doch für die zukünftige Politik Deutschlands maßgebend
lein, solange nicht Ereignisse einkraken, die ihre Voraus-
letzungen zerstörken. Denn der Einkrikt Deutschlands in
die Weltpolikik mußke ja dauernd mit ähnlichen eng-
lisch-deulschen Spannungen rechnen, wie die, die damals
durch den Jamesonschen Einfall in Transvaal herauf-
beschworen worden waren.
Ich will dieses wichtige Schrifkstück, durch das man-
cher schwer verständliche Schrick der deutschen Diplo-
makie erklärk wird, auch deshalb in seinem Wortlank
hierhersetzen, weil es auch durch seinen Stil für diesen
Mann, der länger als zwei Jahrzehnte eine so aus-
schlaggebende Rolle in der auswärkigen Polikik Deutsch-
lands gespielk hak, ohne an einer enkscheidenden Stelle
zu stehen, sehr bezeichnend ist.
Der Leser muß sich dabei immer vergegenwärkigen, daß
auch dieses Schrifkstück auf eine gegebene Situakion be-
rechnek war.1
„Jlalien“, so schreibt Herr v. Holstein, „wird auch von
England verhöhnk, weil letzkeres überzeugk ist, daß Ika-
lien doch Heeresfolge leisten muß, sobald England es
brauchk. Wenn Ikalien, wie Blanc drohte, allein zu
1) Akten Bd. XI,. S. 67, Nr. 3640.
2) Am ag. Oktober 1895 hatte Herr v. Bülow aus Rom über eine
Uncerredung mie Baron Blanc, dem italienischen Minister des Außeren,
berichtet, in der dieser erklärte, daß ein freundliches Nebeneinanderleben
zwischen Jkallen und Frankreich unmöglich sel, solange Italien zum
Dreibund gehöre. Frankreichs Dolitik gegenüber Icalien verfolge nur
das Ziel, die Halbinsel zum Austritt aus dem Dreibund zu zwingen. Die
französische Gegnerschaft sei zu stark, als daß Iralien ihr auf die Dauer
gewachsen wäre, wenn Deutschland und England ihm niche vereint den
Räcken stärkten. Akeen Bd. XI, S. 287.
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