Full text: Deutsches Kolonialblatt. XXVIII. Jahrgang, 1917. (28)

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lich, in der Ausfuhr einen weiten Vorsprung vor den 
übrigen, besonders den am liberianischen „Handel her- 
vorragend beteiligten deutschen Händlern und konnte 
“s vier Fünftel des Handels in Gummi an sich 
ziehe 
Seit dem Preissturz auf ben crsühe Märkten, 
d. h. vom Jahre 1914 ab, hat die Ausbeutung des 
Landes in *3 alch. infolge der schwie- 
rigen Verkehrsverhältnisse und der unverhältnismäßig 
hohen Kosten nicht mehr gelohnt. Aus diesem Grunde 
hat sich die „Liberian Rubber Company“ auf die Aus- 
beutung ihrer in der Nähe Monrovias angelegten 
Gummi= Pflanzung beschränkt. Diese kam erstmals im 
Jahre 1915 in nennenswertem Maße in Ertrag, so 
daß zu erwarten steht, daß sich die Ausfuhr von 
Manzungsgummi in den folgenden Jahren heben 
dürfte. So beträgt z. B. die bis Ende Mai 1916, 
also innerhalb fünf Monate, ausgeführte Penoc an 
Aanzungsgummi etwas mehr als 13 *i2 
noch nicht 10 000 während des vollen Jahres 15. 
Die nachstehend wiedergegebene Aufstellung der 
liberianischen Zollbehörde muß daher unter Beachtung 
der obenerwähnten Gesichtspunkte betrachtet werden. 
Ausfuhr von Rohgummi aus den liberianischen 
Häfen während der Jahre 1908 bis 1915. 
Liberian Rubber 
dahr Company Andere Zusammen 
Ibs. Ibs. Ibs. 
1008. 159 177 10 03¼ 169 230 
19000 164 4544 141981 179 485 
19190 101 350½ 4435 115 785½ 
191011 89 32612 13 705½ 109 03 
1912 790911 13 911½ 93 822½ 
1013 78 497 38 2151 116 712½ 
1914 2414 5 589½ 8 009½ 
1915 9 924½“) 157 10 081½ 
Gericht des Kaiserl. Konsulats in Monrovia.) 
Frangösische HKolonien. 
Zollbegünstigte Einfuhr aus Französisch- 
Guinea. 
Durch Verordnung der Französischen Regierung 
vom 22. Jumi 1917 sind die Mengen derjenigen aus 
Französisch= Guinea stammenden Kolonialerzeug- 
nisse. die unter den in den Verordnungen vom 30. Juni 
„ 22. August 18906 und 25. August 1900 angege- 
benen Bedingungen bis azum 30. Juni 1918 in Frank- 
keich zugelassen werden können, folgendermaßen feft- 
gesetzt worden: 
Kaffe 3000 k 
Bananen 00 000 = 
Journal officiel de In n#pabliane Frangçaisc.) 
Ausfuhr der Zahnküste im 1. Halbjahr 1016. 
ach der „Alrican World vom 16. September 191n06 
hat sich die Ausfuhr einiger Artikel der frankösischen 
Zahnküste im ersten Halbjahr 1916 gegen die 
gleiche Zeit des Jahres 1915 etwas gehoben. und 
war die von u Palmlernen und Palmöl: in den Haupt- 
¾ Alles Pflanzungsgummi. Nur kleine Mengen 
on un slane wurden vor dem Jahre 1915 
n a Liberian Rubber Company zur Ausfuhr 
  
Faengnissen der Kolonie, nämlich Mahagonihol; und 
Kautschuk, ist dagegen gegen normale Zeiten ein ganz 
erheblicher Rückgang festzustellen. 
Es betrug die Ausfuhr von: 
almkernen 3500 t gegen 2730 t im gleichen 
Zeitraum des Jahres 1915. aet Jahre 1913 wurden 
6950 t zur Ausfuhr gebracht. 
Palmöl 3475 t gegen 2775 t im gleichen Zeit- 
raum des Vorzahre, Das Ergebnis des Jahres 1913 
belief sich auf 607 
Kautschul rn t gegen 66 t im gleichen Zeit- 
raum des Vorjahrs. Im Jahre 1913 hatte die Aus- 
fuhr von Kautschuk noch 962t (1912: 13764) betragen. 
Mahagoniholz 2980 t gegen 7200 t im gleichen 
Zeitraum des Jahres 1915. Das normale Jahr 1913 
hatte eine Ausfuhr von 42 652 t zu verzeichnen. 
Baumwolle 104 t gegen 20 t im gleichen Zeit- 
raum des Vorjahrs. Der Ertrag für das Jahr 1914 
war seinerzeit auf 300 t geschätzt worden. 
Kakao 50 gegen 51t im gleichen Zeitraum des 
Jahres 1915. 
Wie der französische Bericht angibt, kommt in den 
niedrigen Ausfuhrziffern von Mahagoniholg die Ver- 
schlechterung des Frachtenmarkts hinsichtlich des ver- 
fügbaren Schiffraums zum Ausdruck. 
(Bericht des Kaiserl. Konsulats in Monrovia.) 
Handel der Zahnküste 1914. 
Nach dem „Annuaire du Gouvernemem (ineml 
de PAfrigue Oecidentale Française 1915—1916" beiug 
der Gesamthandel der Zahnküste im Jahre 1914 nur 
19 950 690 Fr., wogegen das Vorjahr einen Betrag 
von 34 556 314 Fr. aufweisen konnte. — Hiervon ent- 
fielen auf die Einfuhr 11 385 669 und auf die Ausfuhr 
Die entsprechenden Zahlen für 1913 lauten auf 
18 154 499 Fr. für die Einfuhr und auf 16 401 815 Fr. 
für die Ausfuhr. 
Von wichtigeren Einfuhrwaren seien aufgeführt: 
  
1913 1914 
F. Fr. 
Baumwollengewebe 4173 471 1 43 377 
Eisenkonstruktionen — 1347 070 
Darunter Eisen 777209 « 
Schienen für ẽsenbabnen ? 588 683 
aschinen 848 505 295 279 
Reis 1222254 5760 519 
Brennereierzeugnisse 187 815 728880 
Aleibungssiicke .... ? 233 883 
Tabak .... ? 264 801 
Fran'reich ist an der Gesamteinfuhr mir 
5 440 778 Fr. beteiligt; sein Anteil, einschließlich der 
nur 13454 Fr. betragenden Einfuhr aus seinen Kolo- 
nien. beträgt rund 48 v. H. gegen 37 v. H. im Jahre 
1913. Er hat sich daher unter dem Einfluß des RKrie- 
ges, in Prozgenten ansgedrückt, nicht unwesentlich ge- 
heben. Absolut genommen, ist jedoch die Einfuhr des 
Mutterlandes um 1 259 037 Fr. gegen 1913 zurück- 
geblieben. 
Der Anteil der fremden Länder ist in jeder 
Hinsicht gewaltig zurückgegangen. Allein Baumwollen- 
waren, die ein Viertel der Gesamteinfuhr zu betragen 
pflegten, haben eine Einbuße von mehr als 2000000 Fr. 
erlitten. An diesem Artikel läßt sich im allgemeindn 
der Umfang des Tauschhandels mit den Eingeborenen
	        
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