Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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Die Gesamtmenge des im Bezirk gewonnenen 
Kautschuks wird auf 13 500 kg im Wert von etwa 
80 000 X geschätzt. 
Der Reis bildet die Hauptfrucht des Bezirks. 
Er wird in den fruchtbaren Tälern des Upogoro= 
Berglandes auch als Zwischenkultur mit Mais 
oder Mtama zusammen gepflanzt. Der Mahenge- 
bezirk wäre bei einer Möglichkeit, den gebauten 
Reis abzutransportieren, in der Lage, der Ein- 
fuhr aus Indien erheblich Abbruch zu tun. Auf 
den Markt gelangten schätzungsweise 346 000 kg 
im Wert von 32 800 JT zum Verkauf. 27 300 kg 
gingen nach Kilossa gegen 16 500 kg im Vorjahr. 
Mais wird nur zum eigenen Bedarf gebaut 
bzw. im Bezirk abgesetzt. Auf den Markt wurden 
gebracht etwa 90 000 kg im Wert von 6000 A. 
Dasselbe gilt von Negerhirse, etwa 12000kg 
im Wert von 800 INX gelangten schätzungsweise 
zum Verkauf. 
An Knollengewächsen werden gebaut: 
1. Süßkartoffeln, davon gelangten zum 
Verkauf etwa 13 000 kg im Wert von 
5500 4+ 
2. an Maniok wurden auf den Markt ge- 
bracht 40 000 kg im Wert von 1800 7. 
Das Zuckerrohr wächst in den feuchten Tälern 
des Berglandes und in den Ulanga-Ebenen. 
Produziert und im Bezirk abgesetzt wurden 
etwa 75 000 kg im Wert von 6000 -. 
Tabak wurde von den Eingeborenen im 
letzten Jahr erheblich über den eigenen Bedarf 
produziert. 
Auf der Station wurden zur Küste abgesertigt 
10 740 kg im Wert von 5800 1/4 gegen 6720 kg 
im Vorjahr. Im Jahr 1912 fiel der Preis des 
Tabaks von 0,91 J/ im Vorjahr auf 0,36 bis 
0,72 J pro k 
Kaffee wird von den Missionen und der 
Militärstation zum eigenen Verbrauch gezogen. 
Ein Syrer baut etwas über den eigenen Ver- 
brauch hinaus, das Mehr setzt er im Bezirk für 1 kg 
mit 50 Hellern an Europäer und Inder ab. Eine 
Ausfuhr findet nicht statt. Insgesamt sind mit 
Kaffee bepflanzt: 4 ha mit etwa 3000 Bäumen, 
davon sind erwagsreif 2½ ha. 
Mit Kautschuk sind im Bezirk 190 ha ins- 
gesamt mit 122 625 Bäumen bepflanzt. Davon 
find ertragreif 2 ha mit 2000 Bäumen. 
An Baumwolle wurden von einem Pflanzer 
80 ha als Zwischenkultur gepflanzt. 50 ha 
wurden nur abgeerntet, da die anderen 30 ha 
teils zu spät gepflanzt, teils durch Kräuselkrankheit 
so stark gelitten hatten, daß das Abernten nicht 
lohnte. Ein Teil der Ernte konnte wegen Arbeiter- 
mangel nicht eingebracht werden. Von den 50 ha 
wurden etwa 6000 kg Baumwolle geerntet. Für 
m 
  
2 
1 ha betrug die Ernte rund 120 kg; bei einem 
Preise von 1, 50. A für 1kg brachte 1 ha= 180 
davon ab die Unkosten der Pflanzung von der 
Saat bis zur Ankunft der Baumwolle in Ham- 
burg = 120 blieb 60 /7 Reingewinn für 1 ha. 
Bei der Aufstellung ist das Gehalt an Europäer 
nicht gerechnet. 
An Kokospalmen hat die Station in früheren 
Jahren etwa 90 Stück in Fakara am Ulanga 
gepflanzt, die gut tragen. Einige in Mahenge 
vor etwa 10 Jahren gepflanzte Bäume kommen 
schlecht fort und tragen nicht. 96 Stück hat die 
Mission Fakara gepflanzt. Diese sind noch nicht 
ertragreif. 
Mit Zuckerrohr hat ein Pflanzer 2 ha als 
Zwischenkultur, an Tabak ein Syrer 200 Pflanzen 
als Zwischenkultur gesetzt. 
Mit Getreide sind 58 ha bestellt, das zum 
Selbstverbrauch der Mission, der Militärstation 
und eines Pflanzers dient. Davon 16 ha mit 
europäischem Getreide. Ein Pflanzer in Massagati 
hat 4 ha Reis angebaut. Er erntete im letzten 
Jahr auf 1 ha 3750 kg geschälten Reis. Die 
Missionen haben 18 ha mit Erdnüssen bepflanzt. 
Europäische Kartoffeln werden von 
Missionen und der Militärstation angebaut. Bei 
den Eingeborenen ist die Kartoffel bis jetzt wenig 
in Aufnahme gekommen; etwa 8 ha find mit 
Kartoffeln bepflanzt. 
Gemüse wird von den Europäern nur zum 
Selbstverbrauch gezogen. Es gedeiht im Upogoro= 
Bergland und in Massagati ausgezeichnet. 
Der weitverbreiteten Tsetse im Bezirk wegen 
halten nur einige Sultane wenige Stücke Rind- 
vieh, an Großvieh sind vorhanden 49 Stück. 
Ihr Kleinvieh halten die Eingeborenen versteckt. 
Hinter einer Zählung wittern sie eine Steuer- 
erhöhung. Das Kleinvieh (Ziegen und Schafe) 
wird auf etwa 3000 Stück geschätzt. 
Die Missionen und die Militärstation halten 
insgesamt 226 Rinder. Die meisten der Mission 
gehörigen Rinder entstammen der hiesigen Stations- 
herde. Von den aus den Nachbarbezirken zur 
Blutauffrischung bezogenen Tieren (die hiesigen 
Tiere sind auffallend klein) geht ein großer Pro- 
zentsatz ein, da diese Tiere auf dem Wege nach 
dem Upogoro-Hochland mit Tsetse verseuchte Ge- 
biete passieren müssen. Ein Versuch, den die 
Mission Kwiro vor einigen Jahren machte, ihr 
Rindvieh durch Aufstellung eines aus Daressalam 
bezogenen Halbblutbullen zu veredeln, mißlang, 
da der Bulle, auf dem Hertrieb erkrankt, einging. 
Auf den Missionen und der Militärstation 
werden ferner 125 Schafe, auf den Missionen 
132 Eingeborenen-Ziegen, auf den Missionen und 
der Militärstation 63 Schweine gehalten. Pferde 
und Maultiere werden nicht gezüchtet. Eine der 
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