auf einer ehedem silberreichen Grube nieder, so hart, daß ihm das
Hinterleder platzte und alle Rippen krachten.
159. Der Berggeist erscheint in Roßgestalt.
(Br. Grimm, Deutsche Sagen, I. No. 2. Wrubel, a. a. O., S. 29.)
Zu Annaberg war eine Grube, genannt „der Rosenkranz“, da-
rinnen arbeiteten 12 Knappen. Die schwatzten mit einander possenhaft,
wollten sich gegenseitig mit dem Berggeist fürchten machen und leugne-
ten ihn als einen lächerlichen Popanz. Da mit einem Male sahen sie
eine Roßgestalt mit langem Halse und mit feurigen Augen an der
Stirne und erschraken zum Tode. Dann ward aus der Noßgestalt
die wahre Gestalt des Bergmönches, die trat ihnen schweigend nahe
und hauchte jeden nur an. Sein Atem aber war wie ein böses Wetter,
sie sanken tot nieder von des Geistes Anhauch, und nur einer kam
wieder zu sich, gewann mit Mühe den Ausgang und sagte, was sich
zugetragen. Dann starb auch er. Darauf ist die silberreiche Gruhe
„der Rosenkranz“ zum Erliegen gekommen und nicht mehr angebaut
worden.
160. Der gespenstische Bergmann in Aue.
(Meltzer, Hist. Schmeebergensis., S. 1146.)
In den erzgebirgischen Bergstädten sind die Bergteufel in man-
chen Gestalten erschienen, bald als Bergmönche inner= und außerhalb
der Gruben, bald mit einem Irrlicht, als einem vermeinten Gruben-
licht. So ließ sich im Jahre 1684 in einer Auischen Wohnung beim
Schnorrschen Hammerwerk ein Geist hören und darauf in Gestalt eines
Bergmanns sehen. Derselbe hüpfte in einer gewissen Gegend unweit
der Mulde, und da man an diesen Ort mit der Rute ging, soll die-
selbe auf Silber geschlagen haben.
161. Gespenstische Bergknappen im Zechengrunde bei Zinnwakd.
(Mündlich.)
Frauen, welche mit Butter durch den Zechengrund bei Zinnwald,
wo früher reiche Bergwerke waren, gingen, sahen oftmals daselbst
Bergknappen, obgleich schon längst kein Bergbau dort im Gange mehr
war.
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