GV 883 20
die Straußenzucht und der reichste landwirtschaftliche
Bezirk in der Kapprovinz. Es war daher seit langem
geplant, diesen Ort in direlte Eisenbahnverbindung
mit dem Hafen von Mosselbay zu bringen. Zwischen
Oudtshoorn und dem nere erhebt sich indes ein
hoher Bergrücken, der mehr als 1500 m (erreicht und
dessen Patt selöt. in z as Höhe liegen. Man
konnte Sbaher mit der Eisenbahn von Kapsiidt bisher
nach Oudtshoorn Aur auf dem großen Umwege über
De - gelangen, während man jetzt von Worrcester
aus über die New Cape Central Line, die einer
Privatgesellschaft gehört, bis Mosselbay und von da
auf der Staatsbahn über George nach Oudtshoorn
fährt, das nach Osten zu mit Port Elizabeth bereits
seit einiger Zeit durch eine Eisenbahn verbunden war.
Während man bis jezt zur Fahrt von Kapstadt nach
Oudtshoorn auf einer Strecke von 10 engl. Meilen
Entfernung nach Port Elizabeth, dem bisher nächsten
zuit der Eisenbahn erreichbaren Seehafen, beträgt
7 Meilen, diejenige nach Wofselvan nur 78 Meilen.
ei re nach der im Kad Parloment erfolgten
Bewilligung der Strecke, d 1. Dezember 1908,
ist ihr Bau begonnen wörden bieser hat also mit
Unterbrechungen 4½ Jahre gedauert. Die zu über-
windenden technischen Schwierigkeiten sind erheblicher
Natur gewesen. Es mußten sieben Tunnel auf der
Strecke gebohrt werden mit einer Gesamtlänge von
mehr als ½ engl. Meile. Die auf 350 000 L ge-
schätzten Losten, gisen sich schließlich auf 465 000
gestellt: über 10 00. für die Meile. Der Ingenieur
Watermeyer, der Weceli des größten Teils der eit
die Leituug des Bahnbaus in seiner Hand gehabt ha
ist ein geborener Südafrikaner. Besondere abteba
um den Bau dieser Strecke hat auch der kürzlich ver-
t.
60 Stunden brauchte, wird man Zukunft auf storbene Minister Sauer geha
420 Meilen in 24 Stunden ngekngen können. Die (Bericht des Kaiserl. Generalkonsulats in Kapstadt.)
Liter atur-Bericht.
as „Taschenbuch für Deutsch-Südwestafrika“
1914 o sich, wie man uns mitteilt, nicht un-
wesentlich von seinen Vorgingern unterscheicden, da
die Herausgeber die seit längerer Zeit aus allen
Kreisen des Schutzgebietes ge#ußerten Wünsche nach
einer Umgestaltung und Verbesserung des Buches bei
dieser Ausgabe erfüllt haben.
Die hauptsüchlichsten hier in Frage kommenden
Punkte sind folgende:
Zunächst wird der Notizkalender von 1914 ab nur
zwei Tage auf jeder Seite enthalten. Hierdurch wird
sein Umfang von 52 Seiten bei der Ausgabe 1913 jetzt.
auf 184 Seiten gebrncht. Ferner wird der gebundene
rote Teil des Taschenbuches mit einer einsteckbaren
K# Pe verschen werden, die den Bleistift und seine
schützt und das Buch fest zusammenbält, so
1t auch lose Notizblätter Dingeles wercken können.
Endlich ist, gleichfalls vielfachen W’ünschen zufolge
und um den Teil I als Notizkalender nicht zu stark
werden zu lassen, eine Dreiteilung vorgenommen
worden, welche die Gesetze und Verordnungen als
selbständig broschiertes Heft gibt und sie von den
Verkehrsnachrichten, Statistischen Tabellen usw. trennt,
die in einem ** gleichfalls broschierten —.
engelaln sin
Der von einigen seiten übermittelten Anregu.
die Gesetze und Verordnungen nicht mehr “m“i*s
neu zu drucken, sondern nur ergänzende Blätter aus-
zugeben oder nur die allerwichtigsten Gesetze bei-
zugeben und die weniger wichtigen fortzulassen, haben
die Herausgeber nicht entsprechen zu sollen gegluubt,
da dieser Anregung von anderen Kreisen des Schutz-
Fgebietes scharf wihers rochen wurde. Es liegt auch
auf der Hand. wie wichtig es für alle Südwestatrikaner
sein mutß, alljührlich ein auf dem laufenden erhaltencs,
-h. alle neu erlassenen Gesctze und Verordnungen um-
fassendes zuverlässiges Gesetzbuch zu einem billigen
Preise zu erhalten Südwestafrika ist die einzige
Kolonie, bei der dies im Rahmen des Taschenbuches
möglich ist. Den großen Vorteil dieser Einrichtung
nimmt derjenige wahr, der sich in underen Kolonien
geschäftlich betätigt und eine der überaus teuren
Sroßen Gesetssammlungen, die 10.. und mehr kosten,
kaufen muß — eine Sammlung, die dazu noch in
kürzester Zeit veraltet.
Der Umfang der Gesetze und Verordnungen ist
gegenüber dem Vorjahre leider wiederum gestiegen
und es hat sich daher und in Anbetracht der vor-
stehend geschilzkerten Vergrößerungen im Notizkalender
und sonstigen Verbesserungen nicht vermeiden lassen.
eine Preiserhöhung von 5 4F auf 6 4 vorzunehmen.
Die Herausgeber und der Verlag haben sich erst nach
eingehender Prüfung der Notwendigkeit zu dieser Maß-
nahme entschlossen und hoffen, dab sie im Schutz-
gebiet freundlich aufgenommen wird. Sie bitten gleich-
S nochmals um allseitige Unterstützung seitens
der südwestafrikanischen Firmen durch Inserate im
Taschenbuch, da ohne eine solche allseitige Unier-
stötzung das Buch bei dem überaus teuren Kleinen
Druck und der Fülle des Materials nicht zu halten
ist. Den zahlreichen Anerkennungsschreiben und den
Rezensionen in den südwestafrikanischen Zeitungen ist
aber zu entnehmen, duß das Nichtmebrerscheinen des
Buches im öffentlichen Leben des Schutzgebiets eine
fühlbare Lücke bedeuten würde.
Karte des Sperrgebiets in Deutsch-Südwestafrika
in zehn Blättern; im Auftrage der Deutschen
Diamanten - Gesellschaft m. b.
F,— Spossde und Dr. H. Lotz.
100 000. Geo phische Verlagshandlung von
biei#o Reimer (Ernst Vobsen). Preis: Gesamt-
karte, zehn Blätter im Umschlag % 80,—, aufge-
zogen in Taschenfomat im Etui oder mit Stäben
je #¼4 100,—; jedes Blatt einzeln & 8.—. aufgezogen
in Taschenformat /4 10,—.
Unter Sperrgebiet ist der Teil von Deutsch- Süd-
Westafrika zu verstchen, der begrenzt wirdl im Jorden
vom 26. Grad s. Br., im Südch vom Oranjeflutz, im
Westen von der Küstc, im Osten von einer parallel
zur Küste 100 km landeinwürts gezogenen Linie, und
der aus Anlaß der Entdeckung der Diamanten im
Jahre 1908 durch Verfügung des Reichs-Kolonialumts
für die allgemeine Schürftätigkeit gesperrt wurcde.
Dieses Gebiet, beinahe völlig Wüste, war — bis auf
die von Lüderitzbucht nach dem Innern führenden
Wege — 20 ziemlich der unbekannteste Teil des Schutz-
gebiets und galt für fast unbetretbar. Die mit beden-
l#enden Kosten und unter großen Entbebrungen von
den Beamten der Deutschen Diamanten-Gesellschaft