Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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Decken; er verstehnt es, den Zauber, der über den 
Südscchanden schwebt, dem fitezum Bewuttsein zu 
brinzen: als beste Lösung der Arbeiterfrage empfichlt 
er bei Besprechung der wirtschaftlichen Verhältnisse 
Samoas die Einfuhr von Javanen. Die Hoerstellung 
von Ruhe und Ordnung in Samoa begrüßt er als 
unbestreitbares und unvergüngliches Verdienst des 
ersten Gouverneurs Dr. Solf. 
ie übersichtliche Darstellung der Verhültnisse 
Kiantschous stammt vom Hauptmann Priedrich 
Leutwe 
Voranereschhiekt. ist dem Werke eine gegen 40 Seiten 
umfassende Ubersicht über die rechtlichen Grundlagen 
unserer Koloninlverwaltung sowic die Verwaltungs- und 
Gerichlsorganisation omn Ccheimen Oberregierungs- 
rat Gerstmeyer, die in gemeinverständlicher Dar- 
stellung cinen irciienen Uberblick gibt und auch 
dem Fachmann willkommen sein wirc 
Nur auk wenigen Seiten behandolt Gouverncur. 
Leutwein die Organisation der Kolonialtruppen und 
ihre Aufgaben, wobei besonders die Bildung einer 
wolonialen Auslandstruhhe erörtert und verlangt wird. 
ätigkeit der Marine im Kolonialdienst Vird 
uns qurcn Kontreadmirnl Schlieper vor Augen ge- 
führt; die Zeiten der Flaggenhissungen. der Nieder- 
w erfung des Arabernufstandes und der ostalrikanischen 
Küstenblockade zichen an uns vorüber, das sehneidige 
Eingreifen unserer Alarinc bei anhlreichen Anlässen, 
# beim Abcokricgszug und der Dahomermenterci in 
Kamernn, bei den Aufstünden in Südwest- und Ost- 
asrika 1901/5. in der Südsce, besonders in Samon 
und auf Ponapc, sowic in Orinrien wir# in frischer, 
lebendiger Darstellung geschildert 
Daran schlicltt sich ein mer als 30 Seiten um- 
fassender Abschnitt über das christliche Missions- 
wesen vom 'niversitätsprofessor Dr. Schmidlin 
(Münster), dem V’ erlaser. es Werkes „Die katholischen 
Missionen in den deutschen Schutzgebieten; er be- 
handelt im vorliogenden Werke dic koloniule Tütigkeit 
beider Konfessionen auf dem Gcbiete der religiösen 
Missionsarbeit, des Schulwesens, der Kolonialwirtschaft 
und der Wohiinltspflene. Dabei weiden gelegentlich 
Vergleiche zwischen den Methoden und Erfolgen beider 
Aissionen gezogen. Ohne die Auffassungen des Ver- 
fassers in allen Einzelheiten zu teilen, wird man doch 
scin Streben nach möglichster Cnpartcilichkeit des 
Urtcils ancrkennen. 
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Eine kurze Ubersicht über dic wichtigsten Kolo= 
nialprodukte und ihre Bedeutung für Mutterland und 
Weltmarkt gibt Professor Voigt vom Ham- 
burgischen Kolonialinstitut. 
TDas koloninle Verkchiswesen behandelt Dr. Rohr- 
bach, wobei insbesondere die zum Teil (Kamerun 
noch viclumstrittenen Eisenbahnfragen, ihrer 
deutung entsprechend, einer einthenden Erörterung 
unterzogen werden: die Sachkunde des Verfassers und 
ie ihm cigenc Darstcllungsgabe lassen auch dicsen 
Teil des Werkes besonders wertvoll erscheinen. 
Das Schlutßkapitel über „Kolonialpolitik 
Weltmachtstellung“ ist vrom Oberleutnnm a. 
r. Paul Leutwein verfaht, in dessen Hünden die 
Schriftleitung des Gesamtwerkes lag. Auf annähernd 
50 Seiten eibt er einen Uberblick über Wesen une 
Arten der Kolonicn, über die Kolonialweriril der ver- 
schiclenen Lünder und über dic koloniale 1 x pansion 
scit dem Auftreten Deutschlands; er zicht in dem 
Abschnitt „Koloninlpolitische Ergebnisse“ einen Ver- 
klcich zw: ischen der französischen und nglischen Kolo- 
nialpolitik, Crörtert die Politik der neucsten Kolonial- 
müchte und schlicht mit einer Betrachtung über 
Deutschlands koloniale Aufgaben und Jlachtstellung. 
ic Darstellung Dr. Lerutweins kann als wohl- 
lungen bereiehner wercken, man wird auch seine 
Anschanungen und Urteile im allgemeinen teilen 
können, so., wenn er bemerkt: „Das Anrufen des kauf- 
münnischen Ciecistes zur Ausrortung bureaukratischer 
Schwerfälligkeit der Kolonialbenmten Zeugt von e. 
denklicher koloninlhistorischer lUinkenntnis. Aich 
kaufmännischer Geist ist es. der unseren Konn 
beamten noben ihrer juristischen Vorbildung nottut- 
sondern wirtschaltspolitische Einsicht, die immer noc h 
am besten dureh die ja uuch bereits gepflegten prak- 
tischen und theorctischen volks- und weltwirtschaft- 
lichen Studien erzielt wird.- Auch das, was er über 
das leider noch nicht überall ausreichend vorhandene 
Verständnis für die sprachliche Durchdringung unserer 
Kolonien äuhert, erscheint beherzigenswert. 
Die 2z lreichen, teilweise ausgezeichneten Ab- 
bildungen tragen zur Veranschanlichung der Schil- 
derungen wesentlich bei; sic und der im Verhältnis 
zum Gebotenen recht. niellrige Preis des Werkcs verden 
dazu mitwirken, es zu einem Volksbuch im besten 
Sinne zu machen. 
und. 
7. 
Neue Citeratur.) 
XIV. 
Zusammengestellt in der Blbliothek des Reichs-Kolonialamts. 
Die eingereilchten Bücher, deren Besprechung sich die Redaktion durchaus vorbehült. werden unter keinen Umstünden zurückgesandt. 
I. Geschichte und Politik. 
· Buchner, Max: Aurora colonialis. Bruchstücke 
e. Tagebnehe- aus dem ersten Beginn unserer Kolonial- 
pPolitik 1884/85. München: Pity & TLochle 1914. 
VIII. 341 S. 10 KFK 8e. # 
Viollette, Maurice: Ala veillet ·A alir. La N'Goko- 
Sungha. Paris: 1 6187 F I 
Les Cr r— bulgares n eons orientale et 
en Thrace 1912—1918. Faits, Pports, Documents 
Témoignages Aneil Athdnes: 1914 olage VII, 
319 S. 80. ls 
II. Geographie, Reisebeschreibungen, 
Ethnographie, Archüologie. 
Hamburgische Wissenschaftliche Stiftung. Er- 
gebnisse der resten Deutschen Zentral-Afrika-Expe- 
dition 1910—1911 unter Führung Adolf Friedrichs, 
  
Herzogs zu Merklenburg. Bd 1. Leipzig: Klinck- 
hardt & Bier 
1. Zcelogie In. von H. Schubotz. v“ 
Das Deutsche Kolonlalreich. E. Lünderkunde 
der deutschen ———— nter Mitarb. von Sieg- 
fried Passarge (u. a.) hrs, 1 Hans Meyer. Neue, 
unveründ. Ausg. 2 Bde 8 Neil Leipzig u. Wien: 
#iogr. Institut 1914. 2 Bde. 80. 
. 1. Meyer, Hans: Ostafrika. 
2. Passarge, Siegsried: *s 
I. Pussarge, Siegfried: 
k 2. Schultze, Lcronhard: n- 
3 Sievers, Wilbelm, u. Fletener Georg: Die 
Schutzgebiete in d. lb 
) Mit einem sind die Titel dor Werke bezeichngt., Karlede 
bei der Redaktlion 166 Kolonialblattes eingingen: mit nem,: 
diejenlgen, welche v nider. Bibliothek des oed la ha s 
käuflich erworben e 
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