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mehr Wasser für die Bewässerung vorhanden als im
vorigen Jahre. Zu Anfang der Saison haben dagegen
viele Pflanzungen vom Überfluß an Feuchtigkeit zu
leiden gehabt; so sind durch das Übertreten der Flüsse
die Baumwollfelder in den Kreisen Andidschau, Cho-
kand, Namangan und Skobelewsk im Ferghanagebiet,
im Rayon Samarkand und Neu-Buchara überschwemmt
gewesen. Die anhaltende heiße Witterung verursachte
jedoch ein schnelles Abschmelzen des Schnees in den
Bergen, und im Zusammenhange damit entsteht bei
der Bevölkerung die Befürchtung. daß in nächster Zu-
lunft Wasser nicht mehr in ausreichenden Mengen vor-
handen sein dürfte; diese Befürchtung wird zum Teil
auch noch durch den zum 1. Juli so sehr verringerten
Wasserstand in einigen Flüssen verstärkt. ÜUbrigens
fängt man auch jetzt schon in einigen, freilich nicht
zahlreichen Gegenden an, über Wassermangel zu klagen:
so z. B. im Kreise Merw, wo schon das Wasser zum
ersten Begießen der Pflangen nicht ausreichte; wenig
Wasser ist auch im n ereise Chodschent des Gebiets
Samarkand vorhande
Unter den drei auniwollaussaaten, der. frühen.
mittleren und späten, machte sich im Grade der Ent-
wicklung der Pflanzgen ein etwas besserer Stend bei
den frühen Baumwollsaaten und sodann auch bei den
mittleren bemerkbar. Jedoch dank der guten Witterung
entwickeln sich auch die späten Saaten sehr schön und
holen bald die frühen Saaten ein. Im ganzen bieten
die Baumwollpflanzungen aller drei Aussaaten ein sehr
befriedigendes Bild: die Baumwollstauden sind voller
Zweigc und weisen eine große Menge Samenkapseln auf.
Demnach sind die Aussichten auf die Baumwoll-
ernte in Turkestan nach den Berichten der Korrespon-
denten der Torg. Prom. (nz. in diesem Jahre sehr
günstig. Auf eine gewisse Vergrößerung der Anbau-
gächen unter Baumwolle in den russischen mittelasia-
tischen Besitzungen einerseits und auf den guten Stand
der Baumwollpflanzungen sich stützend, sagen die Korre-
spondenten der gen. Zeitung in den meisten Fällen
eine hohe und dabei bedeutend frühere Baumwollernte
als im vorigen Jahre vorher. Soweit man nun im
Augenblick eine gewisse Abschätzung dieses ÜUberschusses
der bevorstehenden Ernte über die vorjährige geben
kann, wird sic in den folgenden, sehr annähernden
Ziffern zum Ausdruck gebracht. Man muß jedoch
hierbei bemerken, daß diese Daten sich nur unter der
Bedingung eines weiteren Fortbestehens der Hünstigen
Witterung im Laufe des weiteren Teiles des Sommers
und des bevorstehenden Herbstes bewahrheiten können:
Im Ferghauagebict erwartet man im Durchschnitt
eine um 10 bis 15 v. H. höhere Ernte als im vorigen
Jahre.
Im Syr-Darja-Gebiete (Kreis Taschkent) ist die
Inbauffläche unter Baumwolle um nicht mehr als 3 bis
4 vergrößert worden, man erwartet aber hier
* um 10 v. H. höhere Ernte als im vorigen Jahre.
Desgleichen auch im Gebiete Samarkand (mit Ausnahme
des Kreises Chodschent) sowie auch in der Bucharei,
wo die Anbaufläche im ganzen dieselbe geblieben ist
wie im vorigen Jahre.
Die wenig zahlreichen Meldungen aus den kauka-
sischen Rayons geben auch ein sehr günstiges Bild von
dem Stande der Baumwollsaaten und den Ernteaus-
sichten. Im Gonvernement FJelissawetpol, wo unter
Baumwolle gegen 530 Dessätinen stehen, d. h. fast
ebensoviel wie im ssegeren Jahre, erwartet man eine
fast um 25 v. H. höhere Ernte, und das ungeachtet
dessen, daß der Überfluß an Regen im Mai starke
Befürchtungen um die zu arge Entwicklung des Un-
krauts in den Pflanzungen hervorrief; und dieser Um-
stand hat denn auch bei der Teuerung der Arbeitskräfte
(1 Röl. 60 Kop. Tageslohn) etwas die Entwicklung der
Baumwolle verzögert. Im Gouvernement Eriwan sind
die Ernteanssichten auch um 10 v. H. höher. Im Kreise
Nachitschewan ist die Anbaufläche um 3 v. H. größer
heworden und der Stand der Baumwollsaaten angen-
lickich ausgezeichnet schön. Im Kreise Surmaliml
hat die Blüte der Baumwollstauden spät begonnen. in
den ensten Tagen des Juli, und wenn auch die Witte-
rungsverhältnisse im Augenblick günstig sind. so ist der
Stand der Pflanzungen infolge des Auftretens von
Rost doch gefährdet, wenn nicht entsprechende Maß-
nahmen unternommen werden. Uber Wassermangel ist
bisher in Trauskaukasien nicht geklagt worden, jedoch
ist. der Wasservorrat mit dem Eintreten der sehr heißen
Witterung geringer geworden, und es sind daher schon
von vielen Seiten Befürchtungen für die Ernte aus-
gesprochen worden.
(Nach der Torg. Prom. (inz. vom 16.·29. Juli 1914.)
Kautschukausfuhr aus den Verbündeten OMalayven-
staaten im ersten Halbsahr 1914.
Die Federnted Malayx States Government Ciazette
bat eine Aufstellung der Ausfuhr von Kautschuk aus
den Verbündeten Malayenstaaten während der ersten
sechs Monate des laufenden Jahres veröffentlicht.
Diese Ausfuhr deckt sich nach hiesiger Auffassung mit
der Produktion und hat deshalb doppeltes Interesse.
Die gelieferten Zahlen sind folgende:
Zunahme
Bestimmungsort 1914 1913 im Jahre Wert
1 im Jahre
Tonnen Tonnen Tonnen 1914
Straits Settle-
ments 7557,09 4684.75 2872,34 13304024
Großbritannien 5200.56 4895,81 304,75 9288366
Europ. Kontinent 640,05 609,63 30,12 1161499
Ceylon . . . 351.92 293.17 58.75 413247
Zus. (einschl.
and. Länder) 13849,89 10 483,36 3366,53 24580631
Der für die ausgeführte Gesamtmenge erhobene
Zoll betrug 612 635,23 8.
(Bericht des aasierl. Konsulats in Singapore.)
Kautschukausfubr aus den Straits Settlements.“)
1913 1914
Tonnen
Apri. 1062 1548
Ma: 444 1309
Juni 812 1180
Januar-Juni- 413 8506
(The Board of Trade Journal.)
75
*) 4 — Dollar Straits Settlements-Währung
zu 2,40 At.
**) In den obigen Zahlen sind die Kautschukver-
schiffungen von verschiedenen, den Straits Settlements
benachbarten Gebieten mitenthalten, wie Bornco,
Java, Sumatra und die nicht Verbündeten Malayen--
staaten. Dagegen ist die Kautschukausfuhr der Ver-
bündeten Malayenstaaten in diese Zahlen nicht mit-
eingeschlossen.