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Alle Viehzüchter und somit auch wir hatten
stark darunter zu leiden, daß infolge der Verseuchung
jeglicher Zutrieb von Zuchtvieh aus den viehreichen
Bezirken des Innern aufhörte. Besonders die jüngeren
Betriebe waren vielfach nicht in der Lage, sich
nörigen Stamm an Muttervieh zu beschaffen. Ebense
agen die Verhältnisse in bezug auf den Import von
dlen Bullen, der durch die Grenzsperre gegen Britisch-
Ilafrika verhindert wurde. In dichel Beziehung
bildete sich direkt ein Notstand aus.
eer Anbau von Lebensmitteln zum Export
gußerhald des Bezirks wird durch die Frachtsätze der
bahn so gut wie aussichtslos hemocht, trotzdem an
der- Wah vielfach Nachfrage nach ais und Eingebore-
nenbohnen existierte. Das Kilimanjarogebiet könnte
bedeutende SBamtchten von Mais zum Export brin-
gen, wenn die Bohn. und die Schiffsraten so gestaltet
würden, daß ab Moschi dem Farmer nicht mehr wie
& per Tonne Frachten bis zum europäischen Hafen
Beichen wiürden. Zur Zeit beträgt die Schiffsfracht
2 die Bahnfracht Moschi—Tanga 21 Rp. —
28 M p rn ke für die Strecke von 352 km Länge.
De bi wuenne Voi befördert hingegen auf der
ber 850 angen Strecke von Port Florence gi
nt vrn Tonne Mais zum Satze von nur 8,50 R
A. Diese hohen Frachten im asomme.
zend 10½ dem Manger an einigermaßen sahrbaren -
fahrtstraßen zur Bahn sind es, die auch jetzt n r-
öffnung der Bahn die Verkehrsverhältnisse all wenig
befriedige end erscheinen lassen.
er hat die Deutsche Ost-Afrika-Linie jetzt, wo
die aarnene einen bisher unbekannten Tiefstand
ereicht (hhaben, 2 ie Frachtrate noch von 75 4 auf
90. 10 v. H. per Tonne erhöht.
ut # 1912 sielen in Kibohöhe in Summa
1012 mm Regen, also 118 mm weniger als im
Die ie Mhegenverteilung war besonders un-
günstig, denn 900 mm davon fielen in den ersten fünf
Monaten des Johres, während in den dleden sieben
Monaten nur mmr fieelen, so daß d utschuk-
produktion bes zwen Halbjahres sahelhe erhholsh
beeinflußt wu
n Baumwolle wurde bis auf
die besten Teile — ororonica-Mlanzung wegen seiner
Unrentabilität aufgegeben und dafür auf dem besten
Teile des Kikafulandes mit der Anlage einer Kaffee-
pflanzung begonnen. Geeignetes Kaffeeland steht
dort in Umfange von etwa 50 bis 60 ha zur Ver-
ügun
seomn der unsere Pflanzungen haben wir folgen-
des zu berichten:
Kautschuk (Manihot glaciov#).
Von den vorhandenen 200 000 Bäumen sind
29 000 Stück ganz, 74.000 Stück zu 80 v. H., weitere
71.000 Stück zu 50 v. H. zapfbar. Der Rest ist noch
nicht FJrühig.
nfolge der außerordentlichen Trockenheit des
gwedn — konnte die Kautschulproduktion
nicht auf die beabsichtigte Höhe gebracht werden.
wohl im zweiten Halbjahr genügend Leute vorhanden
waren, ließ sich das erwartete Quantum nicht erreichen.
Die von Mai an günstigen Tebesterverhältnisse mach-
ten es möglich, einen großen Teil des schlechteren Kant-
schukwaldes von dem entstandenen Queckenteppich zu
befreien. Auch konnten die Fehlstellen in diesen Be-
ständen beseitigt werden. Geerntet wurden 5990 kg.
Zum Verkauf gelangten 3323 kg, für welche anfänglich
9 4 später infolge des Preisrückganges weniger, bis
herab zu 6,40 4 für das Kilogramm, erlöst wurden.
Dieser Preis. konnte nur durch die anerkannte be-
sondere Güte des Gummis erzielt werden.
Kaffee.
Bepflanzt waren Ende Wi 105 ha mit 26 000
Bäumen, von denen 19 000 t
Die Kaffeebestände * "5 infolge stetiger
guter Bearbeitung und Dün .l in sehr zuter, Ver-
fassung. Wa die älteren Bäume im Jahr vorher
iemlich rihlih getragen hatten, ruhte ein Teite der-
selben, so daß die Ernte nur 100 Ztr. betrug, wovan
ein Teil an Ort und Stelle zu 0,60 Rp. (= 0,90 M)
per ½ kg. abgegeben wurde. Für Kaffee wurden Neu-
anlagen auf rüheren Caravonicabestande ge-
macht, um in der Regenzeit 1913 den Besand in Kibo-
höhe auf mindestens 50 000 Bäume zu
Weiteres Land für Kaffer steht in Kibohohe
noch in einer Höhenlage von 1000 bis 1050 m zur
Verfügung und außerdem, wie oben i auch am
u
In Hamburg verkauften wir Gon der 1911er Ernte
71 Sack im Nettogewicht von 95 "6 Pfund. Der Durch-
schnittspreis betrug 1, per Kilogramm netto
Kasse loco Hamburg. Inzwischen ist auch der Rest der
1912er Ernte in Hamburg im Gewichte
verkauft; der Verkaufspreis betrug 1,20 via 155 * per
Kilogramm.
Baumwolle am Kikafu.
Caravonica. Es wurden 173538 kg ge-
pflückt; davon lagerten am Jahresschluß noch 55% kg.
in der Entkörnungsanstalt. Etwa 15 ha beiden in
Kultur.
Abassi. Gepflückt und verkauft wurden 11 540 kg.
bAus oben angegebenen Gründen ist diese Kultur auf-
gegebe
Upland. Die Hoffnung, daß mit Einführung
der klimahärteren amerikanischen Upland-Baumwolle
diese Kultur sich wieder als rentabel erweisen würde,
ist fehlgeschlagen. Die Erträge dieser Art waren quan-
sitati wohl etwas höher, dafür steht Liese Baumwolle
im Preise entsprechend tiefer, so daß das Ge-
#enobpesuliat sich nicht besser stellt wie dasienige der
ägyptischen Sorten. Es ist dies auf die am fKili-
manjaro ziemlich * 5 higen Bürerungsverhäll-
nisse zurückzuführen, die erheblich von dem Klima in
den meisten Baumwolle anbauenden Staaten ab-
weichen. Gepflückt wurden 10 574 kg, von denen noch
in Kikafu am Jabresschluß lagerten. Auch
diese Klan wurde eingestell
wennwelsertenl.
Wir verkauften in Bremen außer 244,5 kg auf-
gekaufter Baumwolle von der lller Ernte den Rest
mit 32 Ballen im Nellogewichte von 7987 kg zum
Preise von 1,55 X und 1,255 per Kilogramm; von
der 1912er Ernte 24 Ballen im Nettogewichte von
5881,75 kg zum Preise von 1,36 ¼/ per Kilogramm.
Die in der l* Sanstalt angesammelt
Baumwollsaat (437 Sack ewichte von 556 Cwt.)
haben wir in Sack 5 dem guten Podßze von
7.13.9 #8 per Tonne verkauft. Die hohe Fracht ließ
lber nur einen verhältnismäßig geringen Nutzen auf-
ommen.
Zwischen= und Nebenkulturen.
Auch im Berichtsjahre haben wir mit Erfolg
Mais gebaut und mit entsprechendem Nutzen Neit
an die eigenen Arbeiter verkauft. Auch Bohnen
gedeihen recht gut.
Dem Beschluf e des Ausichtsrates vom 22. Mai
esellschafter-Versammlung vom
11. Juni 1912 ensfprechend haben wir eine Anleihe