Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Bilanz. Durch die im Jahre 1912 erfolgte Zu- 
sammenlegung der Stammanteile im Verhältnis von 
5:1 ist ein buchmäßiger Gewinn von 163 600 1KK er- 
zielt worden; der buchmäßige Gewinn aus der Zu- 
zahlung von 25 v. H. auf 800 4xVorzugsanteile 
zwecks Umwandlung in privilegierte Vorzugsanteile 
at 102 200 # betragen; daher Gesamtbuchgewinn 
265 800 At. 
*# 
Außerdem erbrachten im Jahre 1912 die Ernten 
105 493 .E. Anderseits wurden aufgewendet für Ver- 
waltungskosten 53 621.34, Betriebskosten in Saninoga 
76 269 . Erntekosten in Tuanaimato und Falelaunin 
144. 
5 %¾ und für Verausgahungen? in Tuanaimato 
und #enu 80 749 4 die Hälfte dieser Ver- 
ausgabungen auf rt““ez#n mit 40 374.4 
übertragen und als Einnahme in die Betriebsrechnung 
eingestellt wird, so schließt letztere ohne Gewinn und 
Verlust ab. In der Bilanz per Ende 1912 werden u. a. 
auch geführt: Kasse und Bankguthaben 2051 42, 
schwimmendes Geld 16 000 .K. Debitoren 6388 4, 
Kakaobestand in Hamburg und schwimmend 52 083.#; 
während die Schulden an Kreditoren 34 991.“# aus- 
machen. 
Samoa-Rautschu-Compagnie K. G.“) 
Wetter. Auf unserer Pflanzung Salnafata war 
das ganze Jahr hindurch die Witterung dem Wachstum 
der Kulturen förderlich. 
Pflanzungsbetrieb. Von der Gesamtfläche des 
laut Pachtvertrages vom 10. August 1904 gepachteten 
Landes sind insgesamt 415 ha unter Kultur; davon 
sind 395 ha mit Hevea in Mischkultur mit Kakao und 
20 ha mit Ficus in Reinkultur bepflanzt. Neuanlagen 
sind nicht vorgenommen worden. 
Hevea. Nach der am Ende des Jahres 1912 er- 
folgten ufnahme der Pflanzungsbestände waren vor- 
anden 
davon zapfbar 
2 — 6t dahre alt, rund 23000 Bäume, 
224 
4000 
4000 
155 000 Heveen, davon waren zapfbar 30 000 Bäume 
insgesamt. Mitte 1913 werden voraussichtlich etwa 
50 000 Heveen zapfbar sein. Die Weiterentwicklung 
der Heveen lied im allgemeinen nichts zu wünschen 
übrig, bis auf die Blöcke an den steilen Hängen, wo 
die Bäume weniger gut stehen: es ist damit zu rechnen, 
daß hier etwa ooo bis 6000 Heveen in naher Zukunft 
eingehen. we 
nte. Da die technische Leitung der Pflanzung 
in die Hände eines erfahrenen Kautschulpflanzers ge- 
legt wurde, hat sich bald die Zapfleistung der Chinesen 
und die Ausbeute an Kautschuk beträchtlich gehoben. 
Die Zapfleistung eines Chinesen betrug im Jahre 1912 
durchschnittlich täglich 160 Bäume mit einem Durch- 
schnittsertrage von 665 g trockenen Kautschuks, gegen 
Bäume und 260 g Kautschuk im Vorjahre. Die 
Zapfarbeiten konnten ohne Unterbrechung während 
es ganzen Jahres vorgenommen werden. Die Zapf- 
unkosten, einschließlich Aufbereitung des Kautschuks, 
ausschließlich der Koagulationsmittel, beliefen sich auf 
001 5 Aus dem Bericht über das achte Geschäftsjahr 
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15,56 für 1 ka trockenen Kautschuks gegen 9.50 
im Vorjahre. Geerntet wurden, einschließlich der im 
Vorjahr irrtümlich noch zur Ernte 1911 gerechneten 
281 kg, netto 9768 kg Kautschuk, für die ein Erlös 
von 81 285 erzielt wurde. Die Preise gingen im 
Laufe des Jahres 1912 etwas zurück, so daß unser 
niedrigster Verkaufspreis für 1. Qualität #xx 9,20 und 
für Abfall-Kautschuk .7 7.20 sür *) 11# betrug; als 
reis erzielten wir . 10 1 kg# 1. Qualität. 
Ver Netto-Durchschnittserlös beim /4 8,32 (Abfall- 
Kautschuk mit einbegriffen) für 1 kg gegen . 10,40 
im Vorjahre. 
Von den geernteten 9768 kg waren 870 kg Abfall- 
Kautschuk. 
Die Preise gingen 1913 noch weiter herab und 
haben zeitweilig annähernd den Tiefstand des Jahres 
1908 erreicht. 
akao. Über den Stand des Kakaos in Salna- 
fata lauten die Berichte recht ungünstig. Der Kakao 
steht in Mischkultur mit Hevea, die gewählte Pflanz- 
weite ist aber zu gering, so daß die Kakaobäume, die 
erst nachträglich zwischen die Heveenbestände gepflanzt 
worden sind, von den schnellwachsenden Heveen zu 
stark überschattet wurden. Wie sich jetzt gezeigt hat, 
ist ein großer Teil der Bäume außerordentlich mangel- 
haft gepflanzt worden, und da auch die sonstige Pflege 
der Bäume vielfach zu wünschen übrig gelassen hat, 
sind sehr viele Kakaobäume verkümmert und nach und 
nach eingegangen. 
Nach der Zählung der vorhaudenen Kakaobestände 
hat sich folgendes Bild ergeben 
Verriährige Bäume 7500 
Dreijährig - ... 46 500 
Zwellährthe - 
zusammen 68 000 Bänme. 
Hiervon stehen 30 500 Bäume hut. von denen ein 
Teil im Jahre 1913 tragbar wird, 26 500 Bäume sind 
zurückgeblieben und etwa 6000 Bäume sind verkrüppelt 
und werden voraussichtlich zum größten Teile bald 
eingehen. 
Wir müssen ferner darauf vorbereitet sein, daß 
im Laufe der nächsten Jahre noch ein weiterer erheb- 
licher Teil des Kakaos wegen der zu engen Pflanz= 
weite und der zu starken Beschattung durch die Heveen 
mehr und mehr im Wachstum und in den Erträgen 
zurückbleibt, wenn wir uns nicht dazu entschließen 
wollen, überall dort, wo die Bäume zu dicht stehen, 
einen Teil der Heveen zugunsten des Kakaos weg- 
zuschlagen. 
Arbeiterverhältnisse. Die Arbeiterverhältnisse 
auf Samoa waren nicht günstig. a mit dem im 
Dezember 1911 eingetroffenen Chinesentrausport er- 
heblich weniger Leute gekommen waren, als bestellt 
waren, so mußten, um die Pflanzung nicht verun- 
krauten zu lassen, zeitweilig teurere Samoaner zu den 
Arbeiten hinzugezogen werden. Zum Japfen wären 
im Durchschnitt eiwa 100 Chinesen erforderlich ge- 
wesen; es standen hierfür durchschnittlich aber nur 
50 Mann zur Verfügung. Nach dankenswerten lang- 
wierigen Berhandlungen unseres Auswärtigen Amts 
mit der chinesischen Regierung und nach Überwindung 
großer Schwierigkeiten ist es endlich der mit der An- 
werbung der Chinesen betrauten deutschen Firma in 
Hongkong gelungen, am 24. April 1913 einen Trans- 
port von 1039 Chinesen nach Samoa auf den Weg 
U bringen, von denen 220 für unsere Gesellschaft * 
fümme sind. Dieser Chinesendampfer war am 13. Mai 
19138 in Samoa fällig, und wir sind jetzt bis auf 
weiteres mit Arbeitern hinreichend versehen.
	        
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