lands Pflichten wurden durch ihn vergrößerk, und Bis-
marck, der sich bekanntlich immer dagegen gesträubk hakte,
die Bündnispflichk Deukschlands auch auf die Sicherung
des status quo im Mitlelmeer auszudehnen, hat sich nur
dazu verstanden ihn abzuschließen, weil auf andere Weise
die Erneuerung des Dreibundes nicht möglich war. Hakke
ihm doch Graf Robilank, der ikalienische Minister des
Außeren, mikgekeilk, daß Frankreich ihm die verlockend-
sten Anerbiekungen gemachk habe, um Ikalien als Bun-
desgenossen zu gewinnen.
Wenn sich also Deutschland in dem Zusatzverkrage
vom 20. Februar verpflichkeke, in einem Kriege, der durch
UÜbergriffe Frankreichs in die Inkeressensphäre Ikaliens
im Mditkelmeer enkstehen konnke, auf. Jkaliens Seike zu
stehen, und für den Fall des Sieges in solchem Kriege
versprach, ekwaigen Wünschen Italiens nach kerrikoria-
len Erweikerungen zum Schutz seiner Grenzen im Mit-
telmeer kein Hindernis zu bereitken, so ist das gerade ein
Beweis dafür, daß es die Hegemonie in Europa nicht
besaß. Denn, weik davon enkfernt, seinen Bundesgenossen
jenseils der Alpen zur Verlängerung der Verträge zwin-
gen zu können, die seine Grenzen schützken, mußte es ihm
1) Zehn Tage nach der obenerwähnten Unterredung mie Keudell ließ
Robilant dem Fürsten Bismarck einen Beriche des icalienischen Boé-
schafeers in Daris, Reßmann, streng vertraulich micteilen, der über ein
Gespräch mie Freycinet berichtet. In diesem Gespräch versuchte der fran-
zösische Ministerpräsidene Jcalien geradezu zum Abschluß eines Bünd-
nisvertrages durch die weitestgehenden Versprechungen zu verlocken.
Graf Launay, der ikalienische Boeschafter in Berlin, bemerkte in dem
Gespräch, in dem er Robilants Auftrag ausführte: „Ereycinet spiele
den Versucher und führt Graf Robilant auf den Berg mit den Worten:
Dies alles soll Dir gehören.“ Akten Bd IV, S. 189/792, Nr. 83
Kronprinz Wilhelm, Ich suche d. W. 9
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