Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Mohair auch in anderem Wasser als dem Bradforder 
in zufriedenstellender Weise zu waschen, wird jeder 
Farmer klug daran tun, lieber Wollschafe zu züchten, 
wenn die Weideverhältnisse usw. seiner Farm das 
zulassen. 
Augenblicklich sind die Preise allerdings wieder so 
in die Höhe geschnellt daß für Zickelhaar (Kids) wieder- 
holt 28 5d pro lb. erzielt worden sind, was unge- 
fähr einem Preise von 5,50 K pro Kilogramm frei 
Port Elizabeth entspricht. 
(Bericht des landwirtschaftlichen Sachwerständigen 
für Britisch Südafrika vom Mai 1914.) 
Daplerindustrie in Dretoria. 
Nach einer Mitteilung des Chairman of the Indu- 
stries Committee of the Pretoria Civic Asscciation 
sind einige Ballen von gewöhnlichem veldt-Gras zu 
Versuchszwecken nach Schottland und Amerika gesandt 
worden. Die Berichte aus Schottland besagen, daß 
dieses Gras sich zur Papierfabrikation fast ebenso 
eigne wie Esparto. Man hält ein Kapital von 20 000 8. 
für ausreichend, um eine Fabrik zu betreiben, in der 
wöchentlich mindestens 15 t Packpapier und gröbere 
Papiersorten hergestellt werden. Indem der Chairman 
die Errichtung einer Papierfabrik in Pretoria befür- 
wortet, weist er darauf hin, daß zwei der außer dem 
Gras für die Papierfabrikation erforderlichen Haupt- 
artikel, nämlich Leim und Kohle, in großen Mengen 
und zu ceinem billigen Preise vorhanden seien. 
(The Board of Trade Journal.) 
Ausfuhr von Graphlt aus Oadagaskar im ersten 
Vierteljahr 1914. 
Während des Monats März 1914 sind von den 
verschiedenen Häfen Madagaskars 668 t Graphit aus- 
Lejührt worden, in den Monaten Jannuar bis März 
An der Ausfuhr waren Tamatave mit 1284 t 
Po. AaMtomandry mit 555 t, Mananjary mit 
149 t und Mahanoro mir 49t 
rhe Board of Trade Journal.) 
Belgisch· Rongo. 
Aufhebung von Ausfuhrzöllen. 
Eine Königliche Verordnung vom 3. Juni 1914, die 
am sechzigsten Tage nach ihrer Veröffentlichung im 
Bulletin okficicl in Kraft tritt, hebt die Aussuhrzölle 
für Erdnüsse, Palmöl, Palmkerne, Sesamsaat und 
Kaffee auf. (Jloniteur Belge.) 
4 Cevion 1913. 
In Kultur waren im Jahre 1913 gegen 1912 
engl. Acres: 3 790 253 3 754 023 
Von der bebauten Fläche entfielen u. a. 
, 1912 
Acres Acres 
auf Kokospalmen 780 000 770 000 
is 620 000 620 000 
= Tee 34399909 500 395 000 
Kautschuk. 210 500 215.000 
  
Der wichtigste - ist die Teeindustrie. 
Die Ausfuhr überstieg mit ü er l 1 510 630 engl. 
Pfund im Werte von 2 Rs. das bisher 
gäuisite Jahr 1909 1ns#u r kun 300 000 engl. 
Pfund. Die Einfuhr nach Deutschland hat um etwa 
45 000 Pfund gegen das Vorjahr abgenommen und 
betrug nur noch 643 677 engl. Pfund. 
Die Kautschukindustrie hat ein recht krisen- 
reiches Jahr gesehen und Preise erlebt, die noch weit 
unter die schlimmsten Befürchtungen heruntergingen. 
Anfang 1913 betrug der Preis noch 3,20 Rs. für ein 
engl. Pfund besten Gummis. Ende September ging 
der Preis bis auf 1,40 Rs. herab, um im Dezember 
wieder auf 1,55 Rs. zu steigen, oane daß jedoch Aus- 
sicht vorhanden war, daß die Steigerung weiter au- 
hielt. Der Grund für den Prciasfarz ist einmal in 
dem rapiden Anwachsen der Produktion zu suchen, 
dann aber in großen Falliments und Überschwem- 
mungen in Nordamerika, welche die dortige On- 
dustrie für längere Zeit ungünstig beeinflußten. Die 
Gesamtausfuhr betrug 1912 übe 0 000 engl. 
Pfund im Werte von 66 786 000 Rs. Die Haupt- 
abnehmir waren: 1913 1912 
Ibs Ibs 
Großbritannien 15 238 644 8 170 823 
Amerika 6 572856 4 833 685 
Belgien 4124928 1 315 298 
Deutschland bezog 1913: 431 449 lbs gegen 
210 821 lbs im Jahre 1912. 
Die Besitzer von Kokosnußplantagen haben 
allen Grund, mit den Ergebnissen des Jahres 1913 
zufrieden zu sein. Die Ernte ist in jeder Hinsicht als 
Zut und die Preise sind als äußerst vorteilhaft zu be- 
zeichnen. Während noch 1912 nur 614 089 chts Ropra 
ausgeführt wurden, ist diese Zahl für 1913 auf nahezu 
das Doppelie, auf 1 117 292 awts gestiegen; hiervon 
hat Deutschland allein 814 979 ewts, also drei 
Viertel. im Werte von 15 202 290 Rs. ausgenommen. 
Der Preis für das Candy (560 engl. Pfund) Kopra 
betrug Aufang Januar 1913: 82 Rs., erreichte mit 
104 Rs. Ende September 1913 seinen höchsten Stand 
und schloß mit 98,87 Rs. im Dezember ab. Die Preis- 
kurve für Ol bewegte sich zwischen 550 Rs. (im Ja- 
nuar) und 660 Rs. lim August) für die Toune lob 
Colombo. Am Gesamtwert der Ausfuhr von Erzeug- 
nissen der Kokosnußpalme ist Deutschland mit einem 
Drittel beteiligt, kann also als der weitaus beste Kunde 
Ceylons in diesen Landesprodukten angesehen werden. 
Die Gesamteinfuhr nach Ceylon hatte 1913 
einen Wert von 187 211 730 Rs. gegen 162809 371 Rs. 
im Jahre 1912; Deutschland war hieran nur ver- 
bältnismäßig gering, nämlich mit 6 330 696 Rs. im 
Jahre 1913 gegen 6 011 458 Rs. im Jahre 1912 be- 
teiligt. (Nach einem Handelsbericht des Kaiser= 
lichen Konsulats in Colombo.) 
Französisch-Westafrika. 
Verzgollungswerte für Kautschuk. 
Der für die Erhebung des Ausfuhrzolls für Kaut- 
schuk zugrunde zu legende Wert ist durch eine im 
Journal Officiel de lau Cote d’lvoire vom 30. April 1914 
veröffentlichte Verfügung des Generalgouverneurs für 
eit vom 1. April bis 30. September 1914 folgender= 
meßin festgesetzt brbrben
	        
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