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wie es dort bei ungenügender Beweidung der
Fall ist.
Westlich des Ojondoberges nach Süden bis zum
Lenjopaß reichend, liegt eine weite offene Grassteppe,
die sich fast bis zum Olgoß nach Westen erstreckt.
Wegen der kurzen Grasnarbe und des verhältnis-
mäßig trockenen Charakters dieses Gebietes kommt es
für Schaf= und Straußenzucht in Betracht. Der Boden
ist dem Charakter der Gräser nach sehr kalkhaltig.
Nach dem Moriberg zu zeigt die Grasnarbe zwar die
gleichen Eigenschaften, leider findet sich hier aber
lichter Dornbuschbestand, der Schaföncht ausschlicht.
Der Guassobach führt ständig Wasser
Das Land an beiden Ufern des Olparti-Marni-
baches vom Leujogasoberge bis zum Bardumara
berhes nur für eims##bche in Frage, da es zumeist
lichten Busch= und Baumbestand mit leidlich dichter
Grasnarbe geigt. Ständig vorhandene Wasserstellen
finden sich im Olparti-Marui und Munguschi.
Das Resultat der Erkundung des unbesiedelten
Landes im Bereich des Offizierspostens Ikoma ist
kurz zusammengefaßt folgendes: Ausgenommen das
Gebiet zwischen den Landschaften Nigoti und Ikoma
einerseits und der Wasserscheide zwischen Mara und
Ruwana anderseits ist das Land, soweit es von mir
bereist wurde, ausgenommen die mit Busch und
Bäumen dicht bestandenen Berge, durchaus zur Aus-
legung als Farmland geeignet. Wasser ist fast überall
genügend vorhanden, stellenweise sogar reichlich.
Tsetse kommt nicht vor.
3. Ssonjo —Ssalee.
Ssonjo—Ssalee umfaßt das Gebiet, welches im
Norden von der englischen Grenze, von der NRdassekera
bis zum Natronsee, im Osten von Natronsee, im Süden
von einer Linie, die vom Südende des Natronsces bis
Malambo geht, im Westen von einer Linie, die vom
Malambo über den Bwechiga zur Ndassekera führt, be-
grengt wird. Charakterisiert wird dieses Gebiet da-
durch, daß es sich in drei ziemlich stark abfallenden
Bruchstufen von etwa 2000 m Höhe auf 600 m am
Westufer des Natronsees senkt.
Das östlich an die Ndassekera und den Ojondoberg
unmittelbar angrenzende Land entspricht in seinem
Charakter den oven beschriebenen Hochweiden, d. h. die
Höhenzüge weisen offene Grasflächen auf, die sich vor-
züglich als Rinderweide eignen. Diese Höhenweiden
ziehen sich etwa bis zum Abfall der ersten Bruchstufe
hin und endigen etwa in der Linie Bwacheji.—Ssassa-
berg —Elmao, d. h. sie gehen im Norden weiter nach
Osten als im Süden, da sich die Bruchstufe im Norden
in einzelne Bergzüge auflöst. Den gleichen Charakter
haben außerdem noch die Westhänge des Oldonjo—
Sambu. Diese Gebiete würden sich also ebenfalls als
Farmland eignen.
Das Land zwischen der ersten und zweiten
Bruchstufe ist zum Teil mit dichtem Busch bestanden,
vielfach steinig, da, wo es offen ist, wird es von den
in den vier Dörfern Ssalee (Bwochota), Ssamunge,
Naidigidigo und Sambu (Gwara) wohnenden Wasonjo
als Kultur= und Weideland für ihre Schaf= und Ziegen-
herden benutzt. Als Weideland für Besiedlungszwecke
kommen lediglich die offenen Grassteppen südlich des
Dorfes Ssalee (Bwochota) und das Gebiet, welches
zwischen dem Peningfluß und der englischen Grenze
baw. Elmao und dem Oldonjo Sambn# liegt, in Betracht.
Es ist mit einer lichten Baumgrassteppe bedeckt. Die
Grasnarbe ist gut und Wasser reichlich vorhanden;
außer den beiden stets fließenden und viel Wasser ent-
haltenden Bächen Pening und Madjijajem führen die
Wasserstelle Narau und unweit der englischen Grenze
die Quelle Lessuda noch ständig Wasser. Auch dieses
Gebiet kommt nur für Rindviehzucht in Frage.
Das Land zwischen der zweiten und dritten
Bruchstufe, im Laufe des Mennikbaches, in den
Landschaften Hemaho und Kawannne, kommt, da es
teils steinig ist und geringen Graswuchs auweist, teils
mit sehr dichtem Busch bestanden ist, für die Be-
siedlung nicht in Frage, ebensowenig der Streifen
Landes, der sich zwischen der dritten Bruchstuse und
dem Natronsee hinzieht, da hier der Boden zum Teil
salzhaltig, auch steinig ist, außerdem aus gesundheit-
lichen Rücksichten wegen der ständig vorkommenden
Malariamoskiten und der beträchtlichen hier
herrschenden Hitze.
4. Das Gebiet östlich des Natronsees.
Es wird, soweit es erkundet wurde, im Norden
von der englischen Grenze vom Guaso-uyro-Fluß bis
zum Metoberg, im Osten von der Linie Meto—Narol-
berg, im Süden von der Linie Narok—Gelei—Natron-
see, im Westen vom Natronsec begrenzt. Das Ge-
biet ist zur Besiedlung völli ceignet,
einmal wegen seiner Trockenheit, deren Eibhen durch
den steinigen und sandigen Boden noch verstärkt wird,
zum andern wegen seines klimatischen Charakters.
Nur 600 bis 900 m über dem Meeresspiegel liegend,
rings von Höhenzügen umgeben, die jeden Luftzug
abhalten, herrscht hier eine unerträgliche Hitze. Der
Grasbestand ist außerdem so dürftig, daß selbst eine
Besiedlung mit Viehzucht treibenden Eingeborenen
nicht in Frage kommt.
Schluß.
Das Resultat der Erkundung in den oben
näher besprochenen Gebieten ist, kurz zu-
sammengefaßt, daß der größte Teil des nicht
besiedelten Landes durchaus für die Besiede-
lung mit Weißen geeignet ist, daß das Land
swar in der Hauptsache sich nur als Farmland
eignet, daß aber ein Teil davon Weideland
erster Güte ist (die Hochweiden, das Land jür
Schafzucht westlich des Guasobaches und Su-
guru), ferner, daß in dem besiedelten Gebiet
eine weitere Tusdebnung der Eingeborenen--
Siedelungen den Land= und Wasserverhält-
nissen nach durchaus möalich, zum Teil auch
hier noch Land vorhanden ist, welches sich zur
Besiedelung mit Europäern eignet. Eine
Steigerung der Eingeborenenproduktion in
den besiedelten Gebieten ist ebenfalls mög-
lic- besonders was die Ackerprodukte be-
rifft.
Wenn vom landwirtschaftlichen Stand-
punkt eine Eutscheidung getroffen werden
soll, ob der Bau der Nord= oder Südlinie
vorzuziehen ist, so muß sie unbedingt zu-
Zunsten der Südlinie ausfallen. Die Südlinie
würde den dicht besiedelten Bezirk Muansa von Meatn
bis Muansa oder zum Spekegolf durchziehen, außerdem
aber gehören die Länder Umbugwe, Umbulu nebst
Dungobösch mit etwa 45 000 Eingeborenen, ebenfalls
auch Groß-siome zu ihrer unmittelbaren Interessen-
sphärc, während die Nordlinie außer den geringen Ein-
geborenengebieten in Engaruka und Ssonjo erst von
Ikoma ab bis zum Spekegolf ein gegen Usukuma ver-
hältnismäßig schwach besiedeltes Eingeborenengebiet
durchziehen würde. Schließlich ist die Strecke der Süd-
linie, welche durch unbesiedeltes Land führt, kürzer als