Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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gebiet flüssig zu machen. 
seine Aufnahmen Anschluß an diejenigen von Pro- 
fessor Leonhard Schultze-Jena entlang der 
holländischen Grenze finden werden und daß wir 
nach Abschluß seiner Tätigkeit ein zusammen- 
hängendes Bild von den topographischen Leit- 
linien der ganzen nördlichen Hälfte von Kaiser- 
Wilhelmsland besitzen werden. 
Mit besonderer Genugtuung kann die Landes- 
kundliche Kommission, die sich um die Organisation 
der Sepik-Expedition hochverdient gemacht hat, 
auf die Ergebnisse zurückblicken. Letztere legen den 
Wunsch nahe, daß der Kolonialverwaltung auch 
künftig erhebliche Mittel zur Verfügung stehen 
möchten, um die Erschließung von Kaiser-Wilhelms- 
land und der großen Inseln des Bismarck- 
Archipels in derselben großzügigen Weise fortzu- 
setzen. Sollten die Mittel aber nicht mehr in 
demselben Umfang wie bei der Sepik-Expedition") 
flüssig gemacht werden können, so haben Thurn- 
walds Leistungen gezeigt, daß auch einzelne ge- 
eignete Personen mit nur nach Tausenden zählenden 
Summen erhebliche Erfolge zu erzielen imstande 
sind. Auch auf diesem Wege würde ein Wieder- 
abreißen der mit so gutem Ergebnis unternom- 
*) Die Rosten der Sepik-Expedirion betragen etwa 
eine halbe Million einschl. des sectüchtigen Dampfers 
„R#olonialgesellschaft", einer Pinasse und mehrerer 
Audell-Motorboote, die dem Schutzgebiet alo sehr er- 
wünschte Vermehrung der Verkehrsmittel verbleiben. 
Es steht zu hoffen, daß 
  
menen planmäßigen Erschließung des Landes ver- 
hindert werden können. 
Jedenfalls hat die Sepik- Expedition ernent 
gegeigt, daß die sich der Erschließung Neuguincas 
entgegenstellenden Schwierigkeiten zu überwinden 
sind und daß die Eingeborenen freundschaftlichen 
Anknüpfungsversuchen zugänglich sind. Die Er- 
folge der Expedition wurden durch normale For- 
schungsmethoden erreicht, die auch für die Zukunft 
allein in Betracht kommen. 
Taifunverheerungen auf der OMarianen-Insel Rota- 
Das Kaiserliche Bezirksamt Jap übermittelte 
folgende Meldung des Kommandanten S. M. S. 
„Cormoran"“: 
„Am 10. November ging das Zentrum eines 
Taifuns über Rota hinweg. Der Orkan dauerte 
etwa zwei Stunden, doch währte das Unwetter 
ungefähr 36 Stunden, so daß sich die Eingeborenen 
während dieser Zeit in den Höhlen aushalten 
mußten. Beinahe sämtliche Eingeborenenhäuser 
sind zerstört, das Haus der Regierung ist abge- 
deckt, so daß das Inventar dem Unwetter preis- 
gegeben ist. Die Palmen sind sehr geschädigt, 
ebenso stehen die Bäume kahl da. Das an sich 
wohl schon schadhafte Boot der Regierung ist 
zerstört. Bei den Eingeborenen macht sich der 
Mangel besonders an Mehl, Reis und Tabak, 
bemerkbar.“ 
Die Verwaltung hat sofort Vorkehrungen ge- 
troffen, um die Eingeborenen mit den notwendigen 
Lebensmitteln zu versorgen. 
  
Kolontalwirtschaftliche Mitteilungen. 
’Düngungsversuche in den deutschen Kolonien. 
Das Reichs-Kolonialamt hat in Fortsetzung 
der Anfang 1913 begounenen Veröffentlichungs- 
reihe von Berichten über „Düngungsversuche 
in den deutschen Kolonien“") soeben drei 
weitere Hefte dieser Berichte herausgegeben, 
in denen über die aus Mitteln des Kali-Propa- 
gandafonds in den Schutzgebieten ausgeführten 
Düngungsversuche Bericht erstattet wird.““") Und 
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 155. 
*“) Die Hefte werden, ebenso wie 
Reichs = Kolonialamt an Interessenten 
kostenlos abgegeben. 
Heft 1, vom 
auf Wunsch 
  
zwar enthält Heft 2 den Bericht über die in 
Kamerun und Togo in den Jahren 1911/12 
ausgeführten Düngungsversuche, Heft 3 schließt 
sich als zweiter Bericht über die in Deutsch- 
Ostafrika ansgeführten Arbeiten unmittelbar an 
das früher erschienene Heft 1 an, während 
Heft 4 den ersten Bericht über die in den Schuts- 
gebieten der Südsee im Jahre 1912/13 ange- 
stellten Versuche bringt. 
Die vorliegenden, mit zahlreichen Skizzen und 
Abbildungen ausgestatteten Berichte zeigen, welchen 
erfreulichen Aufschwung das Düngungsversuchs- 
wesen in unseren Kolonien genommen hat. Die
	        
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