Full text: Die gesetzlichen Grundlagen der Seuchenbekämpfung im Deutschen Reiche unter besonderer Berücksichtigung Preußens.

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die Hafen- und Quarantäneärzte in Hafenorten, außerdem die 
als Kommissare der Regierungspräsidenten, der Oberpräsi- 
denten oder des Ministers der Medizinalangelegenheiten an 
Ort und Stelle entsandten Medizinalbeamten. 
Die Vorschrift des $ 36 Abs. 2 des vorbezeichneten Reichs- 
gesetzes findet auf die in dem $ 1 des gegenwärtigen Gesetzes 
bezeichneten Krankheiten entsprechende Anwendung. 
A. A. zu $ 13 Abs. 2 P.G. Sollen an Stelle der beamteten Ärzte im Falle ihrer 
Behinderung oder aus sonstigen ‚dringenden Gründen zur Bekämpfung über- 
tragbarer Krankheiten andere Arzte zugezogen werden, so ist meine Ent- 
scheidung einzuholen. Im Falle dringender Notwendigkeit ist ein ent- 
sprechender Antrag vom Regierungspräsidenten telegraphisch zu stellen. 
Dabei sind in erster Linie solche Arzte in Vorschlag zu bringen, welche die 
kreisärztliche Prüfung mit Erfolg abgelegt haben. 
$ 10 Br.G. Beamtete Ärzte im Sinne des Reichsgesetzes und dieses 
Gesetzes sind die Herzoglichen Physici, 
Die Vorschrift des $S 36 Abs. 2 des Reichsgesetzes findet 
auf die Durchführung des gegenwärtigen Gesetzes entsprechende 
Anwendung. 
Sowohl das Reichs- als auch das preußische Gesetz sprechen 
wiederholt von beamteten Arzten. Durch $ 36 R.G. wird bestimmt, 
was unter beamteten Ärzten zu verstehen ist. Es sind solche Ärzte, 
welche vom Staate angestellt sind, oder deren Anstellung mit Zu- 
stimmung des Staates erfolgt ist. 
Durch 8 13 P.G. wird weiter ausgeführt, welche Ärzte in Preußen 
als beamtete Ärzte im Sinne des Reichsgesetzes zu betrachten sind. 
Als solche werden bezeichnet die Kreisärzte, die Kreisassistenzärzte, 
letztere jedoch nur, wenn und so weit sie mit der Stellvertretung 
von Kreisärzten ausdrücklich beauftragt sind; ferner in Stadtkreisen 
die etwa vorhandenen Stadtärzte, jedoch auch nur dann, wenn sie 
semäß S 3 des Kreisarztgesetzes ausdrücklich mit der Wahrnehmung 
der kreisärztlichen Obliegenheiten beauftragt sind; ferner in Hafen- 
orten die etwa vorhandenen Hafen- und Quarantäneärzte; endlich die 
Medizinalbeamten, welche von den Regierungspräsidenten, dem Ober- 
präsidenten oder dem Medizinalminister an Ort und Stelle entsandt sind, 
Durch $ 36 Abs. 2 R.G. wird weiter bestimmt, daß an Stelle 
der beamteten Ärzte im Falle ihrer Behinderung oder aus sonstigen 
dringenden Gründen auch andere Ärzte zugezogen werden können, 
und daß diese innerhalb ihres Auftrags die Rechte und Pflichten der 
beamteten Ärzte haben. Durch & 13 Abs. 2 P.G. wird diese Vorschrift 
auf die übertragbaren Krankheiten des preußischen Gesetzes ausgedehnt. 
Die Verhältnisse, unter welchen andere Ärzte als beamtete Ärzte einzu- 
treten haben, sind z. B. folgende. Wenn innerhalb eines Kreises gleich- 
zeitig an verschiedenen Orten die Ermittelung einer übertragbaren Krank- 
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