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der Kautschufpreise geringer, als im Vorjahre. Wir
erlösten aus 16711 kg 72 917./4. Die Zapfleistungen
unserer älteren Arbeiter haben sich nach und nach in
befriedigender Weise erhöht. Der Zapfdurchschnitt am
Ende der Zapfperiode war 1850 zr pro Mann und
Tag. Die als Zwischenkultur in einigen jüngeren
Kautschukschlägen gepflanzte Baumwolle wurde von
der Kräufelkrankheit betroffen und gab nur einen ganz
geringen Ertrag. Wir erlösten aus 311 kg 385 ./
und aus 618 kg Baumwollsaat 41 44.
Die jungen Kapokfelder gaben eine kleine Erst-
ENi von 173 kg, die einen Erlös von 156 4
Die Gesamterträge von Mitwero haben sich auf
rund 73 500 4¾ belaufen.
Arbeiterverhältnisse. Auch für Mitwero
gilt das bei Kikwetu Gesagte. Im Anfang des
Jahres waren die Arbeiterverhältnisse sehr ungünstig.
Erst nach und nach besserten sie sich allmählich wieder.
Im letzten Viertel des Jahres, nach der Kautschuk-
Zapfperiode konnte die Pflanzung Mitwero sogar
mit ihren Arbeitern Kontraktarbeiten in Kikwetu
übernehmen.
An 286 Arbeitstagen wurden bis zum Beginn der
Hernahne Jer Kontraktarbeiten in Kikwetu 69 458
Tagesa — gegen 51 270 im Jahre 1912 —
— rrenchpegen, emnen also 242 Leute zur
Arbeit. Der Durchschnittslohn betrug pro Kopf und
Tag, einschließlich Aufseher und Handwerker, 0,308 Rup.
(gegen 0,2723 Rup. in 1907 und 0,329 in 1912).
Pflanzung Tanga.
Pflanzungen.
Kautschuk. Der alte Bestand ist erhalten ge-
blieben und hat sich gut weiterentwickelt. Die Ver
luste durch Windbruch waren nicht nennenswert. Um
bei dem großen Preisrückgang des Kautschuls auf dem
Weltmarkte noch rentabel arbeiten zu können, ist eine
immer weitere Herabminderung der Gestehungskosten
Vorbedingung. Unser Pflanzungsleiter ist der Meinung,
daß diese Aufgabe insbesondere durch weitere Ver-
besserung der Erntemethode lösbar sei. Gut bewährt
hat sich bereits ein gründliches Reinigen bere. Ab-
kratzen des Stammes vor dem Zapfen. Die Zapf-
leistungen stellten sich auf 1500 cr pro Mann und Tag
im Durchschnitt. Eingearbeitete ältere Arbeiter bringen
mehr, bis 2500, sogar bis 4000 gr. Um nach Mög-
lichkeit nur mit älteren eingearbeiteten Leuten zapfen
zu können, ist aber ein längerer Arbeiterkontrakt eine
unerläßliche Voraussetzung. Von allen Interessenten
ist daher vom Gouvernement eine Verfügung erbeten,
durch welche in Abänderung der gegenwärtigen Be-
stimmungen die Möglichkeit geschaffen wird, längere
Berträge abzuschließen. Die Vorteile, die aus längeren
Verträgen auch den Arbeitern selbst, namentlich in
gesundheitlicher und sittlicher Beziehung erwachsen,
liegen auf de d.
Im ganzen wurden in 1918 23 751 kg geerntet.
Wir verkauften 20 146 kg zu 78 456 &¾, der Rest wird
auf 1914 verrechnet. Aus Palmen= und Landpacht
erlösten wir 5128 .44.
Kokospalmen. Angesichts der Kautschukkrisis
war es erforderlich, nach Ersatzkulturen Umschau zu
alten. Soweit sich unser Boden in Tanga zur
Pflanzung von Kokospalmen eignet, sind daher Kokos-
palmen teils auf freies für Kautschuk nicht geeignetes
Gelände, teils MWisches den Kautschuk, gepflanzt worden.
Die Jungpflanzung wurde bis auf 100 hn gebracht.
Zur Regenzeit 1914 sollen auf weiteren 40 ha zwischen
dem Kautschuk auf dazu geeigneten Stücken Kokos-
palmen gepflanzt werden. Die Saatbeete dazu sind
in 1013 bereits angelegt. Die älteren Kokospalmen-
bestände werden im laufenden Jahre nicht weiter ver-
pachtet, sondern in eigene Aberntung genommen.
Neuerdings haben wir mit der Versuchsreinigung und
Bearbeitung der Kokosfelder mit dem Pfluge begonnen.
Arbeiterverhältnisse. Auf der Pflanzung hält
sich ein fester Arbeiterstamm von 400 Mann. Der
Mehrbedarf muß durch Anwerbung gedeckt werden.
Die Anwerbekosten durch einen eigenen Beamten waren
sehr hoch. ie Arbeiterreservate waren von Werbern
überlaufen, die sich in Vorschüssen und Geschenken über-
boten. ie unser #eflanzungsleiter meldet, versagen
die in der im Herbst 1913 in Kraft getretenen neuen
Anwerbeordnung rost innnn, konzessionierten Werber
völlig. Es kämen überhaupt kamm noch frische Leute
zur Küste. Im Jahre 1914 brauchten wir bislang
nicht anzuwerben, da durch die Kantschukkrisis ein ge-
nügender Guauf freiwilliger Arbeiter zu verzeichnen ist.
A Arbeitstagen wurden 64 8 agesarbeiten
gegen * 500 1912) geleistet. Im (agetart er-
chienen täglich 212 Mann zur Arbeit. Der Durch-
schnittslohn betrug pro Kopf und Tag 0,428 Rup.
gegen 0,4107 Rup. in 1907 und 0,4147 in 1912). Der
Gesundheitszustand der Arbeiter war gut.
Nenerwerb.
Nach Eintritt der Kautschukkrisis haben wir auch
im Süden die Anlage neuer Kulturen, die nötigenfalls
den Kautschuk ersetzen könnten, in Erwägung gezogen.
ie oben berichtet, haben wir in Mitwero, dessen
Boden für Kokospalmenkultur nicht geeignet ist, mit
der Anpflanzung von Kapok begonnen. Es erschien
uns aber wünschenswert, uns auch für die Zukunft
nicht auf die Sisalagave allein zu verlassen, uns viel-
mehr eine zweite, zuverlässige Kultur zu sichern. Als
solche kam zunächst nur die Kokospaline in Betracht.
Für diese Kultur geeignetes und daoch freies Land ist
aber an der Küste sehr rar. Wir haben eifrig nach
einem ausreichend großen Komplex suchen lassen.
Schließlich ist es gelungen, die bisherigen Voert-
mann-Sattler-Pflanzungen für uns zu erwerben.
Die Besitzer mußten krankheitshalber das Land ver-
lassen. Es handelte sich um die Kokospalmenpflanzung
Mamoa südlich des Küstenplatzes Kionga, am
Mrere gelegen, um die im Hinterlande von Kikwetu
gelrgen Kautschukpflanzung Likwaya. Das Palmen-
land, welches zunächst allein Interesse für uns hatte,
konnten wir nur erlangen, wenn wir die begonnene
Kautschukpflanzung mit erwarben. Die Zahlung des
angemessenen Kaufpreises von 60 000 ./ wird nach
formeller Übertragung des Besitzes an uns demnächst
erfolgen. Die Verrechnung des Kaufpreises, der aus
unseren laufenden Mitteln geleistet werden kann, ge-
schieht daher erst im Jahre 1914. as Areal der
Pflanzungen beträgt nach der Kronlanderklärung in
Mlamba 620 hn, in Likwaya 621 ha. In Likwaya
waren 200 ha Kautschuk aus 1912 vorhanden. Außer-
dem war ein etwa ebenso Lroßes Buschstück für eine
Neupflanzung geschlagen. Da eine Ausdehnung der
Kautschukkultur vorläufig nicht in Frage kommen kann,
haben wir Likwaya zrnnächst ißrag egt, um unsere
neue Arbeit auf die arsebmpe in Mlamba
zu konzertrieren. Auf 63 ha standen hier nach den
neuesten Feststellungen WW Pflanzungsleiters 4472
ein= bis zweijährige Palmen. Bis Ende Januar 1914
gelang es, noch weitere 238,50 ha mit 23 850 Palmen
zu bepflanzen.
1
Den sich ch der Gewinn-= und Verlust-
rechnung ergebenden Reingewinn von 266 231 4+
schlagen wir vor, wie folgt zu verwenden: Zur ordent-