Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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udpunkt ergeben sich demnach wieder zwei Möglich- 
eiten: 
namlich die Muansalinie und die Speke- 
golflini 
Im 2 ind demnach vier 
betrachte 
a) Anh.— Natronsee—Muansa, 
b) Aruscha—Natronsee — Solimaspi 
) Moscht—,,sulnnnnd1chmo Meriuattel — Natron- 
Linienführungen zu 
—Muansa, 
ch Viosche imandscharo- Merusattel“ — Natron- 
see — Solimaspitze. 
t0 
Beschreibung der Linie Aruscha—Natronsee — 
Muansa. 
Für die Strecke Aruscha—Natronsee liegen ein- 
gehende Erkundungen, welche im Jahre 1912 durch 
das Kaiserliche Gouvernement gemacht wurden, vor. 
Diese Linie verfolgt zunächst in östlicher Richtung den 
Straßenzug nach Umbulu, wendet sich dann nach 
Norden, überschreitet den Paß zwischen den Vulkanen 
Essimingor und Burko und wendet sich von hier, die 
Eingeborenenniederlassung. Engarula berührend, nach 
dem Südende des Natronsees, von wo der allen vier 
Linien gemeinsame Aufsticg auf den Grabenrand und 
von hier auf das Hochplatean der Serengeti erfolgt. 
Der Aufstieg ist in zwei Stufen zu überwinden, 
und zwar wird die 
erste rund 50“ m hohe Stufe durch das Sonjoplateau 
un 
zweite rund 0%“ m hohe **) durch das Hochplateau 
der Serengeti dargestell 
Um die erste Stufe zu — muß die Linie stark 
nach Norden bis etwa zur Mitte des Natronsees aus- 
biegen, während zur Ersteigung der zweiten Stufe 
bine ie ebenso starke Ausbiegung nach Süden zu erforder- 
lich ist 
Wöhrend durch die erste Stufe die Trasse um 
rund 50 km nördlich geworfen wird, erfordert die Er- 
steigung der zweiten Stufe eine Ausbiegung um rund 
55 km nach Süden. Diese Ausbiegungen bedingen eine 
ganz wesentliche Mehrlänge und machen die Linien= 
führung im Gebiete des Grabenaufstiegs dadurch zu 
einer ungünstigen. 
as Serengetiplateau wird mit Hilse einer Ein- 
senkung, die auf der Karte als „breites Tal“ bezeichnet 
ist, erreicht. 
Von hier nimmt die Linie zunächst eine rein 
westliche Richtung an, durchquert die Serengeti nörd- 
lich des Lgarjasees und mündet am Simju in die im 
Teil 4& beschriebene Linic Aruscha—Manjarasee— Mu- 
ausa ein. 
Die Länge dieser Linie Aruscha—-Natronsee — Mu- 
ansa beträgt 671 km gegenüber einer Länge von nur 
546 km. welche sich durch die Linienführung über den 
Manjarasee ergibt. Zu dieser großen Mehrlänge kommt 
noch hinzu, daß bei dieser Linienführung die gut be- 
wohnten Gebiete von Umbugwe und Meatu vollftändig 
abseits liegen bleiben würden. Diese Linie muß also 
von vornherein ausscheiden, ohne daß es erforderlich 
wäre, auf ihre technische Beschreibung des näheren ein- 
4 
z. Beschreibung der Linie Aruscha — Natron- 
sec — Solimaspitze. 
Diese Linie — mit der vorbeschriebenen Linie den 
ganzen ersten Teil bis zur Ersteigung der Serengeti 
gemeinsam. Von hier aus jedoch wendet sie sich in 
nordwestlicher Richtung gegen den bedeutend näher als 
Muansa gelegenen Spekegolf, indem sie die Serengeti 
  
ungefähr in ihrer Mitte schneidet. Am Westrande der 
Serengeri wird das hier beginnende Mbalangetital zum 
Abstieg benutzt. Diesem folgt die Linie nun bis in die 
Nähe des Spekegolfs, um von da in ost-südöstlicher 
Richtung den Endpunkt bei der Solimaspitze zu er- 
reichen. 
Dieser Linie haftet wie bei allen anderen der un- 
günstige Aufstieg auf den Grabenrand an. Nach der 
Erreichung der Serengeti nimmt sie dagegen ziemlich 
gut die Luftlinic ein, auch bieten sich dann keine tech- 
nischen Schwierigkeiten me 
Die Länge dieser Linie- Aruscha—Natronsee—So- 
limaspitze beträgt 570 km gegenüber einer Länge von 
nur 477 km, welche sich durch die Linienführung über 
den Manijarasee ergibt. Auch sie muß schon wegen 
ihrer großen Mehrlänge ausscheiden. 
4. Beschreibung der Linie Moschi— Kiliman- 
dscharo-Merusattel—Natronsee — Muansa. 
Vorausgeschickt sei, daß die unter 4 und 5 ge- 
nannten Linien die Aruschagegenden nicht berühren 
würden und daß eine besondere Zweigbahn von rund 
64 km zur Erschließung dieser Gebiete Lebaut werden 
müßte. Beim Vergleich dieser Linien mit den Ab- 
Keiglinien von Aruscha aus muß dies berücksichtigt 
wer# 
Dese Linie berührt, wie schon erwähm,. Aruscha 
nicht, sondern zweigt sich rund 22 km von Moschi ent- 
fernt bei Boma ya Ngombe der Mosche#n ruschalene 
nach Norden ab, ersteigt den Sattel zwischen Kiliman- 
dscharo und Mern, wendet sich dann in nordwestlicher 
Richtung dem Vulkan Ketumbeinc zu und geht zwischen 
Ketumbeine und Gelei hindurch, um zunnmehr nach der 
Südspitze des Natronsees abgusteige 
Von hier ist der weitere Veriacnf der Linie identisch 
mit der bei 2. beschriebenen. 
Die Länge dieser Linie, von Kilometer 22, dem 
Abzweigepunkt der Linie Moschi—Aruscha, aus ge- 
rechnet, wird 697 km, während die über den Manjara- 
see führende, im Teil 4 beschriebene Linie von Aruscha 
aus 546 km lang ist. Auch diese Linie muß daher 
wegen ihrer zu großen Läng ausscheiden. 
  
5. Beschreibung der Linie Moschi—Kiliman- 
dscharo-Merusattel—Natronsee —Solimaspitze. 
Diese Trasse hat mit der unter 4. Linie den hanzen 
ersten Teil bis zur Erreichung der Serengeti gemein- 
sam. während sic den zweiten Teil, der durch die 
Serengeti und das Mbalangetital führt, mit der unter 
8. beschriebenen Linie teilt. 
Diese Linie wird von Kilometer 22 der Strecke 
Moschi—Aruscha aus gerechnet 596 km lang, während 
die über Aruscha—Manjarasee nach dem Spelegolf 
führende Linie von Aruscha aus 477 km lang wird. 
Da immerhin diese Linie möglich ist, so soll sie im 
nachfolgenden eingehend beschrieben werden. 
  
a) Horizontale und vertikale Linienführung. 
Die Linie nimmt,. wie schon erwähnt, bei ungefähr 
Kilometer 22 der Strecke Moschi.—Aruscha ihren Aus- 
gangspunkt. Von H. wendet sie sich gegen Norden, 
ieht am Westabhange des Kilimandscharo entlang, 
überschreitet den Sattel zwischen Kilimandscharo und 
Mern bei Kilometer 38 auf Meereshöhe 1370 m, senkt 
ich nach dem nördlich des Kilimandscharo und Mern 
iegenden Hochplatean herab, überschreitet den leicht 
alzhaltiges Wasser führenden Engare Nanjuki bei 
Kilometer 59 auf Höhe 1270, zieht sich in nordöstlicher 
Richtung durch das von eingelnen Höhenzügen durch- 
etzte leicht wellige Steppengebiet, steigt dann gegen 
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