Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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sparnisse in fast allen Betrieben des Bergbaus und der 
Hütte sowie besonders in den Betriebsausgaben der 
Eisenbahn haben den unserer Gesellschaft durch nie- 
drigere Kupferpreise entstandenen Ausfall nicht nur 
ansgeglichen, sondern ein nennenswert höheres Gesamt- 
ergebnis geliefert. Wir sind daher in der Lage, der 
Generalversammlung bei höheren Abschreibungen als 
im Vorjahr die Verteilung einer Dividende von 5 v. . 
1 ¾ sowie einer Superdividende von 8 .#, ins 
gesamt 9.7“ (8) auf die Anteile sowie 8 ./4 (7) auf die 
Genußscheine vorzuschlagen. 
Die bergbaulichen Arbeiten in Tsumeb 
haben auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchweg 
befriedigende Resultate ergeben. Dank der guten 
Betriebsverhältuisse, der erweiterten maschinellen An- 
lagen und dem Ersatz der Dampfkraft durch elektrische 
Kraft konnte trotz des immer umfangreicheren Tiefbaus 
unter gleichzeitiger Ausführung von Aufschluß- und 
Vorrichtungoarbeiten die bislang höchste Förderung er- 
zielt werden. Auch konnten die Gestehungskosten per 
ton Erz, die im Vorjahr von 23 M auf 20 zurück- 
gegangen waren, in diesem Jahr weiter auf 18 AM 
herabgesetzt werden. Verbesserungen auf dem Gebiete 
der Aufbereitung ermöglichten es, auch das beim Abban 
in größerem Maße geförderte, mehr oder weniger ver- 
erzte bolssüchche Nebengestein, Vewimnbringend zu ver- 
wenden. Dasselbe gilt auch für die Erze aus dem im 
vorigen Weel Moris bcpohnten hangenden Trum, 
welches sich fast in seiner ganzen Erstreckung als abbau- 
würdig erwies und teils Versanderge von guler Qualität, 
teils brauchbare Schmelzerze lieferte. 
if der fünften Sohle wurden die im Vorjahr 
begonnenen Aufschlußarbeiten zur Feststellung der Er- 
streckung und der Mächtigkeit des Erz= und Eruptiv= 
körpers fortgesetzt und in der Hauptsache zu Ende 
geführt. Die Strecke gegen Osten wurde bis 67½ m 
ausgelängt. Von dieser Strecke aus wurden in nörd- 
licher Richtung Querschläge getrieben, welche erwiesen, 
daß der Eruptiokörper, der im Hauptauerschlag 15,6 m 
Mächtigkeit zeigte. weiter östlich eine solche von 13 m 
bis 6 m und der Erzkörper in gleicher Richtung eine 
solche von 9,5 m bis 3,5 m hat. Bei den Aufschluß- 
arbeiten nach Westen zu ergab sich bei einer streichenden 
Länge von über 32 m eine Mächtigkeit des Eruptiv-- 
wie auch des Erzkörpers von je 10 m. Die vorstehend 
husgesüchrten Aufschlußarbeiten auf der fünften Sohle 
haben den Beweis erbracht, daß sowohl der Erz= wie 
auch der Er ruptivkörper auf dieser neu erschlossenen 
tiefsten Sohle einen nicht unbeträchtlich größeren Um- 
fang annehmen als auf der darüber liegenden vierten 
ohle. Auch die Qualität der Erze der neu er- 
schlossenen fünften Sohle steht in ihrer Gesamtheit 
derjenigen auf den oberen Sohlen in keiner Weise nach. 
nde November 1913 wurde mit dem weiteren 
Abteufen des Hauptschachtes von der fünften Sohle 
(180m) begonnen und bis zum Schlusse des Geschäfts- 
jahres eine Tiese von 157 m., zu Ende April dieses 
Jahres mit 160 m das Niveau der neuen sechsten Sohle 
erreicht. 
Die Wasserbewältigung erfolgte ohne Störung 
des Betriebes mit den vorhandenen Wasserhaltungs- 
maschinen. 
Nach Herstellung eines Schachtsumpfes von 3 m 
Tiefe wurde bei 160 m mit dem Hauptauerschlag in 
nördlicher Richtung nach dem Erzkörper hin im Mai 
dieses Jahres begonnen. Die Länge dieses Quer- 
schlages beträgt jetzt 15 m. Mit diesem Vortriebe 
wird der Eruptivkörper voraussichtlich in kurzem er- 
reicht werden. 
Zur Erforschung der Erzlagerstätte unterhalb der 
fünftr Soyle wurden im östlichen Teil sowohl des 
  
Eruptiv= wie auch des Erzkörpers zwei Bohrlöcher 
mittels Diamantbohrapparates niedergebracht und bis 
unter das Nivean der neu zu erschließenden sechsten 
Sohle (160 m) hinaus abgeteuft. Die Onalität der 
hierbei durchteuften Erge hat durchaus befriedigt. In 
der Hauptsache wurden im Erzkörper sulfidische Blei- 
und Kupfererze mit günstigen Metallgehalten durch- 
bohrt. Ein im Westergkörper der fünften Sohle ab- 
geteuftes Absinken, welches ebenfalls das Niveau der 
chsten. Sohle erreicht hat, steht in gutem Blei- 
upfere 
Um weitere Aufschlußarbeiten nach der Teufe 
unter der sechsten Sohle mit tunlichster Beschleunigung 
ausführen zu können, ist beabsichtigt, auch während 
der in nächster Zeit vorzunehmenden Aufschlußarbeiten 
auf der sechsten (160 m) Sohle mit dem Weiterabtenfen 
des Hauptschachtes nach der tieferen siebenten Sohle 
(etwa 200 m) fortgufahrer 
Die Montage der ien vorjährigen Geschäftsbericht 
erwähnten neuen Aufbereitungsanstalt für die naß- 
mechanische Anreicherung des Eruptivkörpers ist so weit 
vorgeschritten, daß sie in nächster Zeit in Betrieb ge- 
nommen werden kann. Im Anschluß hieran wurde 
eine Separations= und Klaubeanlage für unsere nor- 
malen Erze errichtet, mit deren Hilfe auch solche Erz 
mittel, die bisher ihres niedrigen Gehaltes wegs 
unverwendbar waren, teils als Versanderze, teils als 
Schmelzerze Verwendung finden können. Die beiden 
Separationsanlagen werden einen fortlaufenden, 
rationellen und teure Menschenkraft nach Möglichkeit 
ausschaltenden Betrieb gewährleisten. 
Die neue elektrische Kraftzentrale mit Dieselmotor= 
betrieb, welche im Juli 1913 in Betrieb genommen 
wurde, hat sich vortrefflich bewährt. Die Kosten der 
erzeugten Kilowattstunde betragen nunmehr 18 Tf. 
gegenüber 30 Pf. in der alten Aulage mit Dauof- 
betrieb. Als weitere Vorteile kommen noch di 
größere Betriebssicherheit und die einfachere Wartung. 
in Betracht. 
Nachdem diese Anlage die von uns gehegten Er- 
wartungen in vollem a erfüllt hat, haben wir zur 
Erweiterung ein Sres Dieselmotor-Aggregat von 
430 L.8 Leistung herarsyesande Nach Inbetriebnahme 
dieses Motors stehen uns ingesamt 930 PS zur Ver- 
fügung. Diese Kraft ist ausreichend für unseren ge- 
samten maschinellen Betrieb mit Ausnahme des Lusft- 
kompressors und der Zwillings-Ventil-Fördermaschine 
und liefert uns überdies die notwendige Reserve. 
Die Erzförderung der im Betrieb befindlichen 
Gruben betrug 70 100 kons (54 100). Hiervon ent- 
fielen auf Tsumeb 68 200 tons (52200), und zwar 
im Tagebau 13 700 tons (11 200), im Tiefbau 
54500 tons Cdrobo), und auf die Gruben im Otavital: 
Asis, Guchab und Gr. Otavi 1900 tons (1900). 
Zur Verschiffung gelangten insgesämt 50 070 tons. 
(44 500 mit durchschnittlich 
13 v. H. Cu (13) 
23 v. H. Pb (25) 
240 gr Ag per ton (230). 
Zur Erklärung der Tatsache, daß im laufenden 
Geschäftsahr nur 70 v. H. der Gesamtförderung gegen- 
v. H. im Vorjahr als Versanderze zur Ab- 
E kommen konnten, weisen wir darauf hin, daß, 
wie im vorigen Geschäftsbericht bereits erwähnt, im 
Jahre 1912/13 8000 tons Haldenerge mitverschifft 
wurden, welche aus dee Förderung früherer Jahre 
stammten. s—is 
Die Hütte ist im abgelaufenen Geschäftsjahr 
171 Tage 1— im Betrieb gewesen. Es wurde in 
diesem Hee ein wesentlich erhöhtes Quantum niedrig- 
 
	        
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