Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXV. Jahrgang, 1914. (25)

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das 1,3 Millionen Mark betragende Kapital auszu- 
schütten, was um so gerechtfertigter gewesen wäre, als 
das neue Geschäftsjahr bisher wesentlich günstigere 
Regenverhältuisse gebracht hatte. Der unterdessen aus- 
gebrochene Weltkrieg läßt es uns aber geboten er- 
scheinen, der Hauptversammlung den Vorschlag zu 
machen, von jeder Dividendenzahlung Abstand zu 
nehmen, da sich in keiner Weise überblicken läßt, welche 
Verluste uns, auch abgesehen von der völligen Lahm- 
legung des Geschäftes, entstehen können.“ Die Ver- 
waltung beantragt deshalb, den Reingewinn zu Rück- 
stellungen und Vortrag zu verwenden. 
Pflanzungsgesellschaft Kpeme in Togo.“) 
Allgemeines. 
Wie im Vorjahre war der Gesundheitsstand 
bei Europäern wie Eingeborenen im allgemeinen be- 
friedigend. 
Pflanzungsbetrieb. 
Der Ertrag der Kokospalmen hatte besonders 
in der ersten Hälfte des Jahres noch stark unter den 
Nachwirkungen der vorjährigen Dürre zu leiden; auch 
verzögerte die kühle Witterung die Reife der Früchte. 
Auselgedessen wurden im Kalenderjahre 1913 nur 
493 500 Nüsse gegen 947 700 des Kalenderjahres 1912 
geerntet und auch nur 76 t Kopra nebst 3500 Kokos- 
nüssen gegen 133 t Kopra des Vorjahres verschifft, 
während aus ganz Togo 129 t Kopra gegen 159 t 
ausgeführt wurden. 
nfolge einer h großen Ernte im März 1914 
stellen sich die Ziffern für das Geschäftsjahr 1913/14 
aber wesentlich günstiger. 
Die Nußernten betrugen: 
  
Geschäftslahr Rpeme Bagida Summe 
1909/10 100 200 88 100 483 300 
1910/11 581 100 127 100 708 200 
1911/12 736 300 188 100 24 400 
1912/13 545 600 163 400 709 000 
1913/14 562 200 161 900 724 100 
An Lopra wurden 58 t gegen 122 t im Vorjahre 
verschifft, außerdem lagerten am Schlusse der Berichts- 
zeit auf der Plantage 26 t Kopra und rund 81 300 
Nüsse, die noch zu Kopra verarbeitet werden sollten. 
Der BVersuch einer Verschiffung von 7500 Kokos= 
nüssen bewährte sich nicht, weil die Unkosten im Ver- 
gleich zum erzielbaren Erlöse zu hoch sind. Dagegen 
waren die Koprapreise im allgemeinen recht be- 
friedigend und stiegen bis zu der für Kpeme-Kopra 
noch niemals zuvor erzielten Höhe von 620 Ac, um 
allerdings dann allmählich bis auf 530 /¾ pro Tonne 
zurückzugehen. 
Eine Vermessung der Plantage, verbunden mit 
Zählung der Baumbestände, ergab in Kpeme 379 ha 
Rokospalmenbestände mit 59 400 Palmen, von denen 
41 000 tragen, in Bagida 142 ha mit 25400 Palmen, 
von denen 9100 angefangen haben zu tragen. Hierin 
sind 3900 Palmen Neupflanzung in Bagida ein e- 
schlossen; mit der Urbarmachung der noch nicht 
pflangten 42 ha in Bagida ist begomnen, die erforder 
lichen Nüsse wurden in Saatbeete gelegt. 
Die künstliche Düngung bewährte sich nach wie 
vor, sie ist für unsere Verhältnisse geradezu unent- 
ehrli 
Die Einnahmen aus der Sisalkultur haben 
nunmehr recht ansehnliche Bedentung für das Unter- 
nehmen erreicht. 
7 Aus dem (zehnten) Geschäftsbericht für die geit 
vom 1. Mai 1913 bis 30. April 
  
Es wurden verschifft: 
im Kalenderjahre 1911: 7.4 t, 1912: 17,2t, 1913: 
t; 
im dachnitor 1911/12: 13.7 , 1912/13: 24,9 t, 
913/14: 4555 
Iu# letzterer Ziffer sind 1,91. Abfallhauf einbegriffen. 
Verner lagerten am 30. April auf der Plantage 1,5 t. 
e Sisalpreise bewegten sich anfangs zwischen 
670 u 700 . pro Tonne, um daun auf 540 .“ 
zurückzugehen. 
Nebenbei wurden wiederum größere Posten von 
Bulbillen verkauft. 
Die ältesten Bestände an Sisalagaven waren schon 
im Vorjahre vollständig abgeerntet, es wurden daher 
7 ha zum zweiten Male bepflanzt; in Aberntung stehen 
zur Zeit 35½ ha aus 1908/09 und 22½nh 1909 10. 
Infolge weiterer Zunahme der Bau e wollkultur 
in Südtogo wurden unferet Entkernerei 311t Roh— 
baumwolle zur Verarbeitung zugeführt; sie ergaben 
414 Ballen Baumwolle und die entsprechende Menge 
an 5e — 
Die Viehzucht lieferte wiederum einen kleinen 
überschuw, 
Eingeborenen waren durchschnittlich 4 bio 
5 anne 10 Männer und 16 Weiber und Kinder 
von der Küste sowie 85 Vertragsarbeiter aus Nord- 
togo beschäftigt. 
Bilanz. 
In der Gewinn= und Verlustrechnung erklärt sich 
die Steigerung der Löhne hauptsächlich aus den Auf- 
wendungen für Neupflanzung in Bagida. Diesen wie 
den Ausgaben für die noch nicht tragenden älteren 
Kokospalmenbestände entspricht der Ubertrag von 8000 
auf Pflanzungsanlagekonto. Dagegen schrieb die Ge- 
sellschaft wie im vorigen Jahre 7000 auf dieses 
onto ab, um dem Minderwert der zum Teil bereits 
abgeernteten Sisalbestände Rechnneg zu tragen. Die 
liquiden Mittel stellen sich buchmäßig auf 56 323 .# 
gegen 37711 im Vorjahre. Der Reingewinn pro 
1913/14 ist von 18 779 ./¾ auf 25 087 .Kx gestiegen und 
würde die Verteilung von 6 v. Dividende an die 
Vorzugsbeteiligten und 2½ v. H. uu die Stamm- 
beteiligten gestatten. Im Hinblick auf die durch den 
Ausbruch des Krieges geschaffene Lage schlägt die 
Verwaltung aber vor, von jeder Gewinnverteilung ab- 
zusehen und den Reingewinn nach satzungsgemäßer 
Dotierung der ordentlichen Rücklage vollständig einer 
„außerordentlichen Rücklage" zuzuweisen. 
  
Neue Literatur. 
XX. 
FusamwengeStellt — in der Bibliothek des Reichs-Koloninlemis. 
Die ein esprechung sich 
durchaus vorbehnlt. — unter keinen Umständen zurückgesandt. 
I. Geschichte und Politik. 
* Das Bismarck-Juhr. Monntsschrift zur Vorberci- 
tung der Bismarekfeier der deutschen Studentenschaft 
vom 19. Juni—22. Juni 1915 in Hamburg. Hrsg. von 
Nar * u. Erich Alurcks. Hamburg: Broschek 
80. 
G. sd, Edward Gibbon: A View of the Koi. 
of Colonization, in letters betucen n statesman aan n 
colonist. Oskord: Clarendon Press 1914. XX 
505 S., 80. 5½ 
II. Geographie, Reisebeschreibungen, 
Ethnographie, Archäologie. 
—ie ucat. 
Nit ei einem sind die Jig der W erke akkeichnet. Kollcc he 
bvel 4o Redaktion des Kolonialblattes inginen- t ein 
Aej en, welche von ar Bnennen 4½% te iolomdielat 
Küflich erworben wurc#
	        
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