ten, Persien) von der Vereinbarung unberührt. Denn
solange England diese behält, ist es schließlich doch ge-
nötigt, sich, falls es nicht ohne Schwertstreich zurückwei-
chen will, dem Dreibund wieder zu nähern. Es wird diese
Notwendigkeit dann erst recht einsehen, wenn es — wie
der gegenwärtige Vorschlag ihm darzutun bezweckt —
die Erfahrung gemacht haben wird, daß der Drei—
bund nicht unter allen Umständen Heeres-
folge leistet.“
Man kann dieses Schriftstück nicht besser erläutern,
als es die Herausgeber der Akten in ihrer Fußnote tun,
die deshalb ebenfalls im Wortlaut hierhergesetzt werden
soll: „In der obigen Aufzeichnung Holsteins kommt zum
erstenmal der Gedanke einer Konkinenkalligagegen
England auf amtklicher Seite zum Vorschein. Er war
Deutschland nichk allein durch die deutsch-englische Span-
nung in der Transvaalfrage nahegelegk, sondern auch
durch die tiefe Mißstimmung der italienischen Skaaks-=
männer gegen England wegen dessen Haltung in der
abessinischen Frage, aus der heraus jene schon seit der
ersten Hälfte November mit einer Annäherung an die
franko-russische Gruppe drohten. Indem Holstein nun
den Gedanken aufnahm, ob Deutschland gemeinschaftlich
mit Italien Anschluß an die franko-russische Gruppe
suchen sollke, hoffle er einerseiks Italien von einem vor-
zeikigen Abspringen vom Dreibund zurückzuhallen, ande-
rerseiks aber auch England den Werk näherer Beziehun-
gen zu den Dreibundmächten rechk drastisch vor Augen
zu führen. Daß es keineswegs Holsteins Absicht war,
1) Siehe Akten Bd. VIII, Kap. z4, S. 343 ff. und Bd. Xl, Kap. 68,
G. a13 u. ff.
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