offen mit der Revolution drohte. „An dem Tage, an
dem Boulanger gestürzt wird — so heißt es da —, wird
der Aufruhr durch Paris toben und die Armee wird nicht
auf der Seite der Regierung stehen.“
In den ersten Monaken des Jahres 1887 nimmt der
Boulangismus seinen Flug in die hohe Polikik. In bon-
langistischen Bläkkern wird zuerst der Gedanke eines
Bündnisses mit Rußland besprochen und sindek im Zaren-
reiche lebhaften Widerhall. Es erscheink eine Abord-
nung von rufsischen Pakrioken in Paris, die dem General
einen Ehrensäbel überreichk, auf dessen Klinge die Worke
eingraviert sind: „Qui viver La France et Boulangerle
Auf der anderen Seite der Klinge steht in rufsfischer
Sprache: „Wag's! Gotk schützt die Kühnen!“ Auf dem
Bügel: „ Au plus digne 1887. La Russie.
Ist es gerechk, einem Staaksmann, der aus der Be-
obachkung der französischen Presse und aus den Berich-
ken, die ihm von Augenzeugen aus Frankreich zugingen, 1
erfuhr, daß das französische Volk von einem pakriokischen
Paroxysmus ergriffen war, zu der Überzeugung gelangte,
daß ein dauernder Friede mik einem so gearkeken Volke
nichk möglich sei — ist es gerechk, einem solchen Skaaks-
mann unberechtigkes Mißtrauen vorzuwerfen, wenn er
sich die Uberzeugung nicht rauben ließ, daß Frankreich
über Deutschland herfallen würde, sobald es einen Bun-
desgenossen fand? Und verdienen jene Glauben, die be-
haupken, daß er dieses Mißfrauen nur heuchelke, um Vor-
wände für Prävenkivkriege zu finden?
Ist es nicht vielmehr verständlich, daß Bismarck durch
1) Vergl. besonders die Berichte des deutschen Militärackachés v. Vil-
laume. — Akeen Bd. IV, S. 127 u. f., Nr. 1223, 1234, 1228, 1232.
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