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die Zusammensetzung der Münzlegierung orien-
tieren nachstehende Angaben:
Feingold 750 Tansendteile
Silber 150 bis 200 -
Kupfer 100 bis 50 -
Diese Legierung wurde in einem der schon früher
erwähnten schmiedefeuerartigen Ofen, der mit
einem Gebläse verbunden war, in Graphittiegeln
mit einem Fassungsraum von rund 25 kg ein-
geschmolzen. Im übrigen erfolgte das Gießen
der Stäbe in senkrecht stehende, mit Graphit aus-
geschmierte eiserne Formen in ähnlicher Weise
wic bei der Herstellung von Scheidemünzen. Die
erhaltenen Goldzaine waren jedoch ungewöhn-
lich hart und spröde, ließen sich kanm hämmern,
wurden beim Walzen trotz wiederholten Glühens
sehr rasch rissig und zersprangen; häufig zer-
brachen die Stäbe schon beim Herausnehmen aus
der Form in mehrere Teile. Dieses Verhalten
erschien auffällig in Anbelracht der anßerordent-
lichen Dehnbarkeit des Goldes und der leichten
Verarbeitungsfähigkeit hochwertiger Goldlegiernn-
gen, erklärte sich aber daraus, daß zur Herstellung
der Legierung kein Feingold, sondern unr das
unreine Rohgold von Sekenke zur Verfügung
stand, dessen Verunreinigungen — vor allem Eisen,
das bei der Aufbereitung der Golderze im
Pochwerk in das Amalgam gelangte — die
Sprödigkeit und Härte des Materials bedingten.
Schließlich gelang es aber, hauptsächlich durch
wiederholtes Umschmelzen unter Zusatz von
Chemikalien, eine Legierung zu erhalten, die sich
nicht nur ziemlich blasenfrei gießen ließ, sondern
auch für die weitere Berarbeitung genügend weich
war. Immerhin blieben die Goldzaine durchweg
wesentlich härter als die für die Scheidemünzen
gegossenen Messingstäbe. Die fertigen Stäbe
waren rund 500 mm lang, 26 mm breit und
3 bis Amm dick.
Walzen, Stauzen. Da ein einigermaßen
präzises Feinwalzen auf das dem Münzgewicht
entsprechende genaue Kaliber sich mit den ein-
gangs beschriebenen groben Kautschukwaschwalz-
werken als gänzlich unmöglich erwies, so blieb
um einen großen Ausfall an untergewichtigen
Münzen zu vermeiden — nichts anderes übrig,
als durchweg Münzplatten mit Ubergewicht her-
zustellen und dieselben sämtlich dem Instieren zu
unterwersen. Was hierbei an Mehrarbeit ent-
stand, wurde dadurch wieder ausgeglichen, daß
überhaupt keine untergewichtigen Münzen zum
Wiedereinschmelzen gelangten. Aus den gut ge-
glühten Walzstreisen wurden die Münzplättchen
mit einer kleinen Handstanze ausgestanzt.
IJustieren, Toleranz. Der ganze Apparat
für das durch Handarbeit bewirkte Justieren der
Münzplatten auf Gewicht bestand aus zwei
Arbeitstischen, zwei kleinen Balkenwagen und
dem nötigen Arbeitsgerät (Feilen, Schaber,
Schmirgelleinwand). Jede Platte wurde durch
Feilen und Schaben so lange behandelt, bis sie
auf der Wage das richtige Gewicht anfswies.
Diese Arbeit lag in den Händen von sieben
singhalesischen Goldarbeitern, die der Münze von
den indischen Goldwarenfirmen Daressalams zur
Verfügung gestellt wurden und deren im Stück-
lohn bezahlte Leistungen nach erfolgter Anpassung
an die nenartige Tätigkeit schließlich recht be-
friedigend waren (bei einer durchschnittlichen
Tagesleistung von 200 Stück entfielen auf einen
Arbeiter etwa 30 justierte Platten).
Nur mit einem großen Mehraufwand an
Zeit und Arbeit wäre es möglich gewesen, das
Toleranzgewicht der Münzen, d. h. die zu-
lässigen Abweichungen vom Normalgewicht des
Goldstückes nach oben und unten, in den engen
Grenzen zu halten, wie sie bei den enropäischen
Goldmünzen üblich sind; in Deutschland z. B. be-
trägt die zulässige Toleranz ¼ v. H. des Normal-
gewichtes. Aus diesem Grunde erweiterte man
die Toleranz für das Fünfzehnrupiestück auf 1 v. H.
des Normalgewichtes von 7,168 g. Im Verlaufe
der Ausprägung bildete sich bei den mit dem
Justieren beschäftigten Arbeitern eine gewisse
gefühlsmäßige Sicherheit in der Beurteilung des
Gewichtes heraus, die der Erziehung einer mög-
lichsten Gleichmäßigkeit sehr jörderlich war, so
daß sich nach Abschluß der Prägung das Durch-
schnittsgewicht aus allen ausgeprägten Münzen
mit dem Normalgewicht des Goldstückes voll-
kommen deckte.
Prägen. Hierzu diente eine kleine, sonst
zum Biegen von Rohren verwendete hydrau-
lische Presse, von Hand bedient und mit Ol
als Preßflüssigkeit. Die Prägewirkung erfolgte
in der Weise, daß der mit einem Tisch verbundene
Kolben beim langsamen Aufwärtsgehen die darauf
stehende Prägeapparatur mit den Stempeln fest
gegen die oberen Traverse anpreßte. Der an-
gewandte Druck betrug 150 bis 200 Atm. Die
Matrizen waren in zylindrische Stahlklötze von
10 cm Durchmesser versenkt eingesetzt; ein da-
zwischen liegender Ring faßte die Münzplatte
und hinderte sie am Ausweichen beim Einsetzen
des Druckes. Um einen möglichst gleichmäßigen
Abdruck zu erzielen, wurde in der Regel in drei
um 120 gegeneinander versetzten Stempel-
stellungen geprägt. Die Abuntzung der gut ge-
härteten Matrizen war sehr gering, so daß ein
Stempelpaar für die Prägung aller Münzen
ansreichte.
Als im Laufe der Zeit die kleine, der dauern-
den hohen Beanspruchung doch nicht gewachsene