Full text: Ich suche die Wahrheit!

ist nicht anzunehmen, denn wenn die Herren Bourgeois 
und Pagẽs in den Akten des Quai d'Orsay eine solche 
Außerung des Kaisers gefunden hätten, so hätten sie sie 
sich gewiß nicht entgehen lassen. Es ist aber wahrschein- 
lich — und der Herausgeber der Akten nimmt es auch 
an — daß diese Gerüchte von Herrn Jules Hansen, dem 
französischen Agenten, verbreitet wurden, der, wie oben 
erzählt, im Okkober vergeblich eine Audienz beim Grafen 
Bülow erbeten hakte, und sich seildem bemühkre, in Lon- 
don den Glauben zu erwecken, daß Deutschland eine 
Koalition gegen England zusammenbringen wolle, aber 
bei den „lopalen Regierungen in Paris und Petersburg“ 
auf verschlossene Türen stoße. Herr von Eckardkstein be- 
haupkek das in seinen inkeressanken Lebenserinnerungen 
mit großer Bestimmkheik, und es scheink mir angebracht, 
seine Erzählung über die Unkerredung, die er über diese An- 
gelegenheit mik dem Prinzen von Wales harte, hier im 
Wortlaut wiederzugeben. Der Prinz war damals gerade 
von einer Reise nach Dänemark zurückgekehrk und auf der 
Durchreise in Alkona vom Kaiser begrüßk worden. Bei 
dieser Begegnung war Eckardkstein zugegen gewesen, und 
der König hakke ihn gebeken, ihn sofork nach seiner Rück- 
kehr nach London aufzusuchen, weil er ihm Wichtiges 
mitzukeilen habe. Auf Grund dieser Einladung fand das 
Gesprächstakk, das Eckardtstein folgendermaßen schilderk: 
„Als ich vom Prinzen von Wales in seinem Arbeits- 
zimmer empfangen wurde, drückke er zunächst in herzlichen 
Worken seine Freude über den unerwarkeken Empfang 
seikens des Kaisers auf dem Bahnhof in Altona aus. 
1) Hermann von Eckardtstein, Hebenserinnerungen und politische 
Denkwärdigkeiten, Band II, S. 169ff. 
  
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