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Schluß.
Der Gesamteindruck der bereisten Gegend läßt sich
dahin zusammenfassen:
Zurgeit enthält das ganze bereiste Gebiet
eisbare wirtschaftliche Werte nicht. Un-
ernfoeft. lassen sich in einem großen Teile
des Gebietes und zwar im Mbalagetital, in
der Serengeti und westlichen Ssalee durch
Viehwirtschaft und teilweise auch Ackerbau
bei den vorhandenen günstigen klimatischen
und sonstigen Vorbedingungen in Zukunft
Werte schaffen. Vorbedingung ist aber hier-
für die an den genannten Stellen aller-
dings keine großen Schwierigkeiten bietende
Erschließung bzw. Beschaffung von Wasser.
Der wirtschaftliche Wert der übrigen Ge-
bietsteile ist mindestens als fraglich zu be-
zeichnen.
Wenn eine Verlängerung der Nordbahn stattfinden
sollte, so käme dafür jedenfalls nur die südliche Linien=
jführung in Betracht, da alle nördlicher liegenden
Trassen nicht nur technisch außerordentlich schwierig
sind, sondern auch auf weite Ausdehnung wirtschaftlich
recht geringwertige Gebiete durchschneiden würden.
S. Bericht des landwirtschaftlichen Sachver-
ständigen Dr. Sinning über das Ergebnis
der landwirtschaftlichen Ertundung in den
Gebieten nördlich der Cinie Spekegolf—
Ruwana — IJIhoma — Malambo — Ratronsee—
Gelei.
Die Besprechung mit den eisenbahntechnischen
Mitgliedern der Eisenbahn-Erkundungskommission in
Muansa ergab, daß für den Weiterbau der Eisenbahn
Tanga—Neu-Moschi zum Victoriasee nach den bis-
herigen Ermittlungen für eine nördliche Linienführung
die kürzeste Linie die sogenannte Nordlinie Neu-Moschi
—Sanja——Natronsee— koma—Spekegolf sei, so daß
für einen eventuellen Weiterbau der lisambarabahn
zum Victoriasee auch diese Linie berücksichtigt werden
müsse. Die landwirtschaftliche Erkundung der Gebiete,
welche die Nordlinie berührt, wurde daher für nötig
ehalten. Nach Vereinbarung mit dem inzwischen in
Muansa eingetroffenen landwirtschaftlichen Sachver-
ständigen Dr. Vageler sollte die Erkundung derart
vorgenommen werden, dal Dr. Vageler das Gebiet
südlich der Linie Spekegols—Ruwana—Malambo—
Natronsee —Gelei—Longido bis zu den im ersten Teile
meine Reise berührten Gebieten erkundete, während
mir die Bereisung der Gebiete nördlich der oben-
erwähnten Linie bis urz englischen Grenze zufiel.
Ein Zusammentreffen zwecks Besprechung der Ergeb-
nisse der Erkundungsreisen wurde für die Zeit vom 8.
bis 10. Dezember auf der landwirtschaftlichen Versuchs-
station Kibongoto am Westkilimandscharo vereinbart.
Um keine Zeit zu verlieren, wurde die Reise zum
Spekegolf am 28. Oktober von Muansa aus per
Dampfer angetreten. Am 29. Oktober erfolgte der
Weitermarsch von Kalamera, wo die Ausschiffung er-
folgt war, zum Mbalageti gemeinsam mit Regierungs-
rat Gunzert, dem l
Dr. Vageler und Bezirkslandwirt Reichart. Am
80. überführte der Dampfer Regierungsrat Gunzert,
mich und die Augehörigen Träger nach Guta am Nord-
ende des Spekegolfs, von wo aus am gleichen Tage
noch bis zum Mawassaberg, auf der den Speke= vom
Bauman. Worf trennenden Halbinsel gelegen, vorge-
stoßen wurde. Am folgenden Tage wurde vom
Mawassaberg noch etwa 10 km westwärts marschiert,
um einen Einblick in dic sich hier erstreckende Gras-
steppe zu erhalten, und alsdann nach Guta zurück-
gekehrt, wo die Trennung von Regierungsrat Gunzert
erfolgte und der Weitermarsch zum Ruwana angetreten
wurde. Die Erkundung führte am 1., 2. und 3. No-
vember durch die Baridiberge nördlich des Ruwana,.
olsdam wieder zur Ruwanagebene hinab in die Zeir
vom 4.—6. November nach IJkoma. Von Ikoma aus
wurde nach Norden abgebogen und am 10. November
der Mara bei Ormasse (Einfluß des Bologonja) er-
reicht. Bom 11. November ab wurde südostwärts
weitermarschiert bis nach Olgoß, von wo am 15. No-
vember nach Nordosten umgebogen wurde, um die
Ndassekera zu erkunden. Von hier führte der Weiter-
marsch vom 19. ab über Ojondo, Mungusdi nach
Ssonjo-Ssalee, alsdann über Neidigidigo, Gwarn am
Nordende des Natronsees vorbei über den Gnuaso-
niro-Fluß zum Berg Shombole, der am 27. November
erreicht wurde. Am 28. November erfolgte der
Weitermarsch zum Narok. Da in Ssonjo Führer, die
dieses Gebiet kannten, nicht zu erhalten waren, mußte
am 30. November wegen Wassermangels der Vormarsch
eingestellt und am 1. Dezember der Rückmarsch nach
Ssonjo angetreten werden. Die Erkundung wurde
damit als erledigt angesehen und von Ssonjo aus
wurde auf dem Wege über Engarnka nach Aruscha
marschiert.
Die durchreisten Länder lassen sich in folgende,
aus wirtschaftlichen und volitischen Gründen zusammen-
gehörige Gebiete zerleger
1. Das besiedelte bang im Bezirk Mnanfa bzw.
im Bereich des Offizierpostens Ikonm
Das ung iedeltte Land im Bereich bes Offizier=
postens Ikom
Ssonjo-Ssalee
Das Land östlich des Natronsecs.
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1. Das besiedelte Land im Bezirk Muansa
beaw. im Bereich des Offizierpostens Ikoma.
Dieses Gebiet, sowelt es auf der Erkundungsreise
berührt wurde, wird wie folgt begrenzt: im Norden
von einer Linie, welche von den Mandirirabergen zum
Wanguessiberg nordöstlich Jkoma führt, im Osten von
dem Grumetifluß, von den Wanguessibergen ab, im
Süden vom Ruwana, im Westen vom Spekegolf und
einer Linie, die von den Regatta= zu den Mandirira-
bergen führt.
Das ganze Gebiet ist mit Ausnahme der Baridi-
berge in den Landschaften Schijaki und issu sehr
schwach besiedelt. Das Plateau zwischen Baumann-
und Spekegolf ist gänzlich unbesiedelt, Es ist eine
weite offene Grassteppe, nur an den Rändern zu den
Baridibergen, dem Baumann= und Spekegolf Zu
von lichtem Busch= und Baumbestand umgeben. Der
Boden ist zumeist toniger Sandboden granitischen Ur-
sprungs, an einzelnen Stellen tritt Tonboden auf:
auch stark kalkhaltiger Boden ist an einzelnen Stellen
vorhanden. Der Grasbestand ist mittelmäßig bis gut.
an einzelnen Stellen, wo reiner Sandboden herrscht.
auch geringer. Dieses Gebiet gehört mit zu den besten,
im besiedelten Teil des Bezirks Muansa gesehenen
Weideländereien, wenn es auch an Güte nicht denen
der Hochländer gleichkommt. Eine Besiedelung dieses
Gebietes mit Europäern ist möglich, da Speke= und
Baumanngolf die Vaserlieferanten sind, aber auch an
einzelnen Hügeln auf dem Plateau ebenso wie in
Usukuma, sich Wasser leicht erschließen läßt.