W 915 2e0
5888 (i. V. 5816) t Stückgut = 5,9 (5,8) v. H.
und 94 100 (94 329) t Wagenladungen = 94,1
(94,2) v. H. Davon fallen 61 735 (48.030) t auf
Tarifklasse 7, Erze, Kohlen usw. in Zugladungen
zu 7 Pf./trm. Der an das Schutzgebiet zu zah-
lende Pachtzins belief sich auf 1203 442,86
(1174 101) J4, die Abgabe an das Schutzgebiet
für den Übergangsverkehr der Staatsbahn auf
rund 364 000 (532 123) I. In den Betriebs-
ausgaben ist eine Rücklage in den Erneuerungs-
fonds von 365 612,53 und von 50 000 %
in den Baufonds der Eisenbahn, zusammen
415 612,53 (412 203,56) enthalten. Die
Zahl der Züge wurde entsprechend der Vermin-
derung der Zugkilometer eingeschränkt, woraus
sich eine Zunahme der durchschnittlichen Zugstärke
an Achsen von 31,2 auf 37,6, das sind 20,5 v. H
ergab. Die starke Verringerung der gefahrenen
Achskilometer an Personen-, Wasserwagen und
besonders Gepäckwagen — letztere um 57 v. H. —
springt in die Augen. Die Einschränkung der
Leerläufe der Güterwagen von 27 auf 21,6 v. H.
beweist gleichfalls, wie günstig und wirtschaftlich
sich die Betriebs= und Verkehrsverhältnisse der
Bahn im letzten Jahre haben gestalten lassen.
An Fahrzeugen waren am 31. April 1913
vorhanden 31 (32) Lokomotiven, 2 (2) Trieb-
wagen, 20 (20) Schlepptender, 393 (369) Güter-
wagen, darunter 53 eiserne Hochbord= und 40
eiserne Güterwagen zu je 15 t Ladegewicht. Die
Zahl der Beamten und Arbeiter betrug 195 (220)
Weiße und 850 (900) Eingeborene, ist also gegen
das Vorjahr um 11,4 bzw. 5,5 v.H. eingeschränkt
worden. Nach den gemachten Erfahrungen mit
den im Berichtsjahr beschafften drei schweren
Güterzug-H ist die Be-
schaffung weiterer Heisdampf= -Lokomotiven für den
Schnellzugverkehr in Aussicht genommen.
*E“1-
Deutsch-Neuguinea.
Elne Straferxpedition gegen die Uleheit
in nordwest-Balningen.
Aus einem Bericht des Hauptmanns Prey.
In Herbertshöhe erschien um die Mitte
Februar der Häuptling To Magaga von Ravir,
landeinwärts von Mandres, und zeigte an,
daß eines Morgens viele Wir-Leute von Ulaget
nach seinem Dorfe gekommen seien und von
seinen Leuten 32, darunter 10 Frauen und
10 Kinder erschlagen hätten. Nach dem Überfall
raubten die Wir-Leute das ganze Dorf aus und
steckten es in Brand.
Die Strafexpedition brach am 21. Februar
auf; sie bestand aus Hauptmann Prey, Polizei-
meister Jahn, 50 Soldaten und 69 Trägern. Aus
den Bainingern war nicht recht herauszubringen,
wo das überfallene Dorf lag und wo die Ulekeit
wohnten. Bainingen ist ein recht zerrissenes,
völlig bewaldetes und im Inneren unbekanntes
Gebirgsland, dessen Gipfel sich, so weit man
weiß, zum größten Teil über 1000 m, zum Teil
wahrscheinlich bis zu 1500 m erheben.
Der Vorstoß wurde rasch und still ausgeführt,
um eine Flucht der Ulekeit zu verhindern. Das
überfallene Dorf Ngalewit lag unmittelbar am
Fuße des Sinewit (nördlich), etwa 30 km süd-
östlich des Ru landeinwärts, der Platz Ulekeit
mitten in Nordwest-Bainingen, noch etwa 22 km
Luftlinie südsüdwestlich vom Ru weiter land-
einwärts.
Am 24. Februar überzeugte sich die Expedition
in dem überfallenen Platze von der Wahrheit
der Angaben jenes Häuptlings. Die Leichen waren
meist in gemeinsame Gruben geworfen, einige
lagen noch umher.
In der Nacht vom 25. zum 26. bezog die
Truppe bei strömendem Regen unweit Ulekeit
Lager, und zwar nach einem zeitraubenden Über-
gang über den durch den heftigen Regen in un-
glaublich kurzer Zeit geschwollenen Miga, der
dadurch recht reißend geworden war. Die Sol-
daten bildeten hierbei, zum Teil bis unter die
Achseln in dem rasch dahinschießenden Wasser
stehend, mit verschränkten Armen eine Barriere,
an der sich die ängstlichen Träger beim Durch-
schreiten halten konnten. So gelang es, noch
rechtzeitig alle hinüber zu bekommen.
In der Frühe des anderen Tages wurde mit
einigen Bainingern der Eilmarsch auf Ulekeit
angetreten. Die Träger und das Gepäck folgten.
Gegen Mittag war es geglückt, unbemerkt an
Ulekeit heranzukommen. Der Führer beabsichtigte,
die Leute einzukreisen und aufzufordern, sich zu
einer Untersuchung über den UÜberfall zu ergeben.
Soweit die geringe Zahl der Soldaten es ge-
stattete, wurde der von dichtem Gebüsch um-
schlossene Platz umstellt. Den nun folgenden
Versuch, sich den Ulekeit verständlich zu machen,
beantworteten diese sofort durch einen Angriff
mit Speeren, Axten, Keulen und Steinschleudern.
Es gab einen kurzen, aber heftigen Kampf mit
den von allen Seiten zugleich aus dem Gestrüpp
hervorspringenden Soldaten. Mehrere Ulekeit
wurden in dem Handgemenge mit dem Bajonett
getötet und sechs erschossen.
Von der Expedition wurde ein schwarzer
Unteroffizier schwer verwundet. Ein Soldat er-
hielt einen Schleuderstein ins Gesicht, der scheinbar