e immer dringender die Forderung einer
ämn htung allen Wildes im Interesse der Be-
denlalung der Schlafkrankheit erhob. # Bei der
man den Schlafkrankheitsbekämpfung freilich stand
stann en Mitteilungen von Kinghorn und Yorte
wnh gegenüber und auch von englischer Seite
8 en vereinzelt, und zwar zuerst von Bevan,
edenken dagegen geäußert.
" Da mir bei einer Stndienreise Gelegenheit
boren war, unter ähnlichen Bedingungen wie
minshorn= und Vorke zu arbeiten. entschloß ich
der 94 angesichts der großen praktischen Wichtigkeit
im Brage, die Experimente dieser beiden Forscher
er „bortugiesischen Nyassagebiet nachzuprüfen. Die
inhielten Resultate sind bereits vor einiger Zeit
r den „Arb. a. d. K. Gesundheitsamte“ ver-
offentlicht; ich will daher nur kurz darauf ein-
gehen:
’. Portugiesisch-Nyassaland wurden nach
Tumer Feststellung 16,2 v. H. des Wildes mit
6 rypanosomen infiziert gefunden, die sich in ihrem
ussehen und ihrer Pathogenität für Tiere voll-
(emmen wie das Trypanosoma rhodesiense ver-
yelten: die Untersuchung der spärlichen Haus-
jlere der Eingeborenen ergab ganz ähnliche Be-
sunde. Bis hierher stimmen also die Ergebnisse
vllständig mit denen von Kinghorn und Yorke
Mrrrein. Nun ist zu beachten, daß in den
tsgebieten der englischen Forscher verhältnis—
üßig äußerst wenige Schlafkranke unter der Be-
* erung gefunden wurden und in meiner Ge—
unnd sich überhaupt keine Fälle dieser Krankheit
ali#? den Menschen feststellen ließen. Es wären
# etwa 16 v. H. des Wildes und ein kaum
Krüngerer Prozentsatz der Haustiere mit dem
bieteger der Schlafkrankheit infiziert in einem Ge-
1 e, in dem die Menschen gesund bleiben. Das
den ue auffällige Unstimmigkeit, da der Mensch
hront lichen der infizierten Glossinen in den
wi ben Tsetsegebieten ebensowenig entgeben kann
gab das Wild und die Haustiere. Hieraus er-
dam sch der, freilich von den englischen Forschern
gesnuls nicht akzeptierte Schluß, daß die im Wild
E enen rhodesienseähnlichen Trypanosomen
nich der weitestgehenden sonstigen lbereinstimmung
Sch identisch mit dem Erreger der menschlichen
Mafkrankheit seien.
ewerim für diese Schlußfolgerung einwandfreie
Poathvasmele Beweise zu erbringen, wurde die
gesunienität- der im Wild um in Haustieren
iKOenen Trypanosomen in mehreren Versuchs-
stellt hegenüber dem Menschen geprüft, und es
diese sich, wie zu erwarten war, heraus, daß
u. erypanosomen weder durch den Stich von
noch durch direkte Blutüberimpfung
Menschen übertragen werden können.
Vandelte sich eben in Wirklichkeit um das
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Trypanosoma hrucei und nicht um das Trypano-
somn rhodesiense.
Damit war bewiesen, daß Trypanosomen in
natürlich insiziertem Wild und in Haustieren nur
dann mit Sicherheit als Trepanosoma rhode-
siense angesprochen werden können, wenn sie sich
als pathogen für den Menschen erweisen. Zweitens
war damit festgestellt, daß das Wild und die
Haustiere an der Verbreitung der Schlaftrankheit
zum mindesten nicht in dem von Kinghorn
und Yorke angenommenen Umfange teilnehmen,
daß also für eine Forderung der sofortigen Aus-
rollung allen Wildes die notwendigen einwund-
freien wissenschaftlichen Grundlagen fehlten.
So wärc eigentlich bis auf weiteres, also bis
zur Heranschaffung der wissenschaftlichen Beweise,
für Rhodesia und die Nyassaländer der Vorschlag
des Abschießens des afrikanischen Großwildes er-
ledigt gewesen, wenn sich nicht in letzter Zeit
durch eine Anderung des Standpunktes von
Bruce die ganze Frage verschoben hätte. Bruce,
der früher das Trypanosoma rhodesiense vom
Trrpanosoma hrucei streng trennte, hält es heute
für sehr wahrscheinlich, daß diese beiden Parasiten
identisch sind, daß also die Schlafkrankheit in
Rhodesia, Nyassaland und im Süden von Deutsch-
Ostafrita nichts weiter ist als eine Infektion des
Menschen mit dem über ganz Afrika verbreiteten
Tiertrypanosoma der Nagana, dem Trypanosoma
brucci. Da man dieses Sängetiertrypanosoma
dort erwiesenermaßen häufig in Antilopen finden
kann, so meint Bruce, daß dem Wild trotz aller
gelieferten Gegenbeweise eine ganz enorme Nolle
als Reservoir der menschlichen Trypanosomiasis
zukomme.
Dafür, daß das Trypanosoma brucei trotz
der Häufigkeit, mit der es in Sängetieren und in
der Tsetsefliege zu finden ist, nur so verschwindend
wenige Menschen befällt, können von Bruce
allerdings noch keine stichhaltigen Gründe an-
geführt werden. «-
Die Schlafkrankheit in Rhodesia und Nyassa-
land befällt, wic die mehrjährige Erfahrung ge-
lehrt hat, kräftige Leute und Schwächlinge,
Kinder und Erwachsene; auch sonst findet sich
kein Anhalt dafür, daß der eine oder der andere
mehr oder weniger geschützt gegen die Krankheit
ist: wer einmal von ihr befallen ist, erliegt ihr,
und zwar ziemlich rasch. Zwischenstufen, also
z. B. Personen, die mit Trypanosomen behaftet
sind, ohne jemals nennenswerte Krankheitser-
scheinungen zu zeigen; findet man nie.
Sehr wichtig ist fernerhin, daß dasselbe Try-
panosoma brucei, das in Rhodesia und Nyassa-
land angeblich die Schlafkrankheit verursacht, in
Zululand, wo es am längsten bekannt ist, noch
nie einen Menschen krank gemacht hat; das wurde
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