Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Die, SBachlaßsteuer hat dem Bunde im vorigen 
Jahre L über den Voronschlag eingebracht. 
Daß “ “’“3 vom Grundbesitz (transker 
duty) vornehmlich in der Kapprovinz und im Frei- 
staute 85 000 L mehr, als vorgesehen war, ergeben 
hat, dürfte für eine ziemlich starke Güterbewegung in 
diesen Landesteilen sprechen. 
Der Voranschlag für das Rechnungsjahr 
1913/14 weist eine wesentliche niedrigere Ausgabe 
wie im Vorjahr auf, nämlich nur 16 3360. 
Als Einnahme für die allgemeine Bundesverwaltung 
(getrennt von den Provinzialverwaltungen) nimmt der 
Finanzminister die Summe von 15 212 000 K an. Es 
stellt. sich also ein Fehlbetrag von 1 124 000 8 heraus. 
Dieses Defizit, das infolge der noch ausftehenden Aus- 
einandersetzung mit den Provinzen, und weil über 
gewisse Einkünfte noch vom Parlament außerhalb des 
Rahmens der Budgetverhandlung zu entscheiden ist, 
zunächst rein imaginär ist, soll formell vornehmlich 
durch den noch vorhandenen Uberschuß von 770 000 . 
aus dem Rechnungsjahr 1910/11 gedeckt werden. —5 
hin bleiben zunächst 194 000 2 ungedeckt. 
Die Schulden des Bundes stellten sich am 31. März 
1912 auf: 1. Anleihen rund 106 172 000 L, 2. schwe- 
bende Schuld 11 088 000 L, zusammen 117 260 000 K. 
Dagegen weist der Bericht der Staatsschulden- 
kommisoen folgende Aktiva auf: 1. Schuldentilgungs- 
L, 2. Vorschüsse an Landbanken 
h 342 L, 3. Umzäunungen usw. für Bewässerungen 
8 835 660 L. 4. Kapital der Eisenbahnen und Hafen- 
anlagen 92 308 952 K, 5. Desgleichen des Tele- 
graphen= amd 2r Kelephonsystems 2730 568 8L, zusammen 
112 3687 
aangerden hat der Bund noch bedeutende Ein- 
nahmen aus der Verpachtung von Ländereien, die mit 
Überschüssen der Verwaltung und der Anleihen er- 
worben worden sind. Die finanzielle Lage des 
Bundes kann demnach als recht günstig angesehen 
werden. 
Trotzdem hat die Regierung kürzlich mit einer 
Anleihe von 4000 000 K, die von einer Gruppe von 
Finanzleuten in rn übernommen worden war, 
eine ziemlich schlechte Erfahrung gemacht. Obwohl 
die Anleihe mit 4 v. H. verzinst werden soll, haben 
die betreffenden Finanzkreise zunächst 78 v. H. selbst 
aufbringen müssen, da das Publikum die Anleihe nicht 
hat aufnehmen wollen. Unter den Ursachen für dieses 
ungünstige Ergebnis * wohl die infolge des Balkan- 
krieges in Curopa rrschende Geldknappheit von 
wesentlichem Einfluß gewese 
dem Voranschlag für die allgemeine 
Staatsverwaltung kommt noch defeenige, 1 Eisen- 
bahn= und Hafenministeriums in Betracht. Die 
Abrechnung des vergangenen G#nembree hat einen 
nominellen Überschuß von 500 000 L ergeben, von dem 
200 000 K für nachträglich zu bewilligende Ausgaben, 
200 000 L als Abschreibungen und 100 000 E für Ver- 
besserungen verwendet werden sollen. 
Für 1913/14 sind die Einnahmen der Eisenbahnen 
auf 12 956 127 L, die der Häfen auf 961 549 L, zu- 
sammen 13 917 676 L geschätzt; die Ausgaben der 
  
Eisenbahnen auf 12 475 981 L, die der Häfen auf 
1 298 566 L, zusammen 13 774 550 KL. 
Dies würde nallis einen Uberschuß von rund 
8 000 ergebe Bei der Eisenbahnverwalmng 
allein beträgt deeser 480 000 S, während die Hafen- 
verwaltung einen Fehlbetrag von 337 000 2 aufweist. 
Der Eisenbahnminister hat indes hervorgehoben, daß 
die Einnahmen der Häfen sich im verflossenen Jahre 
um 124 000 L höher gestellt haben als der Voranschlag. 
Trotzde ein die Eisenbahnverwaltung im Finanzjahr 
1913/14 keinest Zuschuß mehr zu den Kosten der all- 
gemeinen S#atsverwaltung gibt, hat der Minister 
doch erklärt, 17 er weitere Ermäßigungen in den 
rchtsäten imment nicht in Aussicht stellen könne. 
(Nach einem Berichte des Kaiserl. 
Generalkonsulats in Kapstadt.) 
" Die Landbank auf den Hhilippinen. 
f2c von der Landbank auhb en Philippinen aus- 
geliehene Betrag war im Etatsjahre 1912 etwas ge- 
ringer als im vorhergehenken. Ichre. Er betrug 
221 308 P gegen 230 450 im Vorjahre. Die Darlehns- 
gesuche beliefen sich auf 170 (gegen 123 im Jahre 
1911), die ausgeliehenen Darlehen auf 69 (gegen 61 
im Jahre 1911). Sechszehn Darlehen im Gesamt= 
betrage von 44319 Rauben zurückgezahlt. Aus- 
schließungen kamen im n Jahre nicht vor. Die 
große Mehrzahl der kareen zahlte die Zinsen pünkt- 
lich; dennoch ist der Betrag der ausgebliebenen Zinsen 
zur Zeit nicht unerheblich; er beläuft sich auf 5698.76 P. 
An dieser Tatsache ist die anhaltende Dürre und die 
infolgedessen geringere Ernte auf den Inseln schuld. 
Der Gesamtbetrag der ausgeliehenen Darlehen 
betrug am Schlusse des Berichtsjahres 655 208 P, der 
Reingewinn 52 950,87 IT 
Im Oktober 1911 ist der Zinssatz für registrierte 
hypothekarische Darlehen von 10 v. H. auf 8 v. H. 
herabgesetzt worden. 
Eine Agentur der Bank ist im Jahre 1909, 12 find 
im Januar 1912 und 7 endlich im Juni 1912 einge- 
richtet worden. Diese sieben konnten in dem Berichts- 
jahre, da sie erst so spät errichtet waren, eigentliche 
Geschäfte nicht mehr machen und mußten sich auf die 
Einrichtung eines Kontokorrentverkehrs zum Verkehr 
zwischen den ansässigen Kaufleuten und dem Publikum 
beschränken. Von den anderen Agenturen konnte nur 
eine im Jannar 1912 errichtete keine Einlagen erlangen, 
in allen anderen Agenturen sind die von der Bank an- 
gebotenen Vorteile bereitwillig ausgenutzt worden. 
Die gesamten Einlagen dieser geschäftlich tätigen 
12 Agenturen betrugen am Schlusse des Berichtsjahres 
92 749,28 P. 
Zum ersten Male sind auch im Berichtsjahre die 
Gehälter der Angestellten von der Bank bezahlt worden. 
Früher wurden sie aus den regelmäßigen Anweisungen 
des Schatzamts (treasury bureau) gegahlt. 
Aus dem - Report of The Philippine 
Commission 1912-.
	        
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