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sparnisse in fast allen Betrieben des Bergbaus und der
Hütte sowie besonders in den Betriebsausgaben der
Eisenbahn haben den unserer Gesellschaft durch nie-
drigere Kupferpreise entstandenen Ausfall nicht nur
ansgeglichen, sondern ein nennenswert höheres Gesamt-
ergebnis geliefert. Wir sind daher in der Lage, der
Generalversammlung bei höheren Abschreibungen als
im Vorjahr die Verteilung einer Dividende von 5 v. .
1 ¾ sowie einer Superdividende von 8 .#, ins
gesamt 9.7“ (8) auf die Anteile sowie 8 ./4 (7) auf die
Genußscheine vorzuschlagen.
Die bergbaulichen Arbeiten in Tsumeb
haben auch im abgelaufenen Geschäftsjahr durchweg
befriedigende Resultate ergeben. Dank der guten
Betriebsverhältuisse, der erweiterten maschinellen An-
lagen und dem Ersatz der Dampfkraft durch elektrische
Kraft konnte trotz des immer umfangreicheren Tiefbaus
unter gleichzeitiger Ausführung von Aufschluß- und
Vorrichtungoarbeiten die bislang höchste Förderung er-
zielt werden. Auch konnten die Gestehungskosten per
ton Erz, die im Vorjahr von 23 M auf 20 zurück-
gegangen waren, in diesem Jahr weiter auf 18 AM
herabgesetzt werden. Verbesserungen auf dem Gebiete
der Aufbereitung ermöglichten es, auch das beim Abban
in größerem Maße geförderte, mehr oder weniger ver-
erzte bolssüchche Nebengestein, Vewimnbringend zu ver-
wenden. Dasselbe gilt auch für die Erze aus dem im
vorigen Weel Moris bcpohnten hangenden Trum,
welches sich fast in seiner ganzen Erstreckung als abbau-
würdig erwies und teils Versanderge von guler Qualität,
teils brauchbare Schmelzerze lieferte.
if der fünften Sohle wurden die im Vorjahr
begonnenen Aufschlußarbeiten zur Feststellung der Er-
streckung und der Mächtigkeit des Erz= und Eruptiv=
körpers fortgesetzt und in der Hauptsache zu Ende
geführt. Die Strecke gegen Osten wurde bis 67½ m
ausgelängt. Von dieser Strecke aus wurden in nörd-
licher Richtung Querschläge getrieben, welche erwiesen,
daß der Eruptiokörper, der im Hauptauerschlag 15,6 m
Mächtigkeit zeigte. weiter östlich eine solche von 13 m
bis 6 m und der Erzkörper in gleicher Richtung eine
solche von 9,5 m bis 3,5 m hat. Bei den Aufschluß-
arbeiten nach Westen zu ergab sich bei einer streichenden
Länge von über 32 m eine Mächtigkeit des Eruptiv--
wie auch des Erzkörpers von je 10 m. Die vorstehend
husgesüchrten Aufschlußarbeiten auf der fünften Sohle
haben den Beweis erbracht, daß sowohl der Erz= wie
auch der Er ruptivkörper auf dieser neu erschlossenen
tiefsten Sohle einen nicht unbeträchtlich größeren Um-
fang annehmen als auf der darüber liegenden vierten
ohle. Auch die Qualität der Erze der neu er-
schlossenen fünften Sohle steht in ihrer Gesamtheit
derjenigen auf den oberen Sohlen in keiner Weise nach.
nde November 1913 wurde mit dem weiteren
Abteufen des Hauptschachtes von der fünften Sohle
(180m) begonnen und bis zum Schlusse des Geschäfts-
jahres eine Tiese von 157 m., zu Ende April dieses
Jahres mit 160 m das Niveau der neuen sechsten Sohle
erreicht.
Die Wasserbewältigung erfolgte ohne Störung
des Betriebes mit den vorhandenen Wasserhaltungs-
maschinen.
Nach Herstellung eines Schachtsumpfes von 3 m
Tiefe wurde bei 160 m mit dem Hauptauerschlag in
nördlicher Richtung nach dem Erzkörper hin im Mai
dieses Jahres begonnen. Die Länge dieses Quer-
schlages beträgt jetzt 15 m. Mit diesem Vortriebe
wird der Eruptivkörper voraussichtlich in kurzem er-
reicht werden.
Zur Erforschung der Erzlagerstätte unterhalb der
fünftr Soyle wurden im östlichen Teil sowohl des
Eruptiv= wie auch des Erzkörpers zwei Bohrlöcher
mittels Diamantbohrapparates niedergebracht und bis
unter das Nivean der neu zu erschließenden sechsten
Sohle (160 m) hinaus abgeteuft. Die Onalität der
hierbei durchteuften Erge hat durchaus befriedigt. In
der Hauptsache wurden im Erzkörper sulfidische Blei-
und Kupfererze mit günstigen Metallgehalten durch-
bohrt. Ein im Westergkörper der fünften Sohle ab-
geteuftes Absinken, welches ebenfalls das Niveau der
chsten. Sohle erreicht hat, steht in gutem Blei-
upfere
Um weitere Aufschlußarbeiten nach der Teufe
unter der sechsten Sohle mit tunlichster Beschleunigung
ausführen zu können, ist beabsichtigt, auch während
der in nächster Zeit vorzunehmenden Aufschlußarbeiten
auf der sechsten (160 m) Sohle mit dem Weiterabtenfen
des Hauptschachtes nach der tieferen siebenten Sohle
(etwa 200 m) fortgufahrer
Die Montage der ien vorjährigen Geschäftsbericht
erwähnten neuen Aufbereitungsanstalt für die naß-
mechanische Anreicherung des Eruptivkörpers ist so weit
vorgeschritten, daß sie in nächster Zeit in Betrieb ge-
nommen werden kann. Im Anschluß hieran wurde
eine Separations= und Klaubeanlage für unsere nor-
malen Erze errichtet, mit deren Hilfe auch solche Erz
mittel, die bisher ihres niedrigen Gehaltes wegs
unverwendbar waren, teils als Versanderze, teils als
Schmelzerze Verwendung finden können. Die beiden
Separationsanlagen werden einen fortlaufenden,
rationellen und teure Menschenkraft nach Möglichkeit
ausschaltenden Betrieb gewährleisten.
Die neue elektrische Kraftzentrale mit Dieselmotor=
betrieb, welche im Juli 1913 in Betrieb genommen
wurde, hat sich vortrefflich bewährt. Die Kosten der
erzeugten Kilowattstunde betragen nunmehr 18 Tf.
gegenüber 30 Pf. in der alten Aulage mit Dauof-
betrieb. Als weitere Vorteile kommen noch di
größere Betriebssicherheit und die einfachere Wartung.
in Betracht.
Nachdem diese Anlage die von uns gehegten Er-
wartungen in vollem a erfüllt hat, haben wir zur
Erweiterung ein Sres Dieselmotor-Aggregat von
430 L.8 Leistung herarsyesande Nach Inbetriebnahme
dieses Motors stehen uns ingesamt 930 PS zur Ver-
fügung. Diese Kraft ist ausreichend für unseren ge-
samten maschinellen Betrieb mit Ausnahme des Lusft-
kompressors und der Zwillings-Ventil-Fördermaschine
und liefert uns überdies die notwendige Reserve.
Die Erzförderung der im Betrieb befindlichen
Gruben betrug 70 100 kons (54 100). Hiervon ent-
fielen auf Tsumeb 68 200 tons (52200), und zwar
im Tagebau 13 700 tons (11 200), im Tiefbau
54500 tons Cdrobo), und auf die Gruben im Otavital:
Asis, Guchab und Gr. Otavi 1900 tons (1900).
Zur Verschiffung gelangten insgesämt 50 070 tons.
(44 500 mit durchschnittlich
13 v. H. Cu (13)
23 v. H. Pb (25)
240 gr Ag per ton (230).
Zur Erklärung der Tatsache, daß im laufenden
Geschäftsahr nur 70 v. H. der Gesamtförderung gegen-
v. H. im Vorjahr als Versanderze zur Ab-
E kommen konnten, weisen wir darauf hin, daß,
wie im vorigen Geschäftsbericht bereits erwähnt, im
Jahre 1912/13 8000 tons Haldenerge mitverschifft
wurden, welche aus dee Förderung früherer Jahre
stammten. s—is
Die Hütte ist im abgelaufenen Geschäftsjahr
171 Tage 1— im Betrieb gewesen. Es wurde in
diesem Hee ein wesentlich erhöhtes Quantum niedrig-