Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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solgende Bergwerke auf: Shamra. Cam & Jlotor, Eilcen 
Alannah, Falcon, Planct Arcturus. Von besonderer 
Bedeutung dürfte die erstgenannte Mine sein, zumal 
lie seit dem April 1913 Eisenbahnverbindung mit Salis- 
bury hat. Dieses Bergwerk ist deshalb eigentümlich, 
weil das goldführende Gestein den Kern eines Berges 
bildet und daher nicht durch Tiefschächte an die Ober- 
fläche gefördert zu werden braucht. Das Bergwerk 
verspricht daher, trotzdem der Goldgehalt des Gesteins 
sehr gering ist, sich gut zu rentieren. Es sollen 100000 2 
zur Verarbeitung bereit liegen und es werden täglich 
1000 t gebrochen; später hofft man im Monat 50 000 bis 
60 000 zu verarbeiten. Die Gesteinsmasse, die durch 
die bisherigen Arbeiten bis an den Fuß des Berges 
erschlossen ist, belänft sich auf rund 3 Mill. Tonnen, 
sie dürfte in 5 bis 6 Jahren aufgearbeitet sein. Dar- 
über, ob sich unter dem Fuße des Berges noch ab- 
bauwürdige Gesteinsgänge befinden, ist bisher nichts 
bekannt. 
Die Gold-Prospektoren in Rhodesien haben sich 
bisher ziemlich eng an die schon vor Jahrhunderten 
vermutlich von Asiaten bearbeiteten Vorkommen ge- 
halten. Diese sind aber nunmehr fast alle bekannt und 
der letzte Bericht des Bergwerks-Departements klagt 
darüber, daß neuerdings die Tätigkeit des Prospektierens 
sehr nachgelassen habe, im Jahre 1912 sei fast nichts 
von Bedeutung neu nachgewiesen worden. Vermutlich 
werde es nötig sein, von Regierungs wegen systema- 
tische Erschließungsarbeiten vorzunehmen, da einzelne 
Prospektoren nicht die Mittel hätten, größere Erd- 
arbeiten zu Untersuchungszwecken auszuführen. Immer- 
in wird von der rhodesischen Minenkammer die sicher 
festgestellte und zur Bearbeitung verfügbare Gesteins- 
masse auf 6 280 000 t geschätzt, die Gold im Werte von 
13 Mill. Pf. Sterling enthalten dürften. Von privater 
Seite wird angenommen, daß im Jahre 1914 die monat- 
liche Goldproduktion Rhodesiens sich vermutlich auf 
100 000 Unzen stellen dürfte. Anderseits sind manche 
Kenner des Landes über das Ausbleiben neuer Ent- 
deckungen an Goldvorkommen, das auch im Jahre 1913 
angedauert hat, sehr bedrückt. Von großem Vorteil 
für sehr viele Bergwerksunternehmungen in Rhodesien 
ist das Vorhandensein fließenden Wassers. Das beillmtali 
schon im Portugiesischen Gebiete liegende Macequece= 
Bergwerk wird, wie es heißt, sogar ganz mit Wasser- 
kraft ohne Kohlen betrieben. 
Außer Gold wurden 1912 in Rhodesien folgende 
Mineralien gewonnen: Silber: 176 532 Ungen, Wert 
20 010 L:; Blei: 588 t, Wert 9253 L:; Chrom und 
Eisen: 69 261 t. Wert 154 600 L; Kohlen: 216 140 t, 
Wert 73 268 L: Wolframit: 1t, Wert 100 L. Silber 
und Blei wurden vornehmlich von dem Penhalonga- 
ergwerk geliefert. Die Gewinnung von Eisenerg ist 
erst im Anfangsstadium. Das Hauptbergwerk befindet 
sich bei Selukfwe. Das Erz wird in rohem Zustand 
nach Europa verschifft. 
Die Kohlenförderung der Wankie-Mine hat gegen 
das Jahr 1911 zugenommen. Die Kohle gilt als die 
beste, die in ganz Südafrika einschließlich Natals bis- 
her gefunden worden ist. Durch die Ausdehnung des 
Eisenbahnnetzes werden mehr und mehr Bergwerke 
m den Stand gesetzt, Kohlen zu verwenden, was 
bei einigen bereits zu einer Lebensfrage geworden 
war, da sie alles verwendbare Holz auf weite Ent- 
fernungen verbraucht haben. Ein beachtenswertes 
Absatzgebiet hat das Wankie-Kohlenbergwerk seit kurzem 
in dem Katanga-Bezirke gefunden, da die dortigen 
Kohlen sich zur Koksbereitung nicht eignen. 
(Aus einem Berichte des Kais. Generalkonsulats 
in Kapstadt.) 
  
Bestand an Schafen und Jliegen in der Südafrika- 
nischen Union und in Natal. 
Der Bestand der Südafrikanischen Union an 
Schafen und Ziegen betrug am 31. Dezember 1912 
(7. Mai 1911). 27 331 167 (21 842 215) Wollschafe, 
8557754 (8814444) andere Schafe, zusammen 35888921 
(30 656 659) Schafe; 4 395 101 (4 275 335) Angora= 
ziegen, 7 296 061 (7 487 644) andere Ziegen, zusammen 
11 691 162 (11 762 979) Ziegen. 
In Natal allein gab es am 31. Dezember 1912 
(7. Mai 1911): 1 583 659 (1 105 023) Wollschafe, 295 090 
(414 235) andere Schafe, zusammen 1 878 749 (1 619 258) 
Schafe: 77 673 (127 452) Angoraziegen, 812 079 
(861 822) andere Ziegen, zusammen 889 752 (989 274) 
Ziegen. 
Die Zahl der Wollschafe hat daher in der Zeit 
vom 7. Mai 1911 bis zum 31. Dezember 1912 im 
ganzen Unionsgebiet um 5 488 952 Stück und in Natal 
allein um 478 686 Stück zugenommen. 
Die Zahl der Angoraziegen weist in der ge- 
nannten Zeit für das gange Unionsgebiet eine Zu- 
nahme von 119 766 Stück auf, während sie für Natal 
allein eine Abnahme von 49 779 Stück zeigt. 
Die Zahl der Schafe und Ziegen sonstiger 
Art hat sowohl für das ganze Bundesgebiet wie für 
Natal allein abgenommen. 
In der Zeit vom 7. Mai 1911 bis zum 31. De- 
zember 1914 sind infolge von Dürre zugrunde ge- 
gangen im ganzen Unionsgebiet: 1 499 466 Schafe, 
501 121 Ziegen, zusammen 2 000 587 Stück, in Natal 
allein: 16 887 Schafe, 880 Ziegen, zusammen 17 767 
Stück. 
Die Ergebnisse der Zählung vom 31. De- 
zember 1912 müssen als sehr befriedigend bezeichnet 
werden. Die Zahl der Wollschafe hat im Unions- 
gebiet in etwas mehr als 1½ Jahren um 25 v. H. zu- 
genommen. Dabei ist zu bedenken, daß in der zweiten 
Hälfte des Jahres 1912 eine der ärgsten Dürren 
herrschte, die Südafrika je durchgemacht hat. 
Der Schaden, den die Dürre von 1912 unter den 
Schafen und Ziegen angerichtet hat, war nach allem 
nicht so schlimm, wie man anfänglich befürchtet hat. 
Dies hat sich auch darin gezeigt, daß die Ausfuhr 
von Wolle aus der Union im Jahre 1913 bedeutend 
Zrößer war als im Jahre 1912 (1913: 5 719 288 LE, 
1912: 4 789 594 L) 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Durban.) 
nigeria. 
Erhöhung der Einfuhrzölle für Tabak und 
Tabakerzengnisse. 
Nach einer in dem „Nigerinn Customs and Trade 
Journal“ vom 2. März 1914 enthaltenen Bekannt- 
machung (Nr. 3/1914) sind die Zölle für Tabak und 
Tabakerzeugnisse bei der Einfuhr nach Nigeria (Nord- 
und Südnigeria) mit Wirkung vom 20. Februar 1914 
ab folgendermaßen erhöht worden: 
Tabak — 
verarbeitet oder Schnupftabak, 
für 1 PFfund 1 Schlll. 0 Pre. 
unverarbeitet für 1 Pfund —. 8 
Zigaretten für 100 Stüxk —. 9 = 
(The Board of Trade Journal.)
	        
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