Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

W 634 
In der Bilanz per 31. Dezember 1912 standen 
einem Kassenbestande von 38 378 , einem Bank- 
guthaben von 807 983 und den 309 094 7%F aus- 
machenden sonstigen Debitoren gegenüber Kreditoren 
in Höhe von 1 723 424, 
Ostafrihonische Dflanzungs-K. G.“) 
Witterung. Das Berichtsjahr war in dem Be- 
irk unserer Pflanzung außergewöhnlich trocken. Die 
Frlges davon war, daß die Kulturen in ihrer Ent- 
wickelung monatelang aufgehalten wurden, und daß 
ue Erträge hinter den Voranschlägen erheblich zurück- 
W*sn sind. 
Pflanzungsbetrieb. Die Größe unseres ge- 
samten Landbesitzes einschließlich der Pachtländereien 
beträgt 3471 ha. avon waren unter Kultur am 
31. Dezember 1912 insgesamt 1253,63 ha. Letztere 
setzen sich foldendermaßen zsammen: 
Sisalpflanzung 
Kautschukpflan 
verschiedene 
bflegung ufw. » -—- 
ferner entfallen auf Wege, Pläze und Höfe 40, 68 - 
zusammen 1268,68 ha 
Gegen Ende des Berichtsjahres sind 1429 ha 
Pachtland durch Zahlung der in den Pachtverträgen 
festgesetzten Summe von zusammen 11 269 Xä# in unser 
Eigentum übergegangen. Insgesamt beträgt nunmehr 
unser Handeigentum? 1829 ha und außerdem haben 
wir in Pacht 1642 
Sisal. Im Fause des Jahres 1912 wurden 
170 ha mit 584 000 Sisalagaven neu angelegt; ferner 
sind weitere 89 ha, die noch nicht im Bestande von Ende 
1912 enthalten sind. so weit vorbereitet worden, daß 
ihre Bepflanzung mit Agaven im Januar/Februar d. J. 
vorgenommen werden konnte. 
Am Schlusse des Berichtsjahres waren insgesamt 
1089 ha mit 8 656 000 Agaben bestanden. Abgeerntet 
wurden hiervon 206 ha der Johrgänge 1905/06 und 
1907 sowie ½2 von 258 ha des Jahrgangs 1909. 
Trotz der großen Trockenheit kann die Sisalernte des 
Jahres 1912 noch als eine mittlere bezeichnet werden. 
Es wurden insgesamt netto 510 741 kg Hanf geerntet 
und verkauft. Hiervon waren 392 105 kg 1., 65 192 kg 
2. Qualität und 53 444 kg Abfallhanf. Der Erlös 
aus der Ernte 1912 war 220 337 .K gegen 127 806.4 
im Vorjahre. In der zweiten Hälfte des Jahres 1912 
begannen die Sisalhanfpreise erheblich zu steigen. 
Leider konnten wir nur wenig Nutzen aus diesen hohen 
Hanipreisen ziehen, da wir größere Lieferungsverträge 
auf 1. QOualität im Jahre 1911 abgeschlossen hatten, 
deren Erfüllung sich infolge der geringeren Ernten der 
Jahre aon und 1912 bis Anfang 1918 hinz 
in den Jahren 1909 bis 1912 Peeten 
Sisalhern= Mengen betrugen 
Ernte 1909 
1910 
1089,.— ha 
ulgnen zur Arbeiterver= 
132 500 kg Sisalhauf 
91 214 000 = 
1f011 313 487½. . 
-1912 5107417 - 
Kautschnk. 
Die Weiterentwickelung der 100 ha 
großen Kautschukpflanzung war befriedigend. An- 
nähe zwei Drittel des Bestandes wurde gezapft. 
Geerntet wurden im ganzen 3195 kg netto, gegen 
2797 kgx im Vorjahre. Der Verkaufserlös belief sich 
auf 25605 , gegen 22 285 im Jahre 1911. Die 
Aus dem Bericht über das 5. Geschäftsjahr (1912). 
  
  
20 
Kautschukpreise hatten eine fallende Tendenz. Der 
Durchschnittspreis stellte sich auf 8 .K für 1 kg netto. 
Die Zapf= und Aufbereitungskosten ausschließlich der 
dazu verbrauchten Materialien usw. beliefen sich auf 
1,55 &¾ für 1 kg trockenen Kautschuk. 
Baumwolle. Infolge der wenig günstigen Er- 
gebnisse der letzen Jahre haben wir uns darauf be- 
schränkt, Baumwolle auf einer Fläche von 65 ha als 
Iwischentultur zwischen Sisal anzubauen. Die große 
Trockenheit verhinderte die Entwickelung der Kapseln, 
diese fielen größtenteils vorzeitig ab. Die gesamte 
Ernte ergab demnach nur netto 3585 kg Baumwolle, 
die 3738.4 brachten. Der Durchschnittserlös für 1 kg 
Baumwolle belief sich auf nur 1,04.4. 
Feldfrüchte. Es wurden wiederum etwa 65 ha 
t. Mais, Bohnen und Süßkartoffeln bepflanzt, die 
s*nt zur Verpflegung der Arbeiter dienten. 
Geerntet wurden an Mais etwa 30 000 kg, die 
zum Preise von 2325 /“, Bohnen etwa 7000 kg. die 
zum Preise von 638 /, Süßkartoffeln etwa 6000 kg, 
die zum Preise von 195 ./4¾ abgegeben wurden. 
Die Versuche mit Reis, Zuckerrohr und Bananen, 
deren Erträge für die Akeiterverpflegung bestimmt 
sind, werden in kleinem Umfange fortgese 
rbeiterverhältnisse. Die Be uhäffng der 
auf der Pflanzung notwendigen Arbeiter verursachte 
große Schwierigkeiten und Kosten; einer unserer Be- 
amten mußte monatelang im Innern des Landes tätig 
sein, um die benötigte Zahl von Leuten heranzuführen. 
Im Jahre 1912 waren auf unserer Pflanzung durch- 
schnittlich 862 Arbeiter beschãftigt. 
  
  
* 
Bilanz. Die Gesellschaft vereinnchme 1912 aus 
Zinsen 15 548 /4 sowie aus Ernten, Viehhaltung und 
Waren 255924 .k. Ferner stellt sie einen zübertrag auf 
Pflanzungsanlagekonto“ in Höhe von 103 090 . als 
Einnahme ein. Dadurch ergibt die 30b r esimuals 
bei 30 814 X Abschreibungen eine Ermäßigung der 
Unterbilanz von 130 885 / auf 11008 A. In der 
Bilanz figurieren u. a.: Kasse und Sanuthaben mit 
282 905 A, Effekten mit 80 730 A, Debitoren mit 
079 MF. An Kreditoren — die Gesellschaft 
83 781 M. 
— m 
Haomernn-.E. 
b K. G.“) 
Fei## 
Wetter. Wenn anöe im Januar 1912 auf unserer 
Pflanzung Auton e eine ungewöhnliche Trockenheit 
geherrscht hat, 5rnn doch hierdurch unseren Kulturen 
kein Schaden zugelugt worden. Im übrigen waren 
die Niederschläge ziemlich gleichmäßig über das ganze 
Jahr verteilt, und das Wetter war dem Gedeihen 
aller Kulturen förderlich. 
Gesamtareal. Unser Landbesitz in Kamerun 
hat jetzt eine Größe von 2548 ha; davon waren Ende 
1912 noch nicht unter Kultur genommen 362 ha; die 
übrigen 2186 ha setzen sich folgendermaßen zusammen: 
Alte Kakaopflanzung (Reinkultur) .. 
Kickria, Hevea und Kakao in Nischlultur 
im ganzen 1960 
Olpalmen (Neuanlage — 158= 
Kakao (Neuanlage mit ea) 28= 
fernerentfallen a Wgegere, Viehtoppel 26 
2186 ha 
Neuanlagen. Ende Juli waren 158 ha mit 
26 500, vorher auf Saatbeeten gezogenen jungen Ol- 
*) Aus dem Bericht über das siebente Geschäfts- 
jahr (1912). 
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.