Full text: Ich suche die Wahrheit!

lũge auf unsere Seite tritt. Wenn es in diesem Kampf 
— wenigstens offiziell — auf der Seite unserer Feinde 
bleibt, so kann es dem Schicksal nicht entgehen, einen 
Teil der Schuld auf sich zu nehmen. 
Wird die Behauptung, daß der Kaiser auf Grund der 
Separatverträge des Jahres 1887 während der ersten 
Jahre seiner Regierung eine Politik getrieben habe, die 
zur Isolierung Frankreichs führen sollte, schon durch den 
oben geführten Nachweis widerlegt, daß jene Verträge 
aus der Initiative Italiens hervorgingen, also nicht dent- 
schen Einkreisungsabsichten entsprungen sein können, so 
beweisen die vielen Versuche, die mein Vater zur An- 
bahnung eines besseren Verhälknisses zwischen Deutsch- 
land und Frankreich unkernahm, vollends die Unsinnig- 
keit dieser Behaupkung. 
Wenn man auch auf die dem französischen Volke er- 
wiesenen Höflichkeitsbezeugungen, an denen es der Kaiser 
während der ersten Jahre seiner Regierung nicht fehlen 
ließ, kein allzu großes Gewichk legen will, weil sie ja für 
Deukschland billig waren, so ist es ganz unmöglich, sie mi# 
Kriegsabsichken, Kriegsvorbereikungen oder dem Wunsche 
in Einklang zu bringen, durch Isolierung Frankreichs die 
deutsche Hegemonie in CEuropa herbeizuführen. Denn sie 
beweisen doch zum mindesten, daß man Gewichk darauf 
legke, die durch die Patriokenliga noch immer genährke 
Revanchestimmung aus der Welk zu schaffen und jene 
„moralische Abrüstung", wie sie Frankreich jetzt durch die 
seit dem Frieden von Versailles Deutschland gegenüber 
befolgke Politik absichtlich unmöglich machk, zu erwirken, 
um dadurch ein kriegverhinderndes Element in die Bezie- 
hungen der europäischen Mächte hineinzukragen. Zu den 
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