zum Trotz durch ausschließlich friedliche Mittel so beispiel-
lose Erfolge erzielten.
Leider ist dieses Bild der Stellung Deutschlands unter
den Weltmächten ganz falsch gezeichnet, weil ihm alle
Schattenseiten fehlen. Denn die Größe der Gefahren,
die Deutschland gerade wegen dieser Erfolge bedrohten,
begann um die Jahrhundertwende zu wachsen, weil sich
bald nach ihr jene Annäherung zwischen England und
dem Zweibund vorzubereiten begann, die wir bis dahin
zu verhindern gewußt hatten. Hätten wir während des
Burenkrieges eine andere Politik verfolgt als die, die
wir ganz konsequent betrieben haben, so hätte sich diese
Neubildung der europäischen Bündnissysteme, die den
Wellkkrieg in ihrem Schoße barg, schon viel früher voll-
zogen. Der Senaksbericht schläge deshalb der Wahrheit
ins Gesichk, wenn er dem Kaiser und seinen Rakgebern
diese Politik zum Vorwurf machk. Aber er begnügt sich
nichk damik, sondern er greift auch bei dieser Gelegenheit
wieder zum Mitkel einer ähnlichen Geschichksfälschung,
wie sie im Anschluß an die Mission des Herrn v. Rado-
witz im Jahre 18678 von Gortschakoff angezekkelt wurde. 1
Von ihr muß ich noch sprechen, weil die Anklageschrift
aus ihr ganz besonders schwerwiegende Schlüsse zur Be-
gründung ihrer grundlegenden Thesen von Deutschlands
Schuld zieht.
Der im Okkober mißglückle Versuch, Deutschland zu
einer Einmischung in den Burenkrieg zu bewegen, wurde
im Februar 1900, als nach den anfänglichen Mißerfolgen
der Sieg Englandsnichk mehr zweifelhaft erschien, wieder-
1) Slehe Kapicel II, S. 04.
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