Full text: Ich suche die Wahrheit!

gemeinsamen Intervention zwischen Japan und China 
auf der Grundlage der Unabhängigkeit von Korea, um 
dessentwillen der Krieg ausgebrochen war, und einer von 
China an Japan zu zahlenden Kriegsenkschädigung.1 
Freiherr v. Marschall ankworkeke auf diese Anregung 
ablehnend. Und aus den bei dieser Gelegenheit gebrauch- 
ten Worken geht deuklich hervor, daß Deutschland keine 
führende Rollein dieser Angelegenheikt zu spielen wünschte, 
was doch seine Absichk hätte sein müssen, wenn die gegen 
Deukschland gerichkeken Vorwürfe der oben zitierken 
Stelle des Senaksberichks gerechkfertigk wären. Mar- 
schall sagke, es wäre ihm wünschenswerk, die Stellung der 
nächstinkeressierken IU#acht, nämlich Rußlands, zu der 
vorgeschlagenen Inkervention kennen zu lernen. Und als 
ihm der englische Bokschafker ankworkeke, daß er darüber 
nichk orienkierk sei, erklärke er, daß ihm die Inkervenkion 
verfrühf erscheine.“ 
Die Zurückhaltung Deutschlands hak damals ohne 
Zweifel dazu beigekragen, daß Lord Rosebery schon wenige 
Tage später, am 12. Okkober, den Inkerventionsgedan- 
ken vorläufig fallen ließ. Auch eine im Novwember von 
China an Deutschland gerichkeke Bitte um Vermilklung 
lehnke Freiherr v. Marschall mit der Begründung ab, daß 
ihm die Annahme der chinesischen Vorschläge — es waren 
die gleichen, die England einen Jlonak früher gemachk 
hatte — von seiken Japans ausgeschlossen erscheine." 
Die vom deutschen Kaiser auf Grund von ihm zugegange- 
  
1) Akeen Bd. IX, G. 243, Nr. 2215. 
ayAksen Bd. IX, S. 243, Nr. 2216, vom 9. Oktober 1894. 
3) Akeen Bd. IX, S. a44 Nr. 2277, Anm. 
4) Akeen Bd. IX, S.24 5, Nr. 2318. 
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