Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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zwischen 60 em und 4 m. Das gewonnene Erz 
charakterisiert sich als brauchbares Schmelzerz. Zur 
Erforschung dieses Trums wurden entsprechende Unter- 
suchungsarbeiten auch auf den oberen Sohlen vorfe 
nommen und hierbei das Vorhandensein desselben 
zum Ausgehenden der Lagerstätte, wenn auch in wesent- 
lich geringerer Mächtigkeit, nachgewiesen. Auf der 2. 
und 3. Sohle konnte der Zusammenhang dieses Erz- 
trums mit der Hauptlagerstätte, festgestellt. werden. 
Die vom Ausgehenden bis zur 5. Sohle ständig zu- 
nehmende Mächtigkeit des o berechtigt 
Hoffnungen für die zunehmende Teufe. Ils die 
Crzborlchumen sich in der bisherigen, erfreulichen Weise 
weiter entwickelt, so dürfte es eine nicht zu unter- 
schätzende Vermehrung unserer Erzreserven bilden. Zu- 
sammenfassend läßt sich sagen, daß die bisherigen Auf- 
schlüsse unterhalb der 4. Sohle durchaus befriedigende 
Ergebnisse gezeitigt haben, die unsere Erzreserven 
auf mehrere Jahre hinaus verlängern. 
Auf der 4. (100 m) Soble wurde die Untersuchungs- 
strecke nach Westen um 67,5 m weiter aufgefahren. 
Bei etwa 70 m Entfernung vom Hauptauerschlag traf 
man eine Kupferglanzlinse an, die 18 m im Streichen 
zu verfolgen war und bis 3 m Mächtigkeit hatte. Nach 
Osten wurde die im vorigen Geschäftsbericht erwähnte 
Strecke vom Liegenden des Osterzkörpers aus um 
25 m verlängert; dabei wurde nur schwach vererzter 
Dolomit angetroffen. 
Mit dem Weiterabteufen des Hauptschachtes nach 
der nächst tieferen 6. Sohle wird nach Fertigstellung 
der Sumpfstrecke und des Haspelortes auf der 5. Sohle 
sowie nach Einbau der erforderlichen Pumpen in etwa 
3 Monaten begonnen werden. 
Die Wasserhaltungsmaschinen haben die beim An- 
schlagen des Eruptiv= und Erzkörpers zusitzenden sehr 
bedeutenden Wassermengen ohne jede Störung des 
Betriebes zu bewältigen verm 
Die in Deutschland nargemunninenen sehr umfang- 
reichen Versuche, den Eruptivkörper, welcher bisher als 
nicht verwertbar in der Grube zurückblieb, naß- 
mechanisch aufzubereiten, sind völlig gelungen. Die 
Versuche selbst mit dem ärmsten Teil des Eruptiv= 
körpers haben befriedigende Erfolge ergeben, so daß 
eine Aufbereitungsanlage zunächst für ein Durchsatz- 
quantum von 50t Eruptiverz pro Tag in Auftrag ge- 
geben worden ist. Mit dieser Aupbereitungsaulage 
wird eine neue moderne Klaubemmlagen für das gewöhn- 
liche Fördererz verbunden werden e vorhandene 
Anlage zuviel Handarbeit nötig k Vir erwarten 
von diesen im Geschäftsjahr 1913/14 zu erbauenden 
Aulagen eine Verbilligung unserer Aufbereitungskosten 
und eine Vermehrung unserer Versanderze. 
Die Erzförderung dere in Betrieb befindlichen 
Gruben betrug 54 100 t (38 200). Hiervon entfielen 
auf Tsumeb 52.200# (85 200), und zwar im Tagebau 
11200t (5200), im Lieiban. 41 000 t (30 000) und auf 
die Gruben im Otavital sis, Guchab und 
Gr. Otavi 1900 t (3000). Zur Ve Pschiffung gelangten 
insgesamt 44 550 t (20 600) mit durchschnittlich 13% Cu 
(10),25% Pb (25).230 r Ag per Tonne (270). Der gegen 
das Vorjahr niedrigere Metallgehalt der Erze erklärt 
sich aus der Verschiffung der 8000 t alter Haldenerze 
mit niedrigem Erzgehalt aus den Beständen früherer 
  
  
Die e Zahl der eingeborenen Arbeiter war, wie 
in jedem Jahr, beträchtlichen Schwankungen unter- 
worfen, da die Ovambos“ zur Zeit der Aussaat und 
zur Erntezeit regelmäßig in ihre' Heimat zurückkehren. 
Es kann jedoch für das Ehpelaufene Geschäftsjahr ein 
erfreulicher Zuwa ambos konstatiert 
werden, welcher darauf W ist, daß die Ein- 
  
geborenen dank der vorzüglichen Behandlung, der reich- 
lichen Kost und der sehr guten sanitären Einrichtungen 
in Tsumeb, mit besonderer Vorliebe dorthin wandern. 
Von der vom Gouvernement geplanten und vom 
Landesrat befürworteten Stichbahn in das Ovam- 
boland erwarten wir weiteren, sehr willkommenen 
Zuwachs an schwarzen Arbeitskräften. 
Der maschinelle Betrieb wurde durch eine Zwillings- 
Ventil-Fördermaschine erweitert. Die im vorigen 
Geschäftsbericht erwähnte neue elektrische Drehstrom- 
zentrale mit Dieselmotorantrieb wurde in Bau ge- 
nommen und ist in diesen Tagen in Betrieb genommen 
worden. Wir hoffen dadurch eine wesentliche Ersparnis 
an Betriebskosten zu erzielen. 
Die Erzvorkommen im Otavital, deren Ab- 
bau und weitere Erschließung einem besonberen Berg- 
ingenieur übertragen wurde, haben auch in diesem 
Jabre keine größeren Erträgnisse geliefert. Dagegen 
ist es gelungen, an einigen Punkten den als Erzbringer 
in Tsumeb erkannten Eruptivkörper auch im Otavital 
nachzuweisen. Dieses Vorkommen berechtigt zu der 
bereits früher wiederholt von uns ausgesprochenen 
Hoffnung, auch dort in größerer Tiese abbauwürdige 
Erze anzutreffen. Die hierauf zielenden Aufschluß- 
arbeiten werden mit allem Eifer fortgesührt. 
Prospektierungsarbeiten in Tsumeb-West 
wurden weiter fortgesetzt und hierbei ein Mottramit- 
Vorkommen aufgedeckt, aus welchem im abgelaufenen 
Geschäftsjahr etwa 200 t gut verwertbare kupfer= und 
bleihaltige Vanadinerze, mit einem Durchschnittsgehalt 
von etwa 10 v. H. Vanadinsäure, gewonnen und ver- 
schifft werden konnten. Die Arbeiten werden hier an 
einigen ersolhversprechenden, Zunlten weitergeführt. 
der Nähe v tiiwarongo ange- 
troffenes Hursereksvortcnmen haben wir uns die 
Option gesichert. 
Das Otavi Exploring Syndikate, bei welchem 
wir beteiligt sind, hat im abgelaufenen Geschäftsjahr 
zum ersten Male etwa 500 t Kupfer= und Bleierze 
sowie etwa 35 t hochhaltige Zinnerze zum Versand 
gebracht. Die Erze wurden hurchweg aus nesterartigen 
Vorkommen gewonnen, so d n Urteil über die 
Zukunft dieses Unternehmen noch nicht abgegeben 
werden kann. 
Die Hütte ist nur 112 Tage in Betrieb gewesen, 
da die Oualität der geförderten Tsumeb- Erze und die 
Hünstigen Metallpreise es ermöglichten, einen größeren 
Prozentsatz zu versenden und den Schmelzbetrieb weiter 
eingaschlänkn 
Im abgelaufenen Geschäftsjahr wurden produziert: 
655 t. fessteind — mit durchschnittlich 48% Cu (48), 
25% Pb (26 Ag per Tonne (420), sowie 400 # 
Vertölen. * ñ durchschnittlich 98% Pb (98), 
910 gr Ag per Tonne (700 
Das vrchälmismaßig geringere Ausbringen an 
Werkblei im Verhältnis zum Kupferstein gegen das 
Vorjahr ist darauf zurückzuführen, daß wir einen 
größeren Teil unseres früher zum Schmelzen ver- 
wandten Bleiglanzes zu günstigen Preisen abgesetzt 
und den im Bleiglanz für das Schmelzen erforder- 
lichen Schwefel durch Schwefelkies ersetzt haben. 
Die Eisenbahn hat im Berichtsjahr trotz des 
Fortfalls der Transporte für die in wischen beendeten 
Cisenbahmeubauten einen höheren Uberschuß erzielt 
als im Vorjahr. Dieses günstige Ergebnis erklärt sich 
einerseits aus den wesentlich höheren Erzverladungen 
und der dadurch ermöglichten intensiven Ausnutzung 
des Fuhrparks, anderseits aus der Ersparnis an Be- 
triebsausgaben. Die Herabsetgung der Ausgaben trot 
größerer Transporte wurde durch die in der zweiten 
Hälfte des Geschäftsjahres erfolgte Inderwiehnahme 
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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