zum Gegenstand einer gemeinsamen diplomatischen Aktion
zu machen, 1 mik einer Begründung ablehnte, in der das
Scheitern des von Holstein vor einem halben Jahre auf-
gestellten Planes eingestanden und Frankreich zur Last
gelegk wurde. Diese Begründung ist so bezeichnend für
die Friedensliebe, von der unsere Außenpolitik geleiket
war, sie erklärk den Wechsel, der sich in der Haltung
Deutschlands im Laufe des Jahres 1896 vollzog, so licht-
voll, und sie legk auch die Beweggründe, die Deutschland
im Jahre 1895 zu gemeinsamem Vorgehen mit Frank-
reich und Rußland gegen Japan leikeken, so schleierlos
dar, daß ich sie hier in ihrem Wortlauk milkeilen will.
Da sie nur den Inhalk der Erklärungen wiedergibt, die
Fürst Hohenlohe dem russischen Botschafter in Berlin
selbst gelegentlich seiner Aufforderung gemachk hat, so
beweist sie auch, wie enkfernk von jeder Geheimniskräme-
rei und Hinterlist unfer Verhalken war. Denn bei den
zwischen Rußland und Frankreich bestehenden freund-
schaftlichen Beziehungen wußte der deutsche Reichskanz-
ler nakürlich ganz genan, daß seine Erläuterungen sofort
nach Paris weikergegeben werden würden.
Fürst Hohenlohe schreibt:: „In Erwiderung des rufii-
schen Ankrages, anläßlich der Besetzung von Suakim
durch indische Truppen die Suezkanalfrage zum Gegen-
stand einer diplomatischen Kollektivaktion zu machen,
1) Akten Bd. XI, S. 180, Anlage.
) Akten Bd. XI, S. 188, Nr. 2735. Brief an den deutschen Bok-
schafeer in Petersburg.
3) Dieser Versuch Rußlands, Deutschland für eine gemeinsame Ak-
tion gegen England an dessen empfindlichster Stelle zu gewinnen, wird
von den Herren Bourgeois und Pages verschwiegen, obwohl er ihnen
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