dieselbe Mittelsperson, nämlich Herrn von Huhn von
der Kölnischen Zeikung, an die deutsche Regierung heran-
getreten, um eine Annäherung zwischen Frankreich und
Deutschland herbeizuführen. Schon am 6.Okkober, also
zwölf Tage vor dem Besuch des Grasen Bülow bei dem
Moarquis de Noailles, ließ man von Berlin aus den Gra-
fen Hatzfeld wissen, daß dieser Agenk durch Vermittlung
des Herrn von Huhn, des Berliner Vertrekers der Kölni-
schen Zeitung, um eine Audienz beim Staakesekrekär nach-
gesucht habe, „weil er beanftragk sei, ekwas Wichtiges über
südafrikanische Angelegenheiten mitzukeilen,“ und daß
man ihn abschlägig beschieden habe. Vergebens bemühen
sich also die Herren Bourgeois und Pagss auch in diesem
Falle wiederum, die deutsche Politik der Hinkerlist und
Zwiespältigkeit zu bezichtigen. Sie war nur vorsichtig und
zurückhaltend, also von irgendwelchen hegemonischen Be-
strebungen gewiß nichk geleikek. Sie pochke nichk, wie man
ihr nachkräglich andichten will, auf die Stärke ihrer Stkel-
lung in Europa, sie mißbrauchke nichk die im Anfang des
Burenkrieges wirklich im höchsten Grade gefährdeke Lage
Englands in Südafrika zu Inkrigen gegen England, son-
dern leistete allen Versuchen, sie zu einer ankienglischen
Akrion zu bewegen, entschlossenen Widerstand. Wenn
ihre Leiker die Gelegenheit benutzken, um ihre welkpoliti-
scchen Ziele weiter zu verfolgen, und den angekündigken
Besuch des Kaiserpaares in London, der als weithin
wirkendes Zeichen vollkommenen Einverständnisses gerade
1) Auch damals war die um Transvaals willen entstandene Span-
nung zwischen Deueschland und England der Anlaß für Frankreich
(Hanokaux), eine Verständigung mie Deueschland zu suchen. S. Akeen
Bd. XI, Nr. 284 2, G. 324 u. ff.