großen Wassermengen, aber bei dem zur Verfügung
stehenden Material bewundernswerte Produkte der
ngeborenentätigkeit.
bohn ehr zurück treten hier die Erdnüsse und Erd-
beict een. Ich habe sie nur in Wulki und Amdau in
schränktem Umfange gefunden. Dort, wo geeigneter
Wosn vorhanden ist, wie in Wulgo, Ssagami,
erlchem, Mafate, Gumeri, vertritt die hier mit
eil gebaute Bohne „Nyebe" (kul.) deren Stelle.
auch o hier Baumwolle vorhanden ist, findet man
el–h den Indigo und damit den Beweis, daß jene
st versponnen und verwebt wird.
mir Als Reizmittel ist der Tabak zu erwähnen, von
Ur aber nur in Wulki und Gulfei festgestellt.
* Als besonders seltene Kornform ist dann die als
Aruige bezeichnete Hirseart zu erwähnen, welche ich
! ur einmal, und zwar in Ssagami gesehen habe. Von
weitem hatte dieses Feld das Aussehen eines grünen
eizenseldes mit seinen meterhohen Stauden. Als ich,
esonders neugierig gemacht durch die etwa 5 ha
messende Ausdehnung des Feldes, näher herankam,
sah ich die schon entwickelten kleinen Hirsekolben und
erfuhr, daß diese Frucht auf weniger guten Über-
schwemmungsböden das Musguari ersetzt. Ich habe
diese Art uirgends wieder auftreiben können.
„ Die wirtschaftlichen Verhältnisse im Ufergebiet des
Logone aufwärts haben manche Ahnlichkeit mit den-
leuigen des westlichen Grenzgebiets, jedoch sind sie
durch die besseren Bodenverhältnisse bedeutend günstiger
Oestaltet.
„Musguari“-Bau ist hier überall vorhanden,
ebenso „Jigari“-Bau; „Muri“ findet man in diesem
Streifen in einiger Entfernung vom Flusse, wo der
Boden leichter ist. Mais ist in geringem Umfange
Ach hier überall vertreten. Sesam habe ich nur in
ulus gefunden, ebenso „Sergari“.
ringe Sonders auffallend ist dann auch hier die ge-
8 6 dehnung der Leguminofen, Bohnen, Erdnüsse
c. r bohnen. Ich habe schon bei der Besprechung
lüg Landdreiecks zwischen Schari und Ebeji, wo ähn-
9 Verhältnisse begüglich der fraglichen Pflanzen
den Wen, darauf hingewiesen, daß die Eingeborenen
des Mangel dadurch ausgleichen, daß sie den Ertrag
Da #nnschsangs zum Eintausch des Fehlenden benutzen.
lie " leiche ist auch hier der Fall, soweit Bedarf vor-
deg +5 Im übrigen wird hier die Fischnahrung neben
em orn zur Hauptnahrung, und durch sie wird in
ber-Hauptsache das Bedürfnis nach Fett und Eiweiß-
Rossen befriedigt. Die in jeder Hütte befindlichen
Cenggeräte, sowie die zahlreichen großen, für diesen
weerb. eingerichteten Kanus, das rege Leben in der
r htzeit auf dem Wasser, das die trommelnden und
re menden Fischer bei der Ausübung ihres Berufs er-
zwen- lassen die große Bedeutung dieses Erwerbs-
eigs für die Eingeborenen dort erkennen.
Logower Zwiebelanban ist wenig verbreitet. Nur in
figzer se habe ich ihn gefunden, wo der reichere Be-
58 efaach diese mühsame Bewässerungskultur neben dem
1 Eg noch eErlauben kann.
abe i# n . . «.
Umfange festcnberuich hier ebenfalls nur in geringem
für n wilde „Rassiag“ wurde überall genutzt, wohl
seinen ichen kleinen Fischer die Hauptnahrung neben
von Kusfel chen. Der wilde Reis tritt in dem nördlich
Ortes har, helegenen Stromland auf. Sidlich dieses
er ich ihn nicht feststellen können.
tritt nar änmwollbau ist überall verbreitet. Er
des Uferl alemäß an den Orten, welche auf dem Hang
in den Vordes nach dem Binnenlaude zu liegen, mehr
lich stark v ergrund. In Logone war er zwar ziem-
ertreten, aber sonst war er südlich von
Kusseri in den Ufe rortschaften nur sporadisch. Der
Wert der Fische erlaubt eben auch den Ankauf dieses
Produkts aus den Baumwollgebieten. Daß es aber
nicht ganz fehlt, beweist der auch überall vorhandene
Indigobau, den man des Verkaufs wegen in diesen
Fischereigebieten sicher nicht banut.
Zur Charakterisierung der Tschadsecländer gehört
noch die Erwähnung der Verhältnisse am Logone auf-
wärts. -
Ich habe diese nicht selbst kennen gelernt. Nach
den Berichten der Eingeborenen tritt aber dort im
allgemeinen wenig Anderung ein. Die Bevölkerung
ist allerdings bis an die Grenze der Musgum-Heiden
nicht so zahlreich. Der den Fluß begleitende Ufer-
streifen mit den eben geschilderten landwirtschaftlichen
Verhältuissen wird durch das nähere Herantreten des
Ferkibodens bedeutend schmäler.
Im vorstehenden habe ich die landwirtschaftlichen
Nutzpflanzen und ihren Anbau nur in Umrissen ge-
schildert, da ich die ins einzelne gehende Besprechung
speziellen Arbeiten vorbehalten möchte, wogu es
längerer Studien bedarf.
5. Viehzucht. Es ist nun noch auf die Viehzucht
einzugehen, die zu beobachten mir allerdings nur in
sehr geringem Umfange gelungen ist. Für erfolgreiche
Arbeit auf diesem Gebiete bedarf es einer längeren
Beschäftigung mit der Materie, als sie auf einer
solchen Reise möglich ist, zumal die Schenheit der in
der Hauptsache das Vieh besitzenden Schnas schon an
und für sich ungeahnte Schwierigkeiten macht. Dazu
kam, daß auf der Höhe der Trockenzeit sämtliche
Siedlungen der Schunas leer waren, da die Besitzer
mit ihren Herden sich auf der Wanderschaft nach den
Sommerweiden befanden. «
Aus den von der Residentur Kusseri angestellten
statistischen Erhebungen über die Viehbestände gehr
hervor, daß der in diesen steckende Wert sehr groß ist.
Der Besitz konzentriert sich in der Hauptsache in den
Händen der Schuas. Der größte Teil der Kanuri-
Dörfer ist nicht im Besitz von Großvieh, das hier
durch Schafe und Ziegen ersetzt wird. Größere Be-
sitzer können bis zehn Kühe ihr eigen nennen. Über-
schritten wird aber diese Zahl sehr selten; die Mehr-
zahl bleibt vielmehr darunter und erfreut sich eines
Besitzes von nicht mehr als 1 bis 3 bis 5 Haupt.
Das ist verständlich, da der Kanuri seßhafter ist als
der Schna. Davon zeugen die Dörfer, deren Häuser
aus Lehm aufgebaut sind und deren Schutz durch
(jetzt allerdings größtenteils verfallene) Mauern und
Gräben erstrebt wurde. Der Kanuri liebt es nicht,
mit seinen Herden herumzugiehen. Das ist aber unter
den jetzigen Verhältnissen die einzige Möglichkeit,
während der Trockenzeit größere Herden zu ernähren.
Der einzelne Schua kann 30 bis 40 bis 100 Stück
Großvieh sein eigen nennen. Seine ganze Lebens-
haltung ist auf die Viehzucht zugeschnitten. Sein
Haus hat einen bedentend größeren Umfang als das
der anderen Eingeborenen und dient ihm und seinem
Vieh in der Regenzeit als Unterschlupf. Es ist aber
nur aus Strohmatten hergestellt und daher von ge-
ringer Haltbarkeit, dem Wandersinn entsprechend nicht
für lange Zeit berechnet; es kann aufgegeben werden,
sobald irgendeine Schwierigkeit den Wohnsitz un-
leidlich macht. Ein Schua-Dorf sieht daher stets in
höchstem Grade schmutzig aus, ebenso wie seine Be-
wohner. Sind so die Hauptwohnsitze schon wenig er-
freulich für unser Auge, so sind es die provisorischen
Niederlassungen in den Weidegebieten, fernab von der
sogenannten Heimat, noch weniger. Einfache, aus den
starken Halmen des Musguari zusammengesetzte,
direkt auf den Boden gestellte runde Schutzdächer, um