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gebiet flüssig zu machen.
seine Aufnahmen Anschluß an diejenigen von Pro-
fessor Leonhard Schultze-Jena entlang der
holländischen Grenze finden werden und daß wir
nach Abschluß seiner Tätigkeit ein zusammen-
hängendes Bild von den topographischen Leit-
linien der ganzen nördlichen Hälfte von Kaiser-
Wilhelmsland besitzen werden.
Mit besonderer Genugtuung kann die Landes-
kundliche Kommission, die sich um die Organisation
der Sepik-Expedition hochverdient gemacht hat,
auf die Ergebnisse zurückblicken. Letztere legen den
Wunsch nahe, daß der Kolonialverwaltung auch
künftig erhebliche Mittel zur Verfügung stehen
möchten, um die Erschließung von Kaiser-Wilhelms-
land und der großen Inseln des Bismarck-
Archipels in derselben großzügigen Weise fortzu-
setzen. Sollten die Mittel aber nicht mehr in
demselben Umfang wie bei der Sepik-Expedition")
flüssig gemacht werden können, so haben Thurn-
walds Leistungen gezeigt, daß auch einzelne ge-
eignete Personen mit nur nach Tausenden zählenden
Summen erhebliche Erfolge zu erzielen imstande
sind. Auch auf diesem Wege würde ein Wieder-
abreißen der mit so gutem Ergebnis unternom-
*) Die Rosten der Sepik-Expedirion betragen etwa
eine halbe Million einschl. des sectüchtigen Dampfers
„R#olonialgesellschaft", einer Pinasse und mehrerer
Audell-Motorboote, die dem Schutzgebiet alo sehr er-
wünschte Vermehrung der Verkehrsmittel verbleiben.
Es steht zu hoffen, daß
menen planmäßigen Erschließung des Landes ver-
hindert werden können.
Jedenfalls hat die Sepik- Expedition ernent
gegeigt, daß die sich der Erschließung Neuguincas
entgegenstellenden Schwierigkeiten zu überwinden
sind und daß die Eingeborenen freundschaftlichen
Anknüpfungsversuchen zugänglich sind. Die Er-
folge der Expedition wurden durch normale For-
schungsmethoden erreicht, die auch für die Zukunft
allein in Betracht kommen.
Taifunverheerungen auf der OMarianen-Insel Rota-
Das Kaiserliche Bezirksamt Jap übermittelte
folgende Meldung des Kommandanten S. M. S.
„Cormoran"“:
„Am 10. November ging das Zentrum eines
Taifuns über Rota hinweg. Der Orkan dauerte
etwa zwei Stunden, doch währte das Unwetter
ungefähr 36 Stunden, so daß sich die Eingeborenen
während dieser Zeit in den Höhlen aushalten
mußten. Beinahe sämtliche Eingeborenenhäuser
sind zerstört, das Haus der Regierung ist abge-
deckt, so daß das Inventar dem Unwetter preis-
gegeben ist. Die Palmen sind sehr geschädigt,
ebenso stehen die Bäume kahl da. Das an sich
wohl schon schadhafte Boot der Regierung ist
zerstört. Bei den Eingeborenen macht sich der
Mangel besonders an Mehl, Reis und Tabak,
bemerkbar.“
Die Verwaltung hat sofort Vorkehrungen ge-
troffen, um die Eingeborenen mit den notwendigen
Lebensmitteln zu versorgen.
Kolontalwirtschaftliche Mitteilungen.
’Düngungsversuche in den deutschen Kolonien.
Das Reichs-Kolonialamt hat in Fortsetzung
der Anfang 1913 begounenen Veröffentlichungs-
reihe von Berichten über „Düngungsversuche
in den deutschen Kolonien“") soeben drei
weitere Hefte dieser Berichte herausgegeben,
in denen über die aus Mitteln des Kali-Propa-
gandafonds in den Schutzgebieten ausgeführten
Düngungsversuche Bericht erstattet wird.““") Und
*) Vgl. „D. Kol. Bl.“ 1913, S. 155.
*“) Die Hefte werden, ebenso wie
Reichs = Kolonialamt an Interessenten
kostenlos abgegeben.
Heft 1, vom
auf Wunsch
zwar enthält Heft 2 den Bericht über die in
Kamerun und Togo in den Jahren 1911/12
ausgeführten Düngungsversuche, Heft 3 schließt
sich als zweiter Bericht über die in Deutsch-
Ostafrika ansgeführten Arbeiten unmittelbar an
das früher erschienene Heft 1 an, während
Heft 4 den ersten Bericht über die in den Schuts-
gebieten der Südsee im Jahre 1912/13 ange-
stellten Versuche bringt.
Die vorliegenden, mit zahlreichen Skizzen und
Abbildungen ausgestatteten Berichte zeigen, welchen
erfreulichen Aufschwung das Düngungsversuchs-
wesen in unseren Kolonien genommen hat. Die