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di Tiere müssen täglich große Strecken durchlaufen,
in sich satt zu fressen, auch ist der Weg zur Wasser-
Farr häufig recht weit. Darum brauchen wir auf den
hälimen mit weniger günstigen Weide= und Wasserver-
im nissen ein anspruchloses, bewegliches Tier, welches
Aus sallgemeinen ohne Beifütterung auskommt und große
s# bereigungen zu ertragen imstande ist. Solche Tiere
dlern wir in den Tuchwoll- Lieferauten. den kleinen
den? —s und Negrettis. Die Stoffwolle liefern-
Herden nehmen eine Mittelstellung ein. Der
bar#ug der besseren Fleischerzeugung durch die Ram-
2 illets fällt für Südwestafrika nicht wesentlich ins
lic wicht, es kommt vorläufig lediglich auf einen mög-
it hohen Gewinn aus der Wolle an.
eine Sodann Zucht und Haltu ng: Vorbedingung für
un erfolgreichen Schäfereibetricb ist die zweckmäßige
l ebaer und Einrichtung der Farm; in erster Linie muß
rn einer den Schafen zusagenden Weide hues und
hliwe- Trinkwasser vorhanden sein. Da die Herde
Wich einmal zur Wasserstelle zurücktehren un Veme
bon ein und derselben Tränkanlage aus nur im Um-
Veie- von 6 bis 8 km geweidet werden. Das ganze
sein eseld ist daher in Schläge einzuteilen, deren jeder
* Eaferstell besigen muß. Müssen die Schafe
Tieren o leidet dadurch nicht nur die Geiundheit der
re, sindern auch die Güte der
doch Der Weidebedarf ist bärechtlich nd erhöht sich
Rest deshalb wesentlich, weil für die Trockenjahre ein
da erbewridefeld vorhanden sein muß. Man rechnet
An im in den Bezirken Gibeon,
bietansbo 3 bis 4
Ja#n pro Schaf. Jeder Wollschafzüchter muß auf seiner
bof en eine kleine Fläche Ackerland besitzen und muß
nur. trebt sein, diese nach Möglichleit auszudehnen, nicht
für die Böcke und die jungen Lämmer etwas
airse bauen zu können, sondern auch um so viel Futter
cem Acker zu produgieren, daß damit der ganzen
e über einige Bochen- des Waidengels hinweg-
iu kann. Das t sich sehr wohl er-
efreilich im südlichsten Taile der Kolonie und
„Grenzgebieten der Namib nur mit Hilfe künst-
zie Bewässerung, und zwar kommt dann in erster
*8 ie Luzerne in Frage. Aber schon in den Ge-
n amit einem mittleren jährlichen Regenfalle von
*. ist nach meinem Dafürhalten das Trocken-
d aus sichhevol Man kann auf diese Weise z. B.
dase unais zum Trocknen oder zur Sauerfutterbereitung,
den und im Norden auch Luzerne sich beschaffen.
Vew ir dürfen auch hoifen, daß die geplanten großen
ichel Hierungsanlagen am Fischflusse einen umfang-
haff Luzernebau zur Folge haben werden, der den
ermö aürmern des Südens den Bezug von Preßhen
ichen wird.
Sch Purr baulichen Einrichtungen müssen Ställe und
für Määcher wenigstens für die reinblütigen Böcke und
nehrere lungen Lämmer vorhanden sein. Ferner sind
ibrseeee Krale notwendig, von genügender Ge-
soreil um den ganzen Schafbestand aufnehmen
pnn5 lolleren zu können. Im Norden wird es sich
amit beuen, mehrere größere Krale zu überdachen,
8 ei länger anhaltendem Regen die Schafe gegen
* — und Krankheiten geschützt werden können.
zo nichten ergrößerung des Betriebes ist auf geeignete
erpack z d für das Scheren, das Sortieren und
er Wolle besonderer Wert zu legen.
Schefe —ie Farm darf eine Badeanlage für die
beicneh en, um die außerordenrlich verbreitete Räude
Gelämpie#n zu können. Das erfolgreichste Mittel zur
dungümung aller ansteckenden Krankheiten wäre die
irch Zwict er Farmen. Auf einer eingezäunten und
henzäune in mehrere Abteilungen zerlegten
Farm könnten die Schafe nach australischem Muster
Tag und Nacht auf der Weide bleiben, also gerade in
den kühlen Nachtstunden weiden und während der
Mittagshitze irgendwo im Schatien ruhen. Jedoch
würden die in Südwest noch sehr zahlreichen Raub-
tiere die richtige Durchführung dieses Systems noch
nicht zulassen, auch sind bei dem großen Umfange der
Farmen die Einzäunungskosten für den Durchschnitts-
farmer vrläufig unerschwinglich.
ndziel der Wolsth harn ist die Erzengung
einer Aeneh de möglichst hochwertigen
Wolle. Auf die Beschaffenheit der Wolle sind von
Einfluß die während des Wachstums der Wolle vor-
handenen Ernährungs-, Witterungs-, Boden-= und
Gesundheitsverhältnisse, und nach der Schur die mehr
oder weniger sorgfältige Sortiernug, Verpackung und
sonstige Behandlung der Vliese. Die Wolle mag an
sich noch so hervorragend sein — falsch behandelt und
unsortiert wird sie stets nur einen geringen Erlös
bringen. In wirklich vorbildlicher Weise wird die Sor-
tierung und Verpackung auf den großen australischen
Schaffarmen gehandhabt, von ihnen können die Süd-
west= und Südafrikaner auch in dieser Hinsicht noch
ungeheuer viel lernen.
In Südafrika rechnet man im großen und gangen
auf jährlich 4kg Schweißwolle pro Schaf. In Süd-
westafrika sind die Erträge im allgemeinen noch wesent-
lich niedriger, zumal bei den Mutterschafen. Mehrere
Farmer geben für ihre 1000 bis 1000 Stück um-
fassenden Herden einen Durchschnittsertrag von 2,0 bis
23 kg Wolle an und berechnen die Einnahme aus der
Wolle auf rund 3 pro Schaf und Jahr. Die in
Hamburg erzielten Preise bewegten sich zwischen 1,20./
und 1.50./¾ für das Kilogramm Schweißwolle, die
Wolle stammte größtenteils von nicht oder wenig ver-
edelten Kapmerinos mit Kammwollcharakter.
Auf dem Markte in Hamburg oder London oder
auch beim direkten Verkaufe an Fabriken in Deutschland
werden größere Posten gleichmäßig beschaffener VBliese
stets die höchsten Preise erzielen. Darum sollten die
Schafzüchter eines Bezirkes sich zu einer Zucht- und
Absatzgenossenschaft vereinigen, um eine möglichst
gleichmäßige, hochwertige Wolle zu produgieren und
diese dann zu größeren Posten vereinigt abzusetzen.
Läßt sich die Gründung einer solchen Genossenschaft in
dem betreffenden Landesteile noch nicht durchführen, so
erscheint es für den einzelnen Farmer ratsam, sich bin-
sichtlich der Zuchtrichtung und des Wollabsatzes an eine
der größeren Schäfereien anzuschließen.
2. Die Aussichten der Wollschafzucht in
Deutsch-Ostafrika: In unserer ostafrikanischen Ko-
lonic liegen mit Wollschafzucht erst einige kleinere Ver-
suche vor.
Daß in Deutsch-Ostafrika für Wollschafzucht ge-
eignete Landschaften vorhanden sein werden, lassen
uns schon die in der britischen Nachbarkolonie erzielten
Erfolge erwarten. Das Hauptschafzuchtgebiet der
britischen Kolonie befindet sich im ostafrikanischen
Graben bei Naivasha und Nakuru, nur 180 km
von der deutschen Grenzge entfernt. Höhenlagen und
Bodengestaltung, Klima und Weidevegetation stimmen
mit denjenigen weitausgedehnter Landschaften zwischen
Kilimandscharo und Victoriasee in vieler Hinsicht über-
ein; darum ist hier das Land zu suchen, in welchem
die berutschkoloniale Wollschafzucht nunmehr festen Fuß
fassen muß. Leider sind diese Gebiete bislang wenig
bekaunt. sie liegen weitab vom. Verkehr, und erst die
Lindegquistsche Expedition im Jahre 1908/09 hat
bäher Aufschlüsse über sie gebracht. Es ist zu wünschen,
daß hier recht bald die ersten deutsch-ostafrikanischen
Wollschafherden entstehen. Allerdings fehlen dem