Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXIV. Jahrgang, 1913. (24)

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in Höhe von vorläufig 100 000 J1 bei unseren Mit- 
gliedern ausgenommen. Eine weitere Erhöhung bis 
auf die beschlossene Summe von 200 000 JX ist zum 
weiteren Ausbau des Unternehmens notwendig. ir 
haben der Allgemeinen Revisions= und Verwaltungs. 
Ttiengesellschaft in, Herki in als Treuhänderin auf 
unsee Grundstücke Kibohöhe und Kikafu (letzte= 
res ist snchen uie unser Eigentum heworden) 
in Größe von zusammen 1580 zum jeweiligen 
Betrage der Anleihe Scherungszpoch bestellt. 
mne hatten wir beim Kautschuk, K Kasses, 
Mais, Viehaufchuf- dem Transportunternehmen und 
dem Laden # u verzeichnen; dagegen brachten uns Ver- 
luste die Viehzucht und insbesondere der Baumwoll= 
bau. Diese sowie die erfolgten ausreichenden Ab- 
schreibungen wurden durch die genannten Gewinne 
unter vorsichtiger Hinzurechnung des Wertzuwachses 
der Kautschuk- und K gassee-Anlagen reichlich gedeckt. 
En Gewinn= und Verlust-Konto wird im 
Geschäftsbericht nicht mit deeiIl In der Bil z. für 
1912 figuriert unter den Aktiven ein Konto Ae mit 
610 999 M, wãhrend ein Konto gleichen Namens mit 
20 448 A unter den Passiven sich befindet. Gegenũber 
einem Bankguthaben von 18 790 & und 11 145 X De- 
bitoren haben Kreditoren 33 795 .X zu fordern. 
  
  
Bremer HKoloniol-Handelsgesellschaft 
vorm. F. Oloff & Co., RK. 6.) 
Der Verlauf des Berichtsjahres hat den Er- 
wartungen der ersten Monate leider nicht entsprochen. 
Die Maisernte erwies sich als so klein, daß sie 
kaum dem Eigenbedarf E Eingeborenen genuge, 
Außerdem ging auch noch die Ausfuhr der Ol- 
palmen produkte mog: 4uzsrordentlicher Trocken- 
heit ganz beträchtlich zurück. In Togo blieben die 
Regenmengen beispielsweise im Jahre 1912 weit hinter 
dem Durchschnitt der letzten 10 Jahre zurück, und in 
Dahomey liegen die Verhältnisse ganz ähnlich. Die 
Folgen dieses außerordentlichen Regenmangels werden 
sich auch noch auf einige Jahre hinaus fühlbar machen, 
selbst wenn in den Jahren 1913/14 normale Regen- 
wengen fallen sollten. 
Der Ernteausfall verursachte naturgemäß eine 
stark verminderte Kaufkraft der Eingeborenen, die zur 
Folge hatte, daß sast alle Verkaufsartikel mit nur ge- 
ringem Nutzen angeboten wurden, um die angeschwolle- 
nen Läger zu verkleinern, da ja angesichts der politi- 
schen Unsi cherheit und der ungünstigen Leldverhältnisse 
in Europa ein längeres Halten der groben Waren- 
bestände nur unter Verlusten mögli wesen wäre. 
Die immer mehr vor sich gehende Elschliehung der 
von uns bearbeiteten Gebiete ließ auch die Eröffnung 
einer neuen Hauptfaktorei und einiger Zweigfaktoreien 
geboten erscheinen, die naturgemäß eine nicht un- 
oetiche. Erhöhung der re eiwegen im Ge- 
solge 
Die Preise unserer afrikanischen Produlte in 
Europa waren, mit Ausnahme von Kautschuk, 
recht gut, jedoch standen denselben so hohe Einkaufs- 
preise in Afrika, besonders in der zweiten Hälfte des 
-*' gegenüber, daß ein besonderer Vorteil 
aus der günstigen Marktlage nicht gezogen werden 
T rotz des in solchen Zeiten als unwirtschaftlich zu 
begeichnenden allzu scharfen Wettbewerbes haben aber 
unsere alten Geschäfte in Togo, Dahomey und 
*) Aus dem Bericht für 1912.13. 
  
an der Goldküste doch auch im Berichtsjahre noch 
ganz ersprießlich gearbeitet. 
eer bedeutend geringere Gewinn des verflossenen 
Gest öftsjahres, ist l zum größten Teil dem 
Sü Uzuschreiben, in dem 
sich alein aubsrnne zun% hreibungen im Betrage 
von als notwendig erwiesen. Die ungünsti- 
gen Voreta dieses Geschäftes sind in der Haupt- 
sache auf die Schwierigkeiten der Trägeranwerbung 
und auf den starken Rückgang der Aaufchulprrsle zu- 
rückzuführen. la. Südkamerun-Gummi wurde im An- 
sang des Berichtsjahres in Hamburg mit 4 X per 
½ kg bezahlt, während gegen Ende desselben nur 
2,50 “ erzielt werden konnten. Das bedeutet für den 
W37 Südkameruns von etwa 2000 onnen 
1000 kg einen Mindererlös von etwa 
Obgleich nun augenblicklich die Aussichten für F5 
Südkankerun-Geschaft wenig erfreulich sind, da an eine 
wesentliche Steigerung der Gummi-Marktpreise kaum 
zu denken ist, so glauben wir doch annehmen zu dürfen, 
daß die gegenwärtigen Schwierigkeiten bald überwun- 
den werden können. Vorläufig ist Südkamerun fast 
nur auf das eine Produkt „Gummi“ angewiesen, und 
deshalb werden sich früher oder später alle beteiligten 
Firmen darüber einigen müssen, das Geschäft auch bei 
niedrigen Gummi-Marktpreisen ewinnbringend zu ge- 
stalten. Dahin zielende Bemühungen und alugg 
nahme der interessierten Firmen untereinander sind 
bereits seit längerer Zeit im Gange, und es ist zu er- 
hoffen, daß prakt tische E rfolge bald erzielt werden. 
Das Liberia-Geschäft, welches sich ganz zufrieden- 
stellend entwickelt hatte, ist leider durch den Aufstand 
der Kru-Leute sehr nachteilig beeinflußt worden. Ganz 
Abgelsehen von den direkten Schäden, die wohl schließ- 
von der liberianischen Regierung bezahlt werden 
schzen hat das Hauptgeschäft für den Zeitraum von 
sechs Monaten fast gänzlich geruht. 
  
  
Die Afrikanischen Immobilien- 
Grundstücke-Conti haben elegen das Vorjahr 
eine Steigerung von 51 5 erfahren, die auf die 
Errichtung einiger neuer Hrttes und den Ausbau 
mehrerer vorhandener Faktoreien rüchhuführen ist. 
Auch die Erhöhung ikanischen 
Wohnhäuser= und hess asanshe 
Conti von 11. 000 X auf 16 000 ist durch diese 
Ursache bedingt worden. 
und 
Die Gasa#te bschreibungen betragen 
85 922 X (i. V. 73 330 1). Dem Reservefonds ! 
und dem Reserve- 
sind 20 000 - 00 hugeführt. 
fonds II 5200 1. eingewinn beträgt 
insgesamt 1 93 ¼.Die Verwaltung beantragt, 
von einer Dividendenausschüttung abzu- 
sehen und disien ganzen Betrag auf neue Rechnung 
vorzutragen. Aus obigen Ausführungen gehe hervor, 
daß die Aussichten für das lausende Geschäfts- 
jahr keineswegs günstig genannt werden können, und 
die Verwaltung erachtet es deshalb für geboten, den 
Gewinn auf neue Rechnung vorzutragen. In der 
Bilanz vom 31. März d. J. sind u. a. die Hritari. 
schen Immobilien und Grundstücke mit 206 000 
wertet. ie Waren-Conti in Afrika vrhone mit 
1111387 
Deutsche Togogesellschast. 
In ihrem 11. Geschäftsjahre (Mai 1912 bis 
April 1918) hat die Deutsche Togogesellschaft ihren 
Handelsbetrieb auch auf Kamerun ausgedehnt und 
zu dem Zwecke eine Kapitalserhöhung um 200 000 /%
	        
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