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Teil D. Erhundungen am Spehegolf,
behufs. Ermittlung eines für die Endstation geeigneten
Hafenplatzes.
Wie im Teile A des Berichts bereits ausgeführt
wurde, haben die Erkundungen am Spekegolf ergeben.
aß für einen cventuellen Endpunkt der Bahn von
den beiden möglichen Hafenplätzen nur derjenige bei
Njamikoma in der Nähe der Solimaspitze in Betracht
kommen kann. Diese Hafenerkundung wurde von dem
Regierungsbaumeister des Wasserbaufaches — Herrn
Becker — in Begleitung des Bezirksamtmannes von
Muansa, Herrn Regierungsrat Gunzert, vor-
genommen.
Die Niederschrift über die Erkundung nebst zwei
Slizzen liegt als Anlage bei.
Gelegentlich der Rückreise wurde der gewählte
Hafenplatz bei der Solimaspitze von dem Regierungs-
argte, Herrn Dr. Mösta, und von mir besichtigt. —
Das Gelände in der Nähe des Hafens eignet sich gut
für die Anlage der Gleise, der erforderlichen Schuppen
und der Lagerplätze. Es hat dagegen den Nachteil,
daß es sich nur wenige Meter über dem Seespiegel
erhebt. Höher gelegenes Gelände für die Anlage ge-
sunder Wohnungen ist einige Kilometer entfernt. Er-
wähnt soll noch werden, daß die Schiffahrtsinteressen
und der Kapitän des deutschen Dampfers „Nhansa“
den gewählten Hafeuplatz für geeignet halten.
Daressalam, 8. Jannar .
gez. Kroeber.
Kulage zum Vericht Über die eisenbahntechnische
Erhundung Kruscha—-dictoriasee (Teil D).
Muansa, den 7. November 1913.
Bericht über die Erkundung des Spekegolfs:
(2 Anlagen.)
In der Zeit vom 29. Oktober bis 3. November 1913
wurde der östliche Teil des Spekegolfs bereist, um hier
einen für größere Hafenanlagen geeigneten Platz aus-
findig zu machen, der gegebenenfalls als Endpunkt der
Nordbahn in Frage kommen könnte.
Die Untersuchungen erstreckten sich von Ras Kambn
(bei den Ragatabergen) am Nordufer des Golfs über
Gutta. Mbalagetimündung, Nassa bis zur Magubucht
und hatten folgendes Ergebnis:
Das sandige User nördlich von Ras Kambu (süd-
östlich von den Ragatabergen) ist frei von Papyrus und
Schilf und steigt bis zu etwa 2,5 m über den See-
spiegel an. Die Wassertiefe nimmt vom Ufer aus erst
langsam, dann schneller zu; die für die Schiffe erforder-
lichen 3 m Tiefe sind in etwa 100 bis 120 m Ent-
fernung vom Ufer vorhanden. Gegen Seewinde ist
die Küste geschützt, den oft recht lebhaften Ostwinden
jedoch offen, so daß unter Umständen ein mäßiger See-
gang hier auftreten kann. Das Gelände bietet den
Bahnbauten und der Stadt= und Hafenanlage keine
Schwierigkeiten. ·-
Vom Buremkahügel ab ist die Wassertiefe in der
Nähe des Ufers geringer; die Küste selber ist teilweise
recht steil und hoch. Die Gegend kommt für eine
Hafenanlage nicht in Frage, ebensowenig wie das sehr
flache und gegen die Seewinde gänzlich ungeschützte
östliche Ufer. "
Erst in der Bucht von Njamikoma liegen die Ver-
hältnisse günstiger: die Bucht bietet eine ausreichende
assertiefe in etwa 60 bis 70 m vom Ulfer und Schutg
gegen den Seewind und den Ostwind. Nur nach Nord-
osten ist die Bucht offen, doch sollen stärkere Winde aus
dieser Richtung ziemlich selten sein. Das Ufer ist
schwach bewachsen und steigt sanft auf 2 bis 3 m Höhe
an. Hafen= und Bahnanlagen werden hier ohne größere
Schwierigkeiten hergestellt werden können.
Weiter nach Westen ist die Küste gegen den bei
westlichen Winden sehr heftigen Seegang nicht geschützt,
auch ist die Wassertiefe hier geringer (beim Pier in
Nassa wurden erst in etwa 300 m vom lfer 3 m Wasser
gemessen). Die Tiefenverhältnisse sind wieder günstiger
in der Nassabucht: ein lebhafter Seegang mit unge-
wöhnlich steilen und kurzen Wellen macht aber gerade
diese Bucht zu einem gefährlichen Gewässer, besonders
für die ein= und auslaufenden kleineren Dampfer und
Segelschiffe.
Ein vollkommen geschützter natürlicher Hafen mit
Gziemlich) sicherer Einfahrt ist das westliche Ende der
Magubucht beim Dorfe Iguddi. Die Tiefenverhältnisse
sind nicht ungünstig (3 m Wasser etwa 150 m vom
Ufer). Raum für Bahn= und Stadtanlagen ist reichlich
vorhanden. Das Uljer ist jedoch teils stark versumpft
und dicht mit Papyrus bewachsen, so daß umfangreiche
Erd= und Rodungsarbeiten erforderlich werden. Auch
wird zu erwägen sein, ob hier bei der verhältnismäßig
geringen Entfernung von Muansa die Schaffung einer
neuen Hafenanlage noch angebracht ist.
Zusammenfassend kann gesagt werden, daß auf der
gepeilten Strecke am Südufer nur die Bucht von
Njamikoma als Hafenplatz ernstlich in Frage kommt,
am Nordufer unter Umständen auch die Küste zwischen
dem Ras Kambu und dem Burenkahigel.
gez. Becker.
Anlage 1b.
Berichte
über die wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenden
zwischen Aruscha und dem Victoriasee.
. Auszug aus einem Bericht des Bezirksamtmanns
in Muansa, Regierungsrat Gunzert.
Bericht des landwirtschaftlichen Sachverständigen
Dr. Vageler über die wirtschaftliche Erkundung
der Gebiete nördlich der projektierten Südtrasse
der Verlängerungsbahn Aruscha—Muansa.
. BVericht des landwirtschaftlichen Sachverständigen
Dr. Sinning über das Ergebnis der landwirt-
schaftlichen Erkundung in den Gebieten nördlich
der Linie Spekegolf—Ruwana—Ikoma—Malambo
—Natronsee —Gelei.
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Auszug aus einem Bericht des Bezirks-
amtmanns in muansa, Regierungsrat
Gunzert.
I. Arnscha— Spekegolf über Engarnka,
Natronsee, Ndasekera und Ikoma.
Die Trasse senkt sich 800 m von Mern bis zur
Sohle des ostafrikanischen Grabens, ersteigt dessen um
1400 m höheren Westrand, um alsbald wieder 800 m
zum Victoriasec abzufallen. Eine Bahn, welche solche
Niveannnterschiede überwinden muß, kann nicht anders
als schwierig und teuer werden. Sie durchschneidet
im ersten Teil bis zum Natronsee ein vulkanisches,
mit Laven überschüttetes Gebiet, dessen Fruchtbarkeit
infolge des Regen= und Wassermangels nicht zur
Geltung kommt. Nur wenn Quellwasser gefunden und
rschlossen wird, besitzt dieser Teil, wenigstens in seinen
hochgelegenen Partien, Wert als Viehweide und An-
siedlungsgebiet. Einzelne Farmen an günstigen Stellen
sind bereits jenzt vorhanden und werden in bescheidener
Zahl noch entstehen können. Zu einer Besiedlung
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