ist 
in 1912 auf etwa 94 000 1 (hierunter etwa 35 000 „ 
Plantagengummi), der Weltkonsum aufs 99 t ge- 
stiegen, die Preise für Para bielten sich in 1912 an- 
nähernd gleichmäßig auf 9 bis 10 / für 1 kg. sind 
jedoch Anfang 1913 zaeh Furückgegangen. Der zu 
erwartende enorme Zuw von Plantagengummi 
wird zweifellos die uwachee Preise beeinflussen, 
anderseits wird bei niedrigen Preisen eine erhöhte 
Aufnahmefähigkeit des Weltmarktes erwartet. Daß 
der synthetische Gummi bei diesen Marktpreisen eine 
gefahrdrohende Konkurrenz des natürlichen Kautschuks 
werden könnte, darf vorläufig wohl als gänzlich aus- 
geschlossen angesehen werden. 
ie in Kamerun neu angelegten Tabakpflanzungen 
konnten wiederum ein schönes Produkt an den Markt 
bringen und somit die auf diese neue Kultur gesetzten 
Erwartungen rechtfertigen. 
Pflanzungsbetrieb der Gesellschaft. 
Die Heveabestände entwickelten sich weiter gut, 
so daß die ältesten Bäume aus dem Jahre 1908 im 
Jahre 1918 gezapft werden können. Die Ergebnisse 
der Kickxia-Anlagen rechtfertigten neuerlich die in 
den Vorjahren vorsorglich vorgenommenen Durch- 
*) Aus dem Geschäftsbericht für 1912. 
 
	        
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